Darum gehts
- Marcus Rashford bei Barcelona noch nicht spielberechtigt. Lohngrenze bereitet Probleme
- Barça sucht nach buchhalterischen Kniffen, um Rashford registrieren zu können
- Frauenabteilung mit 15 Millionen Budget selbsttragend, trotzdem wird gespart
An grossen Worten hat Marcus Rashford (27) nicht gespart, seit er sich dem FC Barcelona angeschlossen hat. Kaum angekommen, erklärte der englische Stürmer, er fühle sich in Barcelona «wie zu Hause».
Zuletzt teilte er seinem Stammklub Manchester United unverblümt mit, er sei komplett planlos: «Die Leute sagen, dass wir uns seit Jahren in einem Umbruch befinden, aber um sich in einem Umbruch zu befinden, muss man ihn erst einmal beginnen.»
Allerdings lautet derzeit die Frage, ob Rashford seinen Worten auch Taten folgen lassen kann. Bislang ist er nämlich noch gar nicht für Barça spielberechtigt. Und das, obwohl die Katalanen bereits am Samstag auf Mallorca in die Liga starten. Neben Rashford warten auch noch Goalie Wojciech Szczesny (35) und Verteidiger Gerard Martin (23) darauf, zu erfahren, ob sie registriert werden.
Barça stösst immer wieder an die Lohnobergrenze
Das Problem ist das liebe Geld. Die spanische Liga setzt eine strikte Lohngrenze durch: Ein Verein darf nur so viel für Löhne ausgeben, wie er anderswo einnimmt.
Was einfach klingt, stürzt Barcelona immer wieder in grosse Schwierigkeiten. Kein Wunder, wenn man einen Spieler wie Rashford ausleiht, der in Manchester rund 355’000 Franken verdient – in der Woche.
Möglich, dass United sogar noch einen Teil seines Lohnes übernimmt, weil der Klub ihn unbedingt loswerden will. Trotzdem hat Barcelona Mühe, den neuen Stürmer ins Budget zu quetschen.
Das absurde Theater um ter Stegen
Das hat inzwischen schon fast Tradition. Im letzten Winter musste Barça in einem vergleichbaren Fall vor Gericht, damit 60-Millionen-Mann Dani Olmo (27) spielen durfte. Und in diesem Sommer gab es bereits ein absurdes Theater um Marc-André ter Stegen (33).
Der Goalie weigerte sich in einem Machtkampf mit Klub-Präsident Joan Laporta (63), der Liga seine Krankenakte offenzulegen. Was den Verein in Probleme brachte. Schliesslich brauchte der unbedingt die Bestätigung, dass ter Stegen für mindestens vier Monate ausfällt. Nur so durfte er 80 Prozent seines Lohnes für einen anderen Spieler ausgeben. Und zwar für den als Ersatz für den verletzten ter Stegen eingeplanten Joan Garcia (24).
Immerhin: Mitte Woche wurde das Kriegsbeil zwischen ter Stegen und Laporta begraben. Die Liga hat den Deutschen für vier Monate krankgeschrieben – Garcia darf am Samstag beim Liga-Auftakt mitmachen.
Und Rashford? Möglicherweise noch nicht. Aber der Klub gibt sich optimistisch, dass er bis zur Frist vom 1. September irgendwo noch ein paar Millionen findet, um auch ihn auf die Spielerliste zu nehmen. Für seine Männer hat Barcelona schliesslich bislang fast immer einen buchhalterischen Kniff gefunden.
Die Frauen müssen bluten
Ganz anders sieht es beim Frauenteam aus. Weil den Gesamtverein Schulden von rund einer Milliarde Franken drücken, wird bei den Frauen gespart. Stars wie Ingrid Engen, Fridolina Rolfö und Ellie Roebuck gehen. Das Team der Schweizerin Sydney Schertenleib hat derzeit bloss noch 18 Spielerinnen im Kader.
Das Absurde daran: Mit einem Budget von 15 Millionen Franken kosten die Barça-Frauen nicht nur weniger als der Jahreslohn von Marcus Rashford. Die Frauenabteilung ist auch die einzige Abteilung des Klubs, die selbsttragend ist.