«Für die Trainer-Karriere wäre das nicht von Vorteil»
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Celestini nach Russland?«Für die Trainer-Karriere wäre das nicht von Vorteil»

«Ein grossartiger Verein»
Das sagt Celestini zu seinem Wechsel nach Russland

Nachdem Fabio Celestini und der FC Basel den Vertrag aufgelöst haben, rechneten die Fans damit, dass der Doublesieger nach Spanien abwandert. Nun hat der 49-Jährige einen neuen Arbeitgeber gefunden – in Russland.
Publiziert: 16:08 Uhr
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Aktualisiert: 18:58 Uhr
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Fabio Celestini wechselt zu ZSKA Moskau.
Foto: Telegram / ZSKA Moskau

Darum gehts

  • Fabio Celestini wechselt für zwei Jahre zu ZSKA Moskau
  • Celestini nimmt Basler Ernährungscoach und Teammanager mit nach Russland
  • ZSKA Moskau gewann sechsmal die Premjer-Liga und neunmal den Cup
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Andri BäggliRedaktion Sport

Vor einer Woche wurde der erwartete Abgang von Fabio Celestini beim FC Basel offiziell. Man hätte nach dem Doublesieg gerne mit dem Trainer weitergemacht, hiess es in der Medienmitteilung des Klubs – obwohl seit Wochen offenkundig Spannung herrschte. Weil Celestini aber eine neue Herausforderung annehmen wolle, verlasse er den Klub auf eigenen Wunsch, so die Formulierung.

Nun ist klar, wie diese neue Herausforderung aussieht. Sie bleibt rot-blau, geht nun aber in Russland weiter.

Am Freitagnachmittag gibt ZSKA Moskau die Verpflichtung Celestinis auf Telegram bekannt. Der Schweizer unterschreibt einen Vertrag für zwei Jahre mit Option auf ein Weiteres.

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Mit nach Russland gehen auch der Basler Ernährungscoach Jose Blesa und der Basler Teammanager Dante Carecci. Assistenztrainer wird Manel Expósito. Das erste Training des Romands findet am 22. Juni im Trainingscenter in Novogorsk statt. In Russland trainiert Celestini ehemals grosse Namen wie Ex-Juve- und Barça-Star Miralem Pjanic und Goalielegende Igor Akinfeev.

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Celestini freut sich auf die Aufgabe

Der Basler Erfolgscoach ist bereit, die Herausforderung in Russland anzupacken. «Ich kann es kaum erwarten, die Geschichte eines grossartigen Vereins weiterzuschreiben», so Celestini in der Vorstellung auf Telegram. Die gleichen Klubfarben hätten bei der Entscheidung für den Wechsel aber keinen Einfluss gehabt: «Meine Entscheidung hing von anderen Faktoren ab. Wir wollten uns weiter verbessern, wir suchten nach einer neuen Herausforderung, um Trophäen zu gewinnen.»

ZSKA ist in Staatshand

Der Zentrale Sportclub der Armee ist fest in Staatshand. Der Moskauer Fussballklub ist zwar nicht mehr dem Verteidigungsministerium unterstellt, gehört aber der staatseigenen Wneschekonom-Bank. Diese ist für die Verwaltung der Auslandsschulden und der Mittel für die Rentenversicherungsanstalt zuständig. Seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ist auch ZSKA von Sanktionen betroffen.

Die Moskauer befinden sich seit drei Jahren in einem Finanzstreit mit West Ham wegen des Transfers von Nikola Vlasic. Ein Urteil des Internationalen Sportgerichtshof (CAS) erlaubte es West Ham kürzlich, Zahlungen erst nach der Aufhebung britischer Sanktionen zu leisten. Zudem wurde eine FIFA-Anordnung aufgehoben, die West Ham zur Zinszahlung verpflichtete. Die ursprünglich 2022 fällige zweite Zahlung über 8,55 Millionen Franken ist somit weiter offen.

Der Zentrale Sportclub der Armee ist fest in Staatshand. Der Moskauer Fussballklub ist zwar nicht mehr dem Verteidigungsministerium unterstellt, gehört aber der staatseigenen Wneschekonom-Bank. Diese ist für die Verwaltung der Auslandsschulden und der Mittel für die Rentenversicherungsanstalt zuständig. Seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ist auch ZSKA von Sanktionen betroffen.

Die Moskauer befinden sich seit drei Jahren in einem Finanzstreit mit West Ham wegen des Transfers von Nikola Vlasic. Ein Urteil des Internationalen Sportgerichtshof (CAS) erlaubte es West Ham kürzlich, Zahlungen erst nach der Aufhebung britischer Sanktionen zu leisten. Zudem wurde eine FIFA-Anordnung aufgehoben, die West Ham zur Zinszahlung verpflichtete. Die ursprünglich 2022 fällige zweite Zahlung über 8,55 Millionen Franken ist somit weiter offen.

Der Punkt mit dem Trophäen gewinnen ist aber so eine Sache. Der Klub ist ein Tochterunternehmen der staatseigenen Wneschekonom-Bank. Seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine unterliegen alle Klubs aus Russland den europäischen Sanktionen und dürfen nicht an internationalen Wettbewerben teilnehmen. Somit bleiben nur die russische Meisterschaft und der Cup. ZSKA feierte sechsmal den Premjer-Liga-Titel und neunmal den Cupsieg.

«Arbeiten, arbeiten, arbeiten»

Celestini hat eine klare Vorstellung, was jetzt vor dem anstehenden Trainingslager noch passieren muss: «Arbeiten, arbeiten, arbeiten.» Beim russischen Klub ist man erfreut darüber, dass man Celestini nach Russland lotsen konnte. Der Generaldirektor der Moskauer sagt auf Telegram: «Wir sind froh, dass wir Fabio Celestini fast sofort kennenlernen und konstruktive Verhandlungen führen konnten, die sowohl auf unserem Wunsch, Fabio in den Verein zu holen, als auch auf seiner ernsthaften Motivation beruhen.»

Der Erfolg in der Schweiz sei auch in Russland nicht unbemerkt geblieben: «Natürlich ist Fabios Double der letzten Saison eine wichtige Botschaft für unsere Fans und das Team. Fabio hat seine frühere Mannschaft in einem äusserst schwierigen Moment übernommen und sie zum ersten Mal seit 8 Jahren wieder zum Erfolg geführt. Der Siegeswille ist etwas, das uns sehr schnell zusammengeschweisst hat.»

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