Dieser Rückzieher kommt überraschend: Sandro Stroppa (55) hat kein Interesse am Präsidium des Schweizerischen Fussballverbands (SFV) mehr. Stroppa wurden als Vertreter der Amateure gute Chancen auf die Nachfolge von Dominique Blanc eingeräumt.
Für die Wahl, die am 24. Mai im Rahmen der SFV-Delegiertenversammlung stattfindet, bleibt damit Peter Knäbel (58) als einziger Kandidat übrig. Zwar läuft die Frist für neue Kandidaturen erst am Tag der Versammlung ab – es ist aber äusserst unwahrscheinlich, dass auf der Zielgeraden noch ein Kandidat auftaucht, der Knäbel als Präsident verhindern kann. Damit dürfte das Profi-Lager nach zwei Präsidenten aus den Reihen der Amateure erstmals seit Ralph Zloczower (2001 bis 2009) wieder einmal den Verbandspräsidenten stellen.
Zu den Gründen für seinen Rückzieher äussert sich Stroppa in einer Mitteilung nur bedingt. Er schreibt: «Nach reiflicher Überlegung und in Absprache mit meinen Vertrauten habe ich beschlossen, meine Kandidatur für die SFV-Präsidentschaft zurückzuziehen. Nach dem Beschluss der Ersten Liga vom letzten Wochenende, Peter Knäbel bei der Wahl zu unterstützen, haben sich mit der SFL und der Ersten Liga zwei der drei SFV-Abteilungen für meinen Gegenkandidaten festgelegt.»
Stroppa erklärt zudem: «Als Präsident der Amateur Liga werde ich fortan meinen geschätzten Kollegen Peter Knäbel gemeinsam mit den Regionalverbänden vollumfänglich unterstützen. Damit kann der SFV mit ihm als neuer Präsident und in konstruktiver Zusammenarbeit mit allen drei Abteilungen des Verbands in eine erfolgreiche Zukunft gehen.»
Knäbel äussert sich am Freitag zur für ihn erfreulichen Nachricht nicht. Für den Wahl-Solothurner mit Funktionärsvergangenheit beim FC Basel, dem SFV, dem Hamburger SV und Schalke 04 wird es in den nächsten Wochen darum gehen, die Amateure ins Boot zu holen, um ohne Nebengeräusche loslegen zu können.