Seit Teamchef Christian Horner (51) drei Tage nach dem GP von Silverstone freigestellt wurde, haben die Bullen unter der neuen Führung um Laurent Mekies in fünf Rennen 100 Punkte erobert. Und den Hausfrieden gerettet. Unter Horner waren es noch 172 – aber in zwölf Rennen.
Wochenlanger Streit
Seit gestern ist das Kapitel Horner vorbei. Die Anwälte einigten sich nach einem wochenlangen Streit auf eine Ablösesumme von 90 Millionen Euro. Der gültige Vertrag bis Ende 2030 hätte dem Briten, so das englische Handelsregister, rund 140 Millionen Euro eingebracht.
Wer den ehrgeizigen Horner kennt, der weiss, dass er nach 20 Jahren bei Red Bull bald ein neues Arbeitsfeld im Zirkus anstrebt. Die Türe bei Cadillac ist zu, da dort ja seine frühere Sekretärin, die den ganzen Sex-Skandal ausgelöst hatte (Blick berichtete), einen Superjob hat.
Horner jagt neue Herausforderung
Bleibt Alpine, wo Flavio Briatore (75) aber nicht freiwillig gehen wird. Er wird sein neues Jahr als peinliches WM-Schlusslicht aber mit dem Mercedes-Aggregat starten.
Dann wäre für Horner noch Aston Martin, wenn dort Milliardär Lawrence Stroll (66) Ende 2026 vielleicht aufgibt. Falls auch sein Projekt mit dem exklusiven Honda-Motor und Aero-Genie Adrian Newey nicht aufgeht.
Aston Martin wurde 600 Rennen alt
Es könnte für den zweifachen Weltmeister Fernando Alonso (44), der das Team immer schärfer kritisiert, die letzte Saison sein. Wie für den Besitzer-Sohn Lance Stroll (26). Dieses Duo wurde in Baku 600 Rennen alt: Alonso (418) und Stroll (182). Das schaffte noch kein Team.
Heile Papaya-Welt zerstört
Bei McLaren und Ferrari versuchen die Chefs, die Baku-Pleite (7. Norris, 8. Hamilton, 9. Leclerc) kleinzureden. Aber die Atmosphäre ist vergiftet, da kann keine heile Welt mehr vorgegaukelt werden.
Und werden die umstrittenen Papaya-Regeln und die Werte im Team geändert, wenn plötzlich Verstappen wieder zum Seriensieger wird? Der Piastri-Crash nach 34 Punkterennen in Serie (seit Brasilien 2023) kam in Aserbaidschan zum dümmsten Moment. Nur noch 69 Punkte Vorsprung auf Super-Max.
Leclerc flog mit Sainz zurück
Die Roten haben zudem ein internes Problem, weil im Finish Hamilton seinen Platz nicht an Leclerc zurückgab – trotz Stallorder (im Blick). Dass der Monegasse und der Brite keine Freunde werden, zeigt allein schon die Tatsache, dass Leclerc im Privatjet mit dem sensationellen Dritten Sainz von Baku nach Nizza flog. Oder fliegen wollte.
Auf den sozialen Medien meldeten sich die beiden Freunde aus Italien. «Wir konnten in Nizza nicht landen. Jetzt sind wir mit einem Auto ungefähr zwei Stunden von Monaco weg!» Dort wohnen die beiden früheren Ferrari-Teamkollegen, die sich gut verstehen. Der Spanier bleibt wohl noch einige Zeit der letzte Ferrari-Sieger – 2024 in Mexiko.