Darum gehts
- Schweiz gewinnt Testspiel gegen Schottland. Sundhage will als Trainerin bleiben
- Trotz Sieg zeigt die Nati gemischte Leistung mit Schwächen in der Verteidigung
- Sundhage nominierte nur drei Innenverteidigerinnen, was zu Improvisation im Spiel führte
So geht Eigenwerbung. Während Pia Sundhage (65) weiter auf eine Entscheidung des Verbandes wartet, tut die Nati-Trainerin das, was sie beeinflussen kann: Sie gewinnt. Vier Tage nach dem Heimsieg gegen Kanada feiert die Schweiz auch auswärts gegen Schottland einen Testspielsieg.
Doch waren es für Sundhage womöglich die letzten Minuten als Nati-Coach? Denn wie viel Sinn würde es für die Schwedin machen, auch in den letzten beiden Testspielen des Jahres Ende November und Anfang Dezember an der Seitenlinie zu stehen, sollte sich der SFV in den kommenden Wochen gegen eine Vertragsverlängerung entscheiden? Nach dem Spiel in Dunfermline gibts ein klares Bekenntnis.
«Ich werde auch im November hier sein. Mein Vertrag läuft bis Ende Dezember und ich freue mich bereits auf die nächsten zwei Spiele, egal was noch passiert», sagt Sundhage. Die Entscheidung über ihre Zukunft werde sehr bald fallen: «Wir werden nächste Woche zusammensitzen und sehen, ob es klappt. Ich würde sehr gerne bleiben.»
Nati effizient statt brillant
Im Falle eines Verbleibs wartet bereits viel Arbeit auf Sundhage. Trotz des positiven Resultats hinterlässt auch der Auftritt gegen Schottland gemischte Gefühle. Die Schweiz kassiert drei Gegentore, es hätten gut und gerne aber auch mehr sein können. Die Schottinnen lassen mehrere Grosschancen ungenutzt verstreichen. Am Ende haben sie acht Schüsse mehr zu verzeichnen als die Nati.
Eine effiziente, aber keinesfalls brillante Nati? «Ja, da stimme ich Ihnen zu», sagt Sundhage lachend zu Blick. «Aber es ist ein grosser Sieg für uns. Hier auswärts in Schottland gegen ein gutes Team. Wir hätten einige Sachen besser machen können, aber ich bin zufrieden mit den vier Toren.»
Sundhages Aufgebot wird bestraft
Etwas Kritik muss sich die Nati-Trainerin dennoch gefallen lassen. Dass Sundhage nur drei (!) nominelle Innenverteidigerinnen für den Zusammenzug nominiert, fliegt ihr am Dienstagabend in Schottland prompt um die Ohren. Weil Viola Calligaris angeschlagen ist und Stierli in der Pause ausgewechselt wird, spielt im zweiten Durchgang plötzlich Rekordtorschützin Ana-Maria Crnogorcevic in der Innenverteidigung. Neben ihr verteidigt Noemi Ivelj, die eigentlich im Mittelfeld zu Hause ist.
«Ich bin sehr stolz. Ana und Noemi haben in der Innenverteidigung noch nicht viele Minuten gespielt. Das muss man nach dem Spiel auch beachten. Darüber bin ich sehr glücklich», sagt Sundhage nach dem Spiel über ihre improvisierte Innenverteidigung.
Eine Verlängerung ihres Vertrags würde bei der Schwedin in der kommenden Woche aber noch einmal deutlich grössere Glücksgefühle auslösen.
