25 Fragen an 25 Frauen zur EM 25
Heliane Canepa, bei welchen Vorurteilen sehen Sie rot?

Am nächsten Mittwoch wird die Heim-EM endlich eröffnet. Zeit, um 25 bekannten Schweizerinnen 25 Fragen zu stellen.
Publiziert: 00:45 Uhr
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Monica Kissling, Schweizer Astrologin.
Foto: Philippe Rossier

Darum gehts

  • Frauen-EM 2025 in der Schweiz: Prominente äussern sich zu Erwartungen
  • Madame Etoile sieht gute Chancen für die Schweizer Nati
  • 25 Persönlichkeiten geben ihre Meinung zur Frauen-EM 2025 ab
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

1

Madame Etoile, wer gewinnt den EM-Titel?
«Wer die Frauen-Euro gewinnt, steht leider nicht in den Sternen (sonst könnte die Astrologin viel Geld verdienen …). Was die Sterne jedoch wissen: Die Begeisterung beim Start der Frauen-Euro ist gross. Jupiter, der Optimist unter den Planeten, steht beim ersten Spiel des Schweizer Teams gerade prominent. So sind – trotz Kritik im Vorfeld – die Hoffnungen gross, und die Spielerinnen dürfen mit Goodwill und Support rechnen. Für die Gruppenspiele gibt es gemischte Sterne, doch die Chancen sind durchaus intakt. Kritische Sterne gibt es jedoch ab dem 13. Juli. Nicht nur spieltechnisch, sondern vielleicht auch in Form von Spannungen im Team oder Kritik an der Trainerin.»
Monica Kissling (67), alias Madame Etoile, zählt zu den bekanntesten Astrologinnen der Schweiz.

2

Lara Dickenmann, wären Sie gerne noch einmal zehn Jahre jünger, damit Sie die Heim-EM auch als Spielerin erleben könnten?
«Klar wäre das ein Riesen-Erlebnis, zumal es in der Nati viele coole junge Spielerinnen hat, mit denen ich gerne einmal auf dem Platz gestanden wäre. Aber jede Generation wäre gerne noch einmal jünger, weil sich der Frauenfussball so rasant entwickelt. Wir waren dafür in vielem die Ersten: die Ersten, die vom Fussball leben konnten. Die Ersten, die im Fernsehen kamen. Die Ersten, die an einer WM und einer EM teilnahmen. Ich hatte eine tolle Zeit. Deswegen bin ich weder traurig noch verbittert.»
Lara Dickenmann (39) ist 135-fache Nationalspielerin, EM-Botschafterin und Blick-Expertin.

3

Karin Keller-Sutter, was können sich Fans des Männerfussballs von den Anhängerinnen der Frauen abschauen?
«Mir ist kein Begriff wie ‹Hooligirls› oder ‹Hoolifrauen› bekannt. Die Fans des Frauenfussballs zeigen, dass sie einen Sieg feiern oder eine Niederlage verkraften können, ohne dabei Schlägereien anzuzetteln.»
Karin Keller-Sutter (61) ist 2025 Bundespräsidentin.

4

Marlen Reusser, Sie haben die Tour de Suisse 2025 gewonnen. Wie viel Spass macht es, daheim zu triumphieren?
«Deutlich mehr als woanders. Ganz einfach darum, weil viele Leute da sind, die dich kennen, anfeuern und mitfeiern. Das pusht dann so sehr, dass man einige Prozente mehr geben kann. Ich wünsche unseren Fussballerinnen jedenfalls ein schönes Fest bei der Euro!»
Marlen Reusser (33) zählt zu den besten Radrennfahrerinnen der Welt.

5

Cloé Salzgeber, eine Fussball-EM auf SRF ohne Salzgeber, ist das wirklich so?
«Eine Fussball-EM im eigenen Land: Das hat Papa vor 17 Jahren schon einmal erlebt. Nun kann ich endlich gleichziehen. An der EM arbeite ich zwar nicht fürs Fernsehen, bin allerdings als Moderatorin für diverse Firmen im Einsatz und darf diesen Once-in-a-Lifetime-Event auch hautnah miterleben. Papa hingegen kümmert sich im Juli vornehmlich um Jasskarten, statt um Gelbe oder Rote Karten und tourt mit dem Donnschtig-Jass durchs Land.»
Cloé Salzgeber (24) ist Moderatorin und die Tochter von SRF-Sport-Aushängeschild Rainer Maria Salzgeber.

