Nati-Star Breel Embolo zu seiner turbulenten Woche
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Transfer, Tore und Gericht:Nati-Star Breel Embolo zu seiner turbulenten Woche

Nati-Star zwischen Genie und Wahnsinn
Oh, Embolo!

Breel Embolo zeigt beim 4:0-Sieg der Schweiz gegen Kosovo beide seiner Gesichter. Der 28-jährige Stürmer erzielt zwei Tore, verpasst aber auch klare Chancen – und das alles mitten in einer turbulenten Woche. Der ganz normale Wahnsinn.
Publiziert: 10:49 Uhr
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Aktualisiert: 11:09 Uhr
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Die Zahnlücke ist in der Sommerpause geblieben. Trotzdem hat der Nati-Stürmer nach dem Doppelpack gegen Kosovo gut lachen.
Foto: TOTO MARTI

Darum gehts

  • Breel Embolo zeigt Genie und Wahnsinn im Spiel gegen Kosovo
  • Embolo trifft beim 4:0 mit einem sehenswerten Hackentor
  • Mit 17 Jahren gab Embolo sein Profidebüt beim FC Basel
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Es läuft die Anfangsphase zwischen der Schweiz und dem Kosovo am Freitagabend. Mit einem simplen Drei-Meter-Pass könnte Breel Embolo seinen Mitspieler gefährlich lancieren. Doch der Versuch geht total schief, der Ball kullert ins Aus. Minuten später ist es derselbe Embolo, der eine Flanke mit dem rechten Oberschenkel abtropfen lässt und souverän mit links unter die Latte zum 2:0 versenkt, gefolgt von einem sehenswerten Hackentrick zum 4:0 vor der Pause. In der zweiten Hälfte könnte Embolo das Dritte machen, läuft alleine auf Kosovo-Goalie Muric zu, doch scheitert kläglich.

Traumtor von Embolo zum 4:0
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Ganz cool per Hacke:Traumtor von Embolo zum 4:0

Das Genie und der Wahnsinn des Breel Embolo – als Paradebeispiel in 90 Minuten gepackt. Ja, sogar in eine ganze Woche. Am Montag wechselt der 28-Jährige seinen Klub, am Mittwoch steht er als Angeklagter in Basel vor Gericht, und am Freitag folgt der Nati-Doppelpack. Zelebriert wird auf dem Platz mit dem Lachen des Jokers, einer der beliebtesten fiktiven Bösewichte.

Mehr Verantwortung, mehr Tore, weniger Kontroversen

Auch zum Joker würden Genie und Wahnsinn bestens passen – vielleicht wollte Embolo aber auch nur seine neuen Zähne zeigen, denn während der Sommerpause ist die Zahnlücke verschwunden. Singend kommt er nach Abpfiff zu den Journalisten, die er eigentlich nicht sonderlich mag, denen er sich aber immer häufiger stellt. Trotz turbulenten Tagen wie diesen im Gepäck. Vor nicht allzu langer Zeit noch undenkbar, trotz Zwei-Tore-Gala.

Es ist Teil eines Reifeprozesses, den sein Trainer Murat Yakin seit Monaten immer wieder propagiert – und der auch gegen aussen spürbar ist. Nati-Einsätze mit Captainbinde sind die Folge: mehr Verantwortung, mehr Tore, weniger Kontroversen das Ziel. Dafür mehr Jöö-Momente des liebevollen Vaters Breel Embolo mit Tochter Naliya und Sohn Enzo Clay nach den Spielen, wie nach dem 4:0-Sieg im Joggeli. Das wünschen sich alle rund um den 28-Jährigen. 

«Vielleicht der beliebteste Spieler unserer Nati»

Mit 17 gibt er sein Profidebüt beim FC Basel, mit 18 folgt sein erstes Länderspiel gegen die USA. Innert Rekordzeit wird Embolo zum Fan-Liebling eines ganzen Landes. «Er ist der vielleicht beliebteste und sicher einer der besten Spieler unserer Nati», sagt Yakin vor der EM 2024 über seinen Schützling. Egal, ob man mit seinen Trainern spricht oder mit den Mitspielern – keiner verliert nur ansatzweise ein schlechtes Wort über den Stürmer. «Herzensgut», «Goldjunge», «Supertyp», «ein ganz lieber Kerl» lauten vielmehr diese Beschreibungen.

«Hätte mir gewünscht, dass er auch das Dritte macht»
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Nati-Captain Xhaka zu Embolo:«Hätte mir gewünscht, dass er auch das Dritte macht»

Doch diese Popularität, gepaart mit seiner offenherzigen Art und den Millionen auf dem Lohnkonto, zollt auch ihren Tribut. In seinem Umfeld sind während der Karriere nicht nur Menschen zu finden, die es gut mit Embolo meinen. So die Einschätzung, von Personen, die den Nati-Stürmer privat kennen. Es soll Einflüsse gegeben haben, die den Stürmer vom Leben als Fussballprofi abgelenkt haben. Schlagzeilen wie etwa die Teilnahme an einer illegalen Corona-Party, gefolgt von einem Versteckspiel vor der Polizei in einer Badewanne waren die Folge. Oder als sein Name in der Anklageschrift eines Hells Angels auftaucht, bei dem es unter anderem um gefälschte Covid-Zertifikate geht. 

