Vielen Dank für deine Aufmerksamkeit. Der ganze Spielbericht folgt in kürze hier auf blick.ch. Ich wünsche noch einen schönen Dienstag und eine gute Woche.
War das Sundhages letztes Spiel als Trainerin der Schweizer Nati? Im November gibt es nochmals eine Länderspiel-Pause, doch bis jetzt ist kein Match angesetzt. Wenn der Vertrag der Schwedin nicht verlängert wird, dann wars das.
Die Schweiz gewinnt auch das zweite Testspiel in dieser Länderspiel-Pause. In einem wilden Spiel in Schottland beweisen die Schweizerinnen, dass sie auch abgezockt sein können. Obwohl Schottland mehr vom Spiel hat und sich deutlich bessere Chancen erspielt. Schertenleib trifft doppelt, Vallotto mit einem traumhaften Weitschuss und Beney, die einfach einen Lauf hat, erzielen die Tore für die Schweiz. Auch eine unorthodoxe Dreierkette mit Maritz, Ivelj und Crnogorcevic gefährdet den Sieg der Schweizerinnen nicht.
Das wars aus Dunfermline. Weir verkürzt zwar noch kurz vor Schluss und macht das Ding nochmals spannend, aber die Schweiz siegt nach Kanada auch gegen Schottland mit 4:3.
Tor Schottland, 3:4!
Da ist das Weir-Tor! Sie geht im Strafraum völlig vergessen und kann sich alleine vor Peng die Ecke aussuchen. Der Ball wird sofort zurück zum Anspielkreis getragen. Keine Zeit, dieses Tor in der Heimat zu feiern für Weir.
Was mixen die bei Manchester City ins Essen von Beney? Die 19-Jährige erobert in der eigenen Hälfte den Ball und behauptet sich, indem sie zweimal den Zidane-Trick macht. Die Schweiz hat das Geschehen aktuell im Griff, auch wenn Schottland bemüht ist, noch ein Tor zu erzielen.
Der letzte Wechsel für Schottland. Brown und Gregory dürfen in den Schlussminuten wirbeln. MacLean und Docherty gehen vom Platz. Ausserdem erhält Cuthbert noch einen Zettel mit Anweisungen. Was führen die Schottinnen im Schilde?
Auch als Schweizerin muss ich sagen, ich würde Weir das Tor gönnen. Wieder wird sie am zweiten Pfosten gesucht, doch das Leder flutscht an ihr vorbei. Die Real-Stürmerin ist in Dunfermline aufgewachsen und war auch für den Ballon d'Or nominiert. Ein Tor dürfte sie schiessen – aber nur eines.
Die Schweiz bringt sich an der eigenen Eckfahne selbst in Schwierigkeiten. Die Schottinnen erobern das Leder und wuseln sich vor in den Strafraum. Am Schluss flippert der Ball zu Weir, die den Anschlusstreffer erzielt. Ihr Jubel wird schnell von einem Pfiff unterbrochen. Der Ball flog ihr unglücklich an den Arm, darum zählt das Tor nicht.
Reuteler liegt am Boden und muss gepflegt werden. Die Schottinnen nutzen die Pause für den nächsten Wechsel.
Das Resultat stimmt. Aber über die Leistung der Schweizer Nati lässt sich nach dem 4:3 gegen Schottland durchaus streiten. Wie schon am Freitag gegen Kanada ist es ein äusserst glücklicher Testspielsieg, den das Team von Pia Sundhage in Dunfirmline einfährt.
Bereits nach einer Viertelstunde müssten die Schweizerinnen gegen die Weltnummer 25 eigentlich mit zwei oder sogar drei Toren zurückliegen. Nach einer Ecke rettet Maritz gleich zweimal auf der Linie, kurz darauf setzt Schottland-Stürmerin McGovern den Ball aus kurzer Distanz über das leere Tor. So ist es die Nati, die völlig entgegen dem Spielverlauf in Führung geht. Schertenleib trifft nach einer starken Flanke von Lehmann, die für die verletzte Pilgrim in die Startelf rückte.
Doch die Gastgeberinnen bleiben das klar bessere Team. Erst hat die Nati Glück, dass ein klares Foul von Ivelj im eigenen Strafraum ungeahndet bleibt. Dann erwischt Weir mit einem langen Ball Stierli, die mitansehen muss, wie McGovern sehenswert zum Ausgleich trifft. Es hätte aus Schweizer Sicht gar noch bitterer kommen können, Cuthbert scheitert mit ihrem Abschluss an der Latte. Viel, viel Glück für die Nati.
Wenn man den Schweizerinnen aber etwas nicht vorwerfen kann, ist es die Effizienz vor dem gegnerischen Tor. Reuteler setzt mit einem überragenden Zuspiel Beney in Szene, die eiskalt zum 2:1 trifft. Doch wie schon gegen Kanada schafft es die Nati nicht, durch eigene Tore Sicherheit zu gewinnen. Noch vor dem Seitenwechsel lenkt Reuteler nach einer Ecke den Ball unglücklich ins eigene Tor ab. Dank eines abgelenkten – und trotzdem sehr schönen – Distanzschusses von Doppelpackerin Schertenleib schafft es die Nati kurz nach der Pause ein drittes Mal in Führung zu gehen. Doch wieder spielt danach nur Schottland, das aber mehrere Chancen fahrlässig liegen lässt. Unter anderem scheitert Weir erneut am Aluminium.
Erst das vierte Tor durch die eingewechselte Vallotto, die mit einem tollen Abschluss aus 20 Metern trifft, bringt endlich etwas mehr Ruhe ins Schweizer Spiel. Das reicht am Ende, um den vierten Sieg in diesem Jahr einzufahren. Auch wenn Schottland tief in der Nachspielzeit noch einmal verkürzt.