6

Imke Wübbenhorst, wer wird der Schweizer Shootingstar an der EM?
«Sydney Schertenleib, weil sie eine geniale Fussballerin mit einem Wow-Effekt ist. Sie ist technisch enorm gut, hat einen ausgeprägten Spielwitz und ist als 2007-Jahrgang physisch schon auf einem top Niveau.»
Imke Wübbenhorst (36) ist Trainerin von Schweizer Meister YB.

7

Irina Beller, Bier, Cüpli oder Aperol Spritz – welches Getränk werden Sie sich beim Schauen der EM-Spiele gönnen?
«Ach, die Frauen-EM interessiert mich gar nicht, Fussball ist Männersache. Wichtige Männerspiele schaue ich mir immer an, oft live, dabei trinke ich ein Bier und esse eine Bratwurst.»
Irina Beller (53) ist die Society- und Luxus-Lady der Schweiz.

8

Géraldine Reuteler, Sie flogen gegen Island im April mit einer Schwalbe vom Platz. Wer ist eigentlich der Neymar des Frauenfussballs?
«Meine ‹Schwalbe› gegen Island war keine, aber die Schiedsrichterin hat nun mal so entschieden. Ich würde sagen, bei den Frauen gibt es keinen Neymar, denn wir sind nicht diejenigen, die Schwalben machen und uns 500 Mal am Boden wälzen.»
Géraldine Reuteler (26) hat bislang 77 Länderspiele für die Nati absolviert und steht im EM-Kader.

9

Sandra Boner, fast die wichtigste Frage: Wie wird das Wetter während der Euro?
«EM-Start mit Hitze und Hochdruck. Finnland und Island eröffnen schweisstreibend – auf dem Rasen und unterm Sonnenschirm. Viele Tore, viel Spannung. Und die Schweiz? Die Nati zeigt, was sie kann. Kühl im Kopf, heiss im Spiel!»
Sandra Boner (50) gehört seit 2002 zum Moderationsteam von SRF Meteo.

10

Kathrin Lehmann, was kann Ihre Namensvetterin Alisha besser als Sie?
«Alisha Lehmann kann auf jeden Fall viel besser mit dem Ball jonglieren und Schüsse vom 16er ins ‹Chrüzli› treffen als ich. Wobei ich natürlich schon sehr gerne einmal im Tor stehen und sie zum Schuss-Showdown herausfordern würde. Lehmann gegen Lehmann – eine mentale Drucksituation für uns beide. Ich glaube, das würde auch auf Instagram ziemliche Beachtung finden. Was ich aber zu meinem Schutz nicht in den sozialen Medien zeigen würde, wäre ein Sprint-Duell. Ich glaube, Alisha hätte ihre Schuhe schon wieder ausgezogen, bis ich im Ziel wäre.»
Kathrin Lehmann (45) war Nati-Torhüterin. Während der EM ist sie für das ZDF im Einsatz.

11

Naomie Lareine, wie klingt der für Sie perfekte Fussballsong?
«Der perfekte Song müsste Emotionen, Zusammenhalt und Gänsehaut-Momente beinhalten, und er müsste zum Tanzen animieren. Eine Hymne, die Stadion, Wohnzimmer und Fanmeilen gleichzeitig elektrisiert.»
Naomie Lareine (31) war früher NLA-Fussballerin, heute ist sie eine erfolgreiche Musikerin.

12

Susan Schwaller, warum werden die Spiele der Schweizer Nati nicht von einer Frau kommentiert?
«Au contraire: Mit Rachel Rinast und Calvin Stettler begleitet ein kongeniales, geschlechter-gemischtes Duo die Schweizer Nati an der Heim-EM. Sie werden die Fussballfans wie an der letzten WM zu entzücken wissen.»
Susan Schwaller (50) ist bei SRF Chefredaktorin Sport.

