YB-Trainer Contini zum Sieg im Hinspiel in Bratislava
3:31
«Das war ein Fight»:YB-Trainer Contini zum Sieg im Hinspiel in Bratislava

YB-Coach Contini sieht nach Startschwierigkeiten endlich klar
Wer das YB-Team jetzt anführt, wie das System aussieht und wer hinten ansteht

Mit der besten Saisonleistung von YB in Bratislava ist klar geworden: Trainer Giorgio Contini hat seine Mannschaft gefunden! Eine Ansage an die Konkurrenz.
Publiziert: 10:19 Uhr
|
Aktualisiert: 11:03 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/10
In der Wasserschlacht an der Donau hat Trainer Giorgio Contini sein Team gefunden. Neuzugang Armin Gigovic erweist sich dabei als Gamechanger.
Foto: freshfocus

Darum gehts

  • YB-Coach Contini findet nach durchzogenem Saisonstart seine Bestformation
  • Neuzugang Armin Gigovic bringt neuen Schwung ins Team
  • YB spielt nun mit drei zentralen Mittelfeldspielern und einem (Stoss-)Stürmer
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Alain Kunz, Bratislava

Wie hatte er doch gepröbelt in den ersten vier Meisterschaftsrunden. Und doch keine befriedigende Antwort auf die Frage gefunden, wie denn die bestmögliche Formation auszusehen hat, um im Meisterrennen voll dabei zu sein. Ein 3:1 gegen Servette zum Start, das sich am Ende als Pflichterfüllung herausstellen sollte, weil die Genfer zu diesem Zeitpunkt in einer desolaten Verfassung waren. Das ungenügende 1:1 bei Abstiegskandidat Winterthur. Die 1:4-Klatsche bei Meister Basel. Und ein müdes 0:0 gegen ein allerdings sehr solides Sion im Wankdorf.

Diese vier Spiele sollten sich im Nachhinein als jene in der Findungsphase herausstellen. Die nun beendet scheint.

Gigovic-Zugang ist ein Glücksfall

Der Zuzug von Armin Gigovic (23) von Holstein Kiel ist dabei der Gamechanger. Der Bosnier bringt neuen Schwung ins Team, mit seiner Energie und seiner Physis (wenn er diese denn nicht auf die eigenen Mitspieler anwendet, wie bei Males, der bei einem Zusammenprall einen Nasenbeinbruch erlitt).

Bereits im Cupspiel bei Erstligist Courtételle hatte Contini sein Augenmerk aufs Europa-League-Playoff-Hinspiel in der Slowakei gerichtet. Ja, selbstverständlich habe er im Jura im Hinblick auf die Europa-League-Playoffs aufgestellt, sagt er. «Es war deshalb ein bisschen eine Gratwanderung, und so lief auch nicht alles rund.» Die Mannschaft, die er in der Wasserschlacht an der Donau präsentieren sollte, hatte er da längst im Kopf: «Es wäre zu spät, wenn ich jetzt noch Zweifel hätte», sagte der Übungsleiter am Tag vor dem Spiel. «Ich habe mir die letzten Tage genug Gedanken gemacht, wer wo spielt und wie. Der Plan ist klar!»

«Hätte mir das Duschen sparen können»
1:32
YB-Janko zur Wasserschlacht:«Hätte mir das Duschen sparen können»

Man sah, weshalb Zoukrou vor Lauper steht

Und wie sehen sie nun aus, Plan und Mannschaft, die die Konkurrenz das Fürchten lehren sollen?

Im Tor war mit Marvin Keller schon immer alles klar. In der zentralen Abwehr mit Abwehrchef Loris Benito auch. Der war in der Slowakei imposant stark. «Es geht in solchen Spielen nicht bloss um technische und taktische Fertigkeit, sondern auch mentale. Loris hat mit seiner Erfahrung Ruhe hineingebracht, hat gut gecoacht, ist fehlerfrei gewesen. Sehr souverän!», so Contini.

Links ist Jaouen Hadjam gesetzt. Rechts hat Saidy Janko, der Unverwüstliche, die Nase vorn gegenüber Lewin Blum, von dem man nicht weiss, ob er nicht doch noch gehen wird. Neben Benito würde Gregory Wüthrich spielen, doch der ist verletzt. In Bratislava hat man auch gesehen, weshalb Tanguy Zoukrou den Vorzug gegenüber Sandro Lauper erhält. Der Franzose ist ein Energiebündel, erstochert sich mit seinen langen Beinen manchen Ball. Und packt auch mal eine (mutige) Monstergrätsche aus. «Tanguy liebt die Duelle, geht gern auf den Mann. Das war eine gute Leistung», bewertet Contini.

Benito, Fernandes und Raveloson bilden das Rückgrat

Im zentralen Mittelfeld tummeln sich nun drei Spieler: etwas defensiver Metronom Edimilson Fernandes. Vor dem Walliser die beiden Achter Rayan Raveloson und Armin Gigovic. «Loris, Rayan und Edi sind unsere Führungsspieler. Da braucht es physische Präsenz, Mentalität und Cleverness. Sie haben das gemanagt, immer wieder Inputs gegeben.» Gigovic erhält dabei ein Speziallob. «Er ist zwischen den Linien sehr viel gelaufen, hat viel für die Defensive gemacht, aber auch offensiv für Entlastung gesorgt. So macht das Spass!»

Auf den Seiten dann gibts einen Dreikampf zwischen dem noch verletzten Christian Fassnacht, Darian Males und Joël Monteiro, die allesamt ein Spiel entscheiden können. Mit den Back-ups Alan Virginius und dem zumeist unsichtbaren Ebrima Colley. Apropos Males: Seine gebrochene Nase musste gerichtet werden; in nächster Zeit wird man ihn deshalb mit einer Maske sehen.

Nur noch ein (Stoss-)Stürmer

Das Spiel mit drei zentralen Mittelfeldspielern bedeutet aber auch, dass YB fortan mit einem einzigen (Stoss-)Stürmer antreten wird. Da hat Chris Bedia nach seinen Toren gegen Courtételle und in der Slowakei die Nase vorn. Sergio Cordova war bisher blass.

So oder so: Derart aufgestellt, in diesem 4-1-2-2-1, scheint YB enorm kompetitiv.

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
In diesem Artikel erwähnt
Was sagst du dazu?
Heiss diskutiert
    Meistgelesen
      Meistgelesen
        In diesem Artikel erwähnt