Darum gehts
- Fabio Celestini startet als ZSKA-Moskau-Trainer und verspricht Russisch zu lernen
- Celestini zeigt sich locker bei Pressekonferenz und erkundet Moskau mit Ehefrau
- Am 12. Juli gilts für Celestini mit dem Supercup gegen Krasnodar ernst
Drei Wochen vor Saisonstart mit ZSKA Moskau hat Fabio Celestini (49) seinen ersten Medienauftritt als Trainer des russischen Klubs. Grosse Eingewöhnungsprobleme habe er nicht gehabt, sagt er eine Woche nach seinem Skandal-Transfer ins Land von Kriegstreiber Wladimir Putin. «Der Verein hat mir viele Leute zur Seite gestellt, die mir beim Training und bei der Gestaltung meines Lebens helfen. ZSKA hat sich als grosser Verein erwiesen.»
Diese Woche stehen Testspiele auf dem Programm, dann der russische Supercup am 12. Juli gegen Meister Krasnodar, am 20. Juli beginnt die Meisterschaft. Doch Celestini muss auch über die empörten Reaktionen in der Schweiz über seinen Wechsel nach Russland Auskunft geben. Die von Blick aufgedeckten möglichen Konsequenzen wegen den Verbandelungen von ZSKA zu Armee und der sanktionierten Staatsbank – sogar eine Haftstrafe kann drohen – lassen ihn augenscheinlich kalt: «Ich bin Fussballtrainer und kann daher die Kritik der Boulevardpresse nicht kommentieren. Mich interessiert nur Fussballkritik. Alles andere ist mir egal.»
Er kennt Moskau schon als Tourist
Und so findet er sich im 13-Millionen-Moloch – inklusive Agglomeration sind es gar 19 Millionen – immer besser zurecht. «Ich kenne ja Moskau aus erster Hand, weil ich mehrmals als Fussballer hier war.» Allerdings habe sich seine Bekanntschaft fast ausschliesslich auf die Route «Hotel-Stadion und zurück im Bus» beschränkt. «Ich habe die Stadt auch einmal als Tourist besucht, habe also eine Vorstellung von ihr. Jetzt will ich sie aber gründlich erkunden. Meine Frau wird dafür verantwortlich sein. Sie ist gerade angekommen.»
Es ist ein lockerer Auftritt, den Celestini bei seiner Premiere hinlegt. Auf die Frage, ob er beabsichtige, Russisch zu lernen, sagt er: «Ich werde es versuchen. Ich spreche fünf Sprachen, aber Russisch fällt mir schwer. Ich kenne ein paar Wörter. Die ersten Wochen haben gezeigt, dass die Sprache nicht einfach ist. Für mich ist das eine grosse Herausforderung. Aber ich nehme sie an!»
Celestinis Goalie ist der ewige Igor Akinfejew
Und dann gehts auch noch um Fussball. Um Goalie-Legende Igor Akinfejew (39) und die Frage, ob es nicht eine Idee sei, den talentierten Matwej Safonow (26), die Nummer 2 bei PSG, zu ZSKA zu holen.«Erstens haben wir Igor Akinfejew, der ein sehr guter Torwart ist. Zweitens war ich einst Captain von Olympique Marseille. Deshalb will ich ehrlich gesagt nicht unbedingt Spieler von PSG holen», scherzt Celestini.
Wie isoliert die Russen sind, die als Aggressor im Angriffskrieg gegen die Ukraine aus sämtlichen europäischen Wettbewerben ausgeschlossen sind, scheint ihn nicht zu kümmern. Ein erster Beleg dafür zeigt sich an der Auswahl der Testgegner: Diese Woche testet ZSKA gegen die Serben von Partizan Belgrad und OFK Belgrad.