Kubi zu den neun Schweizern in der Seria A und zum Titelrennen
«Sommer ist eine Ikone, Freuler ein Phänomen»

Heute gehts auch im Stiefel wieder um Punkte. Die Serie A legt los! Neun Schweizer tummeln sich dort mit Standings, die unterschiedlicher nicht sein können. Ex-Italien-Legionär Kubi ordnet ein.
Publiziert: 00:34 Uhr
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Kubi im Brescia-Dress gegen einen der Grössten: Zinédine Zidane (Juve).
Foto: AP

Darum gehts

  • Neun Schweizer Spieler in der Serie A mit unterschiedlichen Geschichten
  • Kubilay Türkyilmaz bewertet die Chancen der Schweizer Spieler in Italien
  • Sommer, Freuler, Aebischer und Sohm stuft Kubi als vorbehaltlos top ein
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Alain KunzReporter Fussball

Aus zehn mach neun. Nach dem Abgang von Noah Okafor von der AC Milan zu Leeds United verbleiben noch neun Schweizer bei Klubs der Serie A unter Vertrag. Mit höchst unterschiedlichen Geschichten und Backgrounds. Vom absoluten Superstar bis zu jenen, die kaum eine Rolle spielen werden. Blick-Kolumnist Kubilay Türkyilmaz (58), der einst für Bologna und Brescia in der italienischen Eliteliga sein Geld verdiente, ordnet ein. Wie sieht er die neun Schweizer? Und wer wird Meister?

1

Ardon Jashari (AC Milan)

«Wenn einer in einer Liga, die klar besser ist als unsere, zum besten Spieler des Jahres gewählt wird, kann er auch in der Serie A zum Star werden. Nur: Die ist was ganz anderes. Die Erwartungshaltung an Jashari, auch weil er mit rund 35 Millionen ein sehr teurer Spieler gewesen war, ist riesig! Da brauchts viel psychische Stärke, diesem Druck standzuhalten. Er wird keine Eingewöhnungszeit erhalten. Zudem kann das San Siro ziemlich furchteinflössend sein.»

2

Michel Aebischer (Pisa)

«Wie sich Aebischer in Bologna durchgesetzt hat, überraschte mich positiv. Er hat es sehr gut gemacht dort. Aber wie das so ist: Wenn ein neuer Trainer kommt, fängt alles bei null an. Und Aebischer hat sein Standing unter Vincenzo Italiano verloren. Der ehrgeizige Fribourger aber will jedes Spiel machen. Gut geht er zu Pisa, wo er wieder ein wichtiger Spieler werden wird.»

3

Zachary Athekame (AC Milan)

«Ich bin nicht sicher, ob es die richtige Wahl war nach nicht mal einer ganzen Saison bei YB zu einem Grossklub wie der AC Milan zu wechseln. Ob der Genfer spielen wird? Ich weiss es nicht. Ich bin jedenfalls erstaunt, dass es bereits heisst, er könnte schon im ersten Match in der Startelf stehen. Sollte er es allerdings nicht packen, wäre er bei YB in dieser Saison besser aufgehoben gewesen als in der zweiten Mannschaft von Milan.»

4

Simon Sohm (Fiorentina)

«Simon hat eine sehr starke letzte Saison bei Parma gemacht, weshalb er sich diesen Schritt zu einem klar grösseren Klub verdient hat. Das hatte ich ihm nicht zugetraut. In Florenz sind die Anforderungen allerdings höher. Aber ich bin mir sicher: Simon wird auch das packen.»

5

Yann Sommer (Inter Mailand)

«Yann ist bei Inter zu einer Ikone geworden. Auch wenn die Nerazzurri am Schluss mit leeren Händen dastanden. Einerseits wegen vieler wichtiger Paraden, andrerseits wegen seiner Stärke mit dem Fuss. Die ist auch für Italien aussergewöhnlich. Wie auch seine unglaubliche Ruhe. Beeindruckend!»

6

Samuel Ballet (Como)

«Grundsätzlich will Trainer Cesc Fabregas einen Spielstil à la Barcelona entwickeln. Mit vielen Ballstafetten. Wenn er einen wie Ballet holt, sagt das viel über das aus, was der Spanier im Berner sieht. Ich bin äusserst gespannt auf seine Entwicklung.»

7

Remo Freuler (Bologna)

«Ich mag Remo einfach unglaublich gern! Er ist die geborene Konstanz. Faszinierend! Die legt er Jahr für Jahr an den Tag. Egal, wie die Liga, wie der Klub und wie der Trainer gerade heisst. Er ist ein Phänomen. Und das wird immer noch zu wenig anerkannt, leider.»

8

Daniel Denoon (Pisa)

«Bei einem kleinen Klub, der den Aufstieg schafft wie Pisa, geht es nur um eines: Ums Überleben! Um den Ligaerhalt. Entsprechend wird Alberto Gilardino mehr auf erfahrene Kräfte setzen. Da werden in der Dreierkette respektive Innenverteidigung Captain Caracciolo, Abwehrchef Calabresi sowie Calletoni erstmals gesetzt sein. Da wird es dann ganz eng werden für Denoon, der im Cupspiel bei Cesena schon mal nicht im Aufgebot war.»

9

Benjamin Siegrist (Genua)

«Der U17-Weltmeister ist als Backup der Nummer eins Nicola Leali gedacht, seit er im Januar in die Hafenstadt wechselte. Das weiss Siegrist, weshalb er diese Rolle bestens ausfüllen wird. So blieb er in seinen beiden Serie-A-Spielen Ende letzter Saison ungeschlagen.»

Meister? Neapel, trotz dem wahnsinnigen Signore Conte

«Und wer wird Meister? Da gibts nur zwei Optionen: Meister Napoli oder Inter Mailand. Im Mercato war dieses Jahr wenig Bewegung. Was bedeutet, dass die Herausforderer der beiden Topteams sich nicht wesentlich verbessert haben. Es war bisher ein Mercato der armen Leute. Dass der Transfer von Jashari der teuerste der Liga war, sagt alles über die geschwundene Finanzstärke der italienischen Klubs. Nur gerade drei Spieler gingen für mehr als dreissig Millionen über die virtuelle Theke. Kein Vergleich mit England oder Spanien oder den ganz grossen Teams wie PSG oder Bayern.

Vorteil? Napoli. Zumal Kevin de Bruyne dazugekommen ist. Wir wissen, was für ein Ausnahmekönner der Belgier ist. Aber er ist 34. Und dann ist da Trainer Antonio Conte. Ein unglaublich fordernder Coach, der von seinen Teams physisch alles abverlangt. Da wird gerannt ohne Ende. Harry Kane hat mal während seiner Zeit bei Tottenham mit Conte als Coach gesagt: Bis man sich übergeben muss … Das geht dann gut, wenn der Erfolg da ist. Wie im ersten Conte-Jahr am Vesuv. Aber die Methode Conte nützt sich auch schnell ab. Weshalb bei ihm das zweite Jahr immer gefährlich sein kann.

Bei Inter hingegen steht mit Cristian Chivu ein neuer Coach an der Linie, von dem man nicht weiss, ob er das Niveau hat für diesen Klub. Grundsätzlich hat Inter das mit prominenteren Namen bestückte Kader. Trotz des kleinen Vorbehalts mit dem zweiten Conte-Jahr: Der Trainer wird den Unterschied ausmachen.»

Serie A 25/26
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