Die Schweizer Fans verzeihen Embolo alles

Der am Mittwoch verhandelte Gerichtsfall wegen mehrfacher Drohung wäre ohne seinen Bekanntheitsgrad nur eine Ausgangspöbelei gewesen, wie sie an einem Wochenende in der Schweiz x-fach und ohne Folgen passiert. Doch es ist der Nati-Stürmer, der dann vor zwei Jahren in erster Instanz vor Gericht auch noch keinen guten Auftritt hinlegt.

Dennoch ist er der Liebling einer Nation, ein Schlitzohr mit Flausen im Kopf, der ein grosses Lachen hat wie der Joker – aber kein Bösewicht ist. Und genau dieses Gespür scheinen die Fans zu haben. Denn trotz Eskapaden oder negativer Schlagzeilen neben dem Platz scheint die Zuneigung für Embolo in der Schweiz grenzenlos zu sein. Die Fans verzeihen ihrem Stürmer alles. Er zieht sie in seinen Bann, er ist ihr Liebling, der spätestens seit der EM 2016 in Frankreich in jedem Spiel mit «Oh Embolo, Oh Embolo» besungen wird.

Eine wichtige Antwort entscheidet über sein Vermächtnis

Eine Antwort ist der in Kamerun geborene Nati-Stürmer aber noch schuldig geblieben: Wird Embolo nicht nur aufgrund seiner Beliebtheit, sondern auch wegen seiner Leistungen und Tore als der grosse Stürmer-Star der Schweiz in die Geschichtsbücher eingehen, der er immer hätte sein sollen? Schon im Alter von 17 Jahren wird er in Basel als kompletter Stürmer gefeiert. Schnell, physisch stark, technisch gut – mit grenzenlosem Potenzial. Er wird als eines der heissesten Talente Europas gehandelt. 

Schnell folgte der Transfer für fast 30 Millionen zu Schalke, dann Mönchengladbach, zuletzt Monaco und jetzt Stade Rennes. Die Ablösesummen sind stets hoch, die Löhne Embolos und die Erwartungen an ihn ebenso. Schwere Verletzungen haben den heute 28-Jährigen mehrmals lange zurückgeworfen. Das gehört ebenso zur ganzen Wahrheit wie die Tatsache, dass er unbestritten auf höchstem Level mit der Nationalmannschaft oder auf Klubebene mithalten kann.

Nach jedem Embolo-Hoch kommt fast garantiert ein Tief

Doch Abende wie der Freitag zeigen, dass noch mehr in Embolo stecken würde. Es gehört auch zur Realität, dass der Nati-Stürmer nicht selten nach herausragenden Leistungen längere Kreativpausen einlegt. Oder dass es in der Vergangenheit wichtige Schweizer Spiele gegeben hat, in denen man in keiner Minute das Gefühl hatte, dass er mit dem Kopf auch nur in der Nähe des Platzes gewesen wäre. Nach jedem Embolo-Hoch kommt fast garantiert ein Tief.

Embolo kann am Montag gegen Slowenien mit einem nächsten Schritt in seinem Reifeprozess beweisen, dass dem nicht so ist. Und genauso in seinem neuen Klub Stade Rennes, der ihn mit «Liebe und Zuneigung» überzeugt hat, wie er selber verraten hat. Diese Liebe und Zuneigung, die er nicht nur in der Bretagne bekommt, sondern auch in der Schweiz – von Trainer, Mitspielern und Fans. Und die er im so wichtigen WM-Jahr mit Leistungen und Toren für die Schweiz zurückzahlen will. Das wäre ihm zu wünschen. Mit mehr Genie und nur noch ein bisschen Wahnsinn. Die Schweiz weiss längst, dass Breel Embolo (fast) alles kann. Jetzt muss er beweisen, dass er es auch immer will.

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WM-Quali Gruppe A
Mannschaft
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TD
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1
1
2
3
2
1
2
3
3
1
-2
0
4
1
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0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe B
Mannschaft
SP
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1
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3
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0
1
2
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0
1
4
1
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0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe C
Mannschaft
SP
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PT
1
1
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3
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1
0
1
2
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1
-4
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe D
Mannschaft
SP
TD
PT
1
1
5
3
2
1
2
3
3
1
-2
0
4
1
-5
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe E
Mannschaft
SP
TD
PT
1
1
3
3
2
Georgien
Georgien
3:0
2
2
3
3
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-6
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe F
Mannschaft
SP
TD
PT
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1
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2
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1
2
1
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1
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0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe G
Mannschaft
SP
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PT
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3
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3
5
5
-11
2
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe H
Mannschaft
SP
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PT
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9
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4
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3
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5
-17
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe I
Mannschaft
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4
11
12
2
4
5
9
3
3
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-8
3
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0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe J
Mannschaft
SP
TD
PT
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5
5
10
2
4
4
8
3
3
7
7
4
4
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3
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4
-14
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe K
Mannschaft
SP
TD
PT
1
4
8
12
2
3
4
7
3
4
1
5
4
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-10
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe L
Mannschaft
SP
TD
PT
1
5
5
12
2
3
12
9
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4
-1
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4
4
-2
3
5
4
-14
0
Qualifiziert
Playoffs
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