Als Norwegen vergangenen Sonntag mit einem eindrücklichen 4:1-Sieg in Mailand über Italien die Qualifikation für die WM zelebriert hat, feiert auch der junge Andreas Schjelderup (21) mit. Zum Einsatz kommt der talentierte Flügelspieler zwar nicht, muss sich im norwegischen Kollektiv mit einer Jokerrolle begnügen. Wenige Tage danach wird Schjelderup von einem Gericht in Dänemark zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr verurteilt.
Der talentierte Kicker leitete vor zwei Jahren, als er noch für den dänischen Klub Nordsjaelland spielte, ein 27-sekündiges Sexvideo weiter, das zwei Jungen unter 18 Jahren zeigte. Schjelderup hatte die Vorwürfe in einem Instagram-Post am 8. November bereits vor dem Zusammenzug mit der Nationalmannschaft öffentlich gemacht und sich entschuldigt.
Er habe nur die ersten paar Sekunden des Videos gesehen, bevor er es vier Freunden in eine Gruppe auf Snapchat weiterleitete, so Schjelderups Erklärung. «Wir haben uns immer Memes zugeschickt, wie es viele Teenager tun.» Als er auf den illegalen Inhalt aufmerksam gemacht wurde, löschte er das Video sofort.
14 statt 20 Tage Haftstrafe auf Bewährung
Gegenüber dem Gericht in Kopenhagen zeigte sich der junge Fussballer kooperativ und geständig. Der Richter bezeichnete das Urteil laut der norwegischen Zeitung «Verdens Gang» als eine «Gelbe Karte» und sprach eine Haftstrafe von 14 Tagen aus. Die Staatsanwaltschaft forderte deren 20. Da die Strafe auf Bewährung ausgesprochen worden ist, muss Schjeldrup nur ins Gefängnis, wenn er innerhalb des nächsten Jahres bei einem weiteren Verbrechen für schuldig befunden wird. Sein Anwalt liess noch offen, ob der Spieler das Urteil akzeptiert.
Sowohl von seinem Klub Benfica Lissabon als auch vom norwegischen Verband hat Schjelderup schon vor dem Urteil Rückendeckung erhalten. Beide hatten angekündigt, den Spieler für seinen Fehler nicht sanktionieren zu wollen.