Darum gehts
- Frauen-EM 2025 in der Schweiz ist ein medialer Erfolg mit hohen Einschaltquoten
- Frauenfussball im Mainstream angekommen, wachsende Strahlkraft und internationale Resonanz
- Eröffnungsspiel: 822'000 Zuschauer, 65,8% Marktanteil, 230'000 Livestream-Starts auf SRF
Die Frauen-EM 2025 in der Schweiz ist nicht nur ein sportliches Fest – sie ist auch ein medialer Erfolg. Besonders in der Schweiz greifen Hunderttausende begeistert zur Fernbedienung, wenn Lia Wälti, Géraldine Reuteler und Co. auflaufen. Schon das Eröffnungsspiel gegen Norwegen setzte ein klares Signal: Frauenfussball ist endgültig im Mainstream angekommen.
Rekordquoten im TV
Wie die SRG berichtet, verfolgten am 2. Juli bis zu 822’000 Menschen live auf SRF 1 das erste Turnierspiel der Nati gegen Norwegen. Das entspricht einem Marktanteil von 65,8 Prozent – ein Wert, der sonst nur bei Männer-Endrunden oder bei Roger Federer im Wimbledon-Final erreicht worden ist. Dazu kamen nochmals rund 230’000 Livestream-Starts auf den digitalen Plattformen von SRF.
Auch die weiteren Nati-Partien waren gefragt: Gegen Island schalteten laut SRG rund 755’000 Zuschauer ein, was einem Marktanteil von etwa 60 Prozent entsprach. Beim Match gegen Finnland erreichte das Spiel rund 700’000 Zuschauende (Marktanteil ca. 58 Prozent). Diese konstant hohen Zahlen zeigen, wie fest sich die Frauen-Nati in der Schweizer Sportlandschaft verankert hat und wie sehr das Interesse am Turnier gewachsen ist.
Zum Vergleich: Bei der Frauen-EM 2022 in England sahen nur etwa 323’000 Personen in der Schweiz den Auftakt der Nati. Der damalige Marktanteil lag bei rund 40 Prozent. In drei Jahren hat sich die Reichweite somit mehr als verdoppelt – ein bemerkenswerter Trend.
Ticket-Run und internationale Resonanz
Auch der Blick auf die Ticketverkäufe zeigt, wie sehr das Turnier die Massen bewegt. Schon 50 Tage vor dem EM-Start waren für die 31 Spiele bereits über 550’000 Tickets verkauft worden – und damit schon mehr als bei der letzten EM in England zum damaligen Turnierbeginn. Turnierdirektorin Doris Keller sagte dazu an einer Medienkonferenz in Basel: «Wir haben schon sehr viel erreicht, nachdem wir zu Beginn für unsere Zielsetzung einer ausverkauften EM noch belächelt worden sind.»
Nicht nur in der Schweiz sorgt das Turnier für Euphorie. In Deutschland verfolgten laut dem Branchenportal «DWDL» über 3,5 Millionen Menschen das Gruppenspiel zwischen Holland und Frankreich am Sonntagabend – also ohne deutsche Beteiligung. Der Marktanteil: 17,7 Prozent. Geschlagen wurde die Frauen-EM an diesem Abend nur von der «Tagesschau» und einer Wiederholung der Serie «Traumschiff».
Selbst der Final der prestigeträchtigen Klub-WM der Männer mit PSG und Chelsea erreichte in Deutschland mit 1,72 Millionen Zuschauern nur einen Marktanteil von 7,8 Prozent, wie die «Bild» festhält. Die Frauen-EM liegt hier klar vorne – ein Indiz für die wachsende Strahlkraft des Frauenfussballs.
Der Vergleich mit der Männer-EM
Natürlich kommt die Männer-Nati in absoluten Zahlen noch auf höhere Reichweiten. Bei der EM 2024 schalteten beim Viertelfinal-Kracher gegen England 1,505 Millionen Menschen ein, wie SRF in ihrer Jahresbilanz mitteilt. Der Marktanteil: 73,6 Prozent. Über alle fünf Partien hinweg lag der Durchschnitt bei 1,33 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern – eine eindrückliche Zahl, aber der Abstand zur Frauen-Nati wird kleiner.
Die Frauen-EM 2025 ist auf bestem Weg, ein medialer Meilenstein zu werden – nicht nur wegen der starken sportlichen Leistungen, sondern auch durch die konstant hohen Quoten. In der Schweiz ist das Turnier längst angekommen – nicht als Nischen-Event, sondern als echter Publikumsrenner.