13

Sarah Akanji, was erreicht die Nati an der Heim-EM?
«Ich bin überzeugt, dass unsere Nati Grosses erreichen wird. Die Gruppenphase ist definitiv machbar. Das Team hat gut gearbeitet, starke Einzelspielerinnen und im letzten Test gegen Tschechien gezeigt, was in ihr steckt. Aber unabhängig davon, wie weit die Nati kommt, die EM wird eine grosse Strahlkraft haben, die den Schweizer Fussball weiter voranbringen wird. Die Fussballerinnen werden an der Euro und darüber hinaus viele junge Mädchen und Jungs inspirieren.»
Sarah Akanji (32) war NLA-Fussballerin und SP-Kantonsrätin in Zürich. Während der EM ist sie Host des SRF-Podcasts «Steilpass».

14

Flavia Schlittler, weisst du als Royal-Expertin, ob sich König Charles ein EM-Spiel live vor Ort anschauen wird?
«Kronprinz Williams wird in der Schweiz erwartet, um bei mindestens einem Gruppenspiel die Lionesses zu unterstützen. Royale Fans könnten ihn bei England gegen Frankreich am 5. Juli in Zürich, am 9. Juli gegen Holland ebenfalls in der Limmatstadt oder am 13. Juli gegen Wales in St. Gallen antreffen.»
Flavia Schlittler (61) ist die Royal- und People-Expertin bei Blick.

15

Mona Vetsch (1,55 m), Sie waren für Ihre Sendung «Mona mittendrin» zweimal bei den Nati-Spielerinnen, wer davon ist für Sie die Grösste?
«Verteidigerin Julia Stierli. Mit 1,82 Meter ist die Aargauerin vom SC Freiburg die objektiv Grösste. Persönlich schaue ich zu allen Spielerinnen auf. Es sind starke Persönlichkeiten, die als Frauen im Fussball schon mit viel Gegenwind klarkommen mussten.»
Mona Vetsch (50) arbeitet seit über zwei Jahrzehnten für SRF, unter anderem als Moderatorin.

16

Trudy Streit, wären Sie gerne in der heutigen Zeit Nati-Spielerin?
«Eindeutig ja, denn heute ist der Frauenfussball viel populärer als zu meiner Zeit und auch die Aufmerksamkeit ist viel höher. Das finde ich toll. Wir mussten früher unsere Leibchen und Schuhe noch selber kaufen, und wir mussten sogar den Vereinen einen Jahresbeitrag zahlen, damit wir dort Fussball spielen durften. Jetzt kommt mir aber grad noch etwas in den Sinn: Als ich beim SV Seebach spielte, zählten wir wohl zu den ersten, die mit ‹X. Stadler Sanitär AG› einen Trikotsponsor hatten und die die Leibchen geschenkt bekamen. Warum das so war? X. Stadler war mein Onkel (lacht).»
Trudy Streit (71) ist eine Pionierin im Schweizer Frauenfussball und gehörte zur Stammelf, die 1970 das erste Länderspiel auf Schweizer Boden bestritt.

17

Michelle Gisin, drücken Sie der Schweiz oder Ihrer Wahlheimat Italien die Daumen?
«Natürlich drücke ich der Schweiz die Daumen. Die Schweiz ist immer die erste Heimat. Ich wünsche dem Team eine erfolgreiche und wunderschöne Heim-WM.»
Michelle Gisin (31) ist unter anderem zweifache Ski-Olympiasiegerin.

18

Esther Friedli, geht Ihnen bei der Schweizer Frauen-Nati das Sünneli auf, wenn alle Spielerinnen die Nationalhymne singen?
«Freude herrscht! Die Frauen-Nati erfüllt mich mit Stolz. Und die Männer-Nati sollte sich daran mal ein Vorbild nehmen, denn gemeinsames Singen stärkt den Teamgeist und den Willen zum Siegen.»
Esther Friedli (48) sitzt seit 2023 für die SVP und den Kanton St. Gallen im Ständerat.

19

Fabienne Humm, wer kann in Ihre Fussstapfen treten und an der EM innerhalb von 274 Sekunden einen Hattrick schiessen?
«Das wird schwierig, weil ich meinen Hattrick an der WM vor zehn Jahren beim 10:1 gegen Ecuador geschossen habe und die Gegner inzwischen besser geworden sind. An der EM sowieso. Aber wenn, dann könnte das am ehesten Géraldine Reuteler schaffen. Sie hat eine sehr gute Saison gespielt und auch gegen Tschechien gezeigt, dass sie torgefährlich ist.»
Fabienne Humm (38) bestritt 80 Länderspiele für die Schweiz.

20

Meta Hiltebrand, muss es bei einem EM-Barbecue immer eine Wurst sein?
«Ganz ehrlich, es geht ja bei der EM um den Fussball und nicht um ein kulinarisches Highlight. Deshalb reichen eine einfache Wurst, ein feines Bürli und ein gutes, kaltes Bier. Wir müssen mit unserem Barbecue nicht den Frauen die Show stellen, sondern sie unterstützen. Darum ist das Essen für einmal zweitrangig.»
Meta Hiltebrand (42) ist eine Star-Köchin, Buchautorin und Gastro-Unternehmerin.

21

Rachel Rinast, haben Sie den Titanic-Song oder «We are the Champions» schon geübt, um die Nati-Leistung zu besingen?
«Wenn mit Titanic der Song von Céline Dion ‹My heart will go on› gemeint ist, werde ich den auf jeden Fall performen, auch wenn die Tonlage für mich etwas zu hoch ist. ‹We are the Champions› wäre mir etwas zu arrogant, denn das passt gar nicht zu den Schweizerinnen.»
Rachel Rinast (34) bestritt für die Nati 48 Länderspiele. An der EM ist sie SRF-Kommentatorin.

22

Nicole Petignat, wer ist auf dem Fussballplatz fairer: die Frauen oder die Männer?
«Auf dem Spielfeld hängt Gerechtigkeit nicht vom Geschlecht ab, sondern von Kompetenz, Konsequenz und Ruhe. Frauen und Männer können gleichermassen brillieren oder Fehler machen – entscheidend ist die Integrität. Ich habe auf höchstem Niveau gepfiffen, und ich kann Ihnen versichern: Die Pfeife hat kein Geschlecht.»
Nicole Petignat (58) ist die Schweizer Schiedsrichter-Pionierin und pfiff auf höchstem Niveau sowohl Männer- als auch Frauenspiele.

23

Maya Pedersen-Bieri, Sie sind schweizerisch-norwegische Doppelbürgerin. Wem drücken Sie beim Eröffnungsspiel Schweiz–Norwegen die Daumen?
«Als Doppelbürgerin ist das Eröffnungsspiel für mich natürlich doppelt spannend. Ich hoffe, dass sowohl die Schweiz als auch Norwegen ihr Potenzial auf dem Platz zeigen können. Und wer auch immer trifft, ich werde von Herzen jubeln.»
Maya Pedersen-Bieri (52) gewann 2006 für die Schweiz Olympia-Gold im Skeleton. Heute lebt sie in Norwegen.

24

Heliane Canepa, bei welchen Vorurteilen gegenüber dem Frauenfussball sehen Sie rot?
«Aus aktuellem Anlass: Die Kritik an der Nati wegen der Niederlage gegen eine U15-Mannschaft war dümmlich und unfair. Die Kritiker haben wohl immer noch nicht begriffen, dass Frauen – aufgrund der grossen physischen Unterschiede zwischen Mann und Frau – betreffend Tempo und Zweikampfverhalten im Nachteil sind. Vor einigen Jahren spielte die deutsche Frauen-Nationalmannschaft als Vorbereitung auf die bevorstehende Weltmeisterschaft gegen die FCZ-U15-Junioren. Sie verlor 0:5 und wurde danach Weltmeister …»
Heliane Canepa (77) hält zusammen mit ihrem Mann Ancillo 90 Prozent am FC Zürich.

25

Ruth Metzler-Arnold, die EM kostet die Steuerzahler viel Geld. Ist dieses gut investiert?
«Ja, das Geld ist gut investiert. Die Frauen-EM ist schlank geplant, effizient organisiert und findet in verschiedenen Landesteilen statt. Sie zeigt, wozu die Schweiz sportlich und organisatorisch in der Lage ist. Und sie wird Wirkung haben weit über die EM hinaus, denn sie sorgt für Motivation und Sichtbarkeit im Frauensport.»
Ruth Metzler-Arnold (61) ist seit Anfang des Jahres Swiss-Olympic-Präsidentin.


Gruppe A
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Playoffs
Gruppe B
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Playoffs
Gruppe C
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Playoffs
Gruppe D
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Playoffs
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