Norris verliert wegen dieses Fehlers wichtige Zeit
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Boxenstopp verpatzt:Norris verliert wegen dieses Fehlers wichtige Zeit

«Das ist offenbar ein Teil des Spiels»
Skandalöse McLaren-Teamorder im WM-Zweikampf

Max Verstappen holt sich in Monza seinen 66. GP-Sieg. Zu reden gab auch beim Holländer die diskutable Teamorder von McLaren.
Publiziert: 07.09.2025 um 19:54 Uhr
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Max Verstappen jubelt inmitten der beiden McLaren.
Foto: Lukas Gorys

Darum gehts

  • Verstappen siegt in Monza, McLaren-Teamorder sorgt für Kontroverse
  • Piastri gibt Platz an Norris zurück, trotz schnellerem Boxenstopp
  • McLaren führt WM mit 617 Punkten, kann Titel in Baku verteidigen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Roger Benoit aus Monza

Der Königliche Park von Monza weinte. Ferrari hatte 2025 beim Heimrennen keine Rolle gespielt und die 20. Pleite in Serie kassiert. Dafür jubelte wie in Suzuka und Imola Weltmeister Max Verstappen. Der wunderte sich in der 49. Runde im Red-Bull-Honda am Funk: «Was ist denn da hinter mir los?»

Die Frage (und sein Grinsen) waren berechtigt. Denn hinter dem vom Start weg souveränen Holländer – trotz wilden Kämpfen mit dem Papaya-Duo – tauchte nach den späten Gummiwechseln der beiden McLaren-Titeljäger plötzlich nicht mehr WM-Leader Oscar Piastri, sondern Lando Norris auf!

Was war passiert? In der 45. von 53 Runden wurde Piastri, der an dritter Stelle hinter Verstappen und Norris lag, zum Reifenhalt gebeten. Der Australier raste nach der Saison-Rekordmarke von 1,9 Sekunden Standzeit wieder auf die Strecke zurück.

Piastri wird für Team-Fehler bestraft

Kurz darauf war der Boxenstopp von Norris fällig. Aber vorne links klemmte das Rad – nach ewig langen 5,9 Sekunden konnte der Brite wieder losfahren.

Als Norris auf die Piste zurückkehrte, flog gerade Piastri mit über 300 km/h an seinem Teamkollegen vorbei. Und jetzt wollte das McLaren-Team, noch nie für klare Entscheidungen bekannt, wohl den Fairnesspreis des Jahres (oder war es sogar den Friedensnobelpreis?) ins Werk nach Woking (Gb) holen.

Per Funk bat man Piastri, den zweiten Platz wieder an Norris zurückzugeben. Ja, geht es noch? Da wird ein Fahrer für den Fehler des Teams bestraft.

Piastri blieb nach aussen gelassen: «Das ist offenbar ein Teil des Spiels.» Beim Treffen mit seinem Manager Mark Webber werden bestimmt härtere Worte gefallen sein.

Und der beschenkte Norris versuchte sich am TV vor einer klaren Aussage zu drücken. Die Auswirkung der skandalösen, weil ungerechten Stallorder: Piastri führt nur noch mit 31 (bisher 34) Punkten.

Verstappen zaubert im Red Bull

Für Verstappen, der nach 37 Runden von Medium auf Hart wechselte, bleibt die mathematische Aufgabe in den letzten acht Rennen (und drei Sprints) weiter unlösbar: 94 Punkte Rückstand auf Piastri. Dazwischen noch Norris.

Da hilft dem jetzt 66-fachen GP-Sieger auch seine Magie nicht, die der Pole-König seit Samstag über dem Autodromo von Monza ausgestrahlt hatte. Kurz: Verstappen ist und bleibt der beste Rennfahrer der Welt. Auch wenn er nicht im besten Auto sitzt.

Bei Mercedes (5. Russell, 9. Antonelli) wurden die Fahrerverträge für 2026 immer noch nicht bestätigt. Aber für Chef Toto Wolff ist auch in Italien klar geworden: Mit Verstappen würde 2026 die Zukunft der Silberpfeile sicher besser aussehen.

Aber eben: Verstappen bleibt den Bullen gegenüber loyal. Auch wenn der eigene Motor für 2026 sicher viele Unbekannte mit sich bringt.

McLaren kann Team-Titel in Baku eintüten

Bei Ferrari (4. Leclerc, 6. Hamilton) rückte auch in Monza der erste GP-Sieg nach Mexiko 2024 (Sainz) nie in Reichweite. Zu langsam waren die Roten im Tempo-Tempel unterwegs. Immerhin konnte man als WM-Zweiter den Vorsprung auf Mercedes etwas ausbauen – 280:260.

McLaren kann nach seