Formtief nach Rekordwechsel
Was ist bloss mit Florian Wirtz los?

121 Millionen Franken für Florian Wirtz – so viel zahlte Liverpool im Sommer, um das Megatalent auf die Insel zu holen. Doch der deutsche Rekordtransfer tut sich schwer: Im Klub wie auch in der Nationalmannschaft blieb er bisher hinter den Erwartungen zurück.
Publiziert: 12:05 Uhr
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Aktualisiert: 13:12 Uhr
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Kommt bislang noch nicht so richtig auf Touren: Florian Wirtz.
Foto: AP

Darum gehts

  • Florian Wirtz kämpft mit Formtief bei Liverpool und in der Nationalmannschaft
  • Kritik an Wirtz' Leistungen in Deutschland und England wächst
  • 121 Millionen Franken plus Boni für Wirtz' Wechsel zu Liverpool
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Pascal KeuschRedaktor Sport

Mit seinem Wechsel zu Liverpool wurde Florian Wirtz (22) in diesem Sommer zum deutschen Rekordtransfer. 121 Millionen Franken plus Boni überwiesen die Reds an Leverkusen. Doch so richtig überzeugen konnte Wirtz bislang nicht.

Nach dem 0:2-Debakel Deutschlands gegen die Slowakei wuchs die Kritik am deutschen Spielmacher. Dem Führungstreffer der Slowaken ging ein Ballverlust von Wirtz voraus – statt nachzusetzen, liess er sich auf ein Wortgefecht mit seinem Gegenspieler ein. Die «Frankfurter Rundschau» wertete die Szene als «spätpubertäres Verhalten». 

Den Willen konnte man ihm nicht absprechen: Wirtz war für die gefährlichste Aktion des DFB-Teams verantwortlich. Trotzdem ist er momentan längst nicht der Spieler, der er sein könnte. Wirtz wies in den letzten beiden Bundesliga-Saisons jeweils über 30 Skorerpunkte auf. DFB-Coach Julian Nagelsmann (38) sprach an einer Pressekonferenz von einem seiner «besten Spieler».

Blasser Start bei Liverpool

An diese Leistungen konnte er in Liverpool bislang nicht anknüpfen. In vier Spielen kommt der Deutsche auf lediglich eine Torbeteiligung. Wirtz blieb oft blass, erste kritische Stimmen tauchten auf.

«Er bleibt weit hinter seiner Qualität zurück», urteilte der «Daily Express» nach einem Ligaspiel vor knapp zwei Wochen. Auch bei der britischen Boulevardzeitung «Daily Mail» kam er nicht gut weg: «Wirtz wirkte überwältigt und überfordert von der hektischen Dynamik des Spiels.»

Nationaltrainer Nagelsmann führt das Formtief auf die Umstellung zurück: «Neuer Klub, neue Liga, neue Kultur, neues Stadion.» Dabei war es genau diese Herausforderung, die Wirtz suchte. 

Bewusster Schritt ins Ausland

Im «Kicker» erklärte er vor kurzem, er habe bewusst den Schritt in ein neues Umfeld gewagt, um als Spieler den nächsten Schritt zu machen. Bislang kannte Wirtz nur Deutschland: gross geworden in Köln, anschliessend fünf Jahre bei Bayer Leverkusen. Obwohl auch die Bayern heftig um ihn buhlten, zog es Wirtz nicht zur nächsten Deutschland-Station nach München – sondern ins Ausland.

Am Sonntagabend will er im Spiel gegen Nordirland (20:45 Uhr) seine Kritiker vom Gegenteil überzeugen. Für Wirtz ist es ein besonderes Duell: Es steigt in Köln – nur 15 Minuten mit dem Auto von seinem Geburtsort Pulheim entfernt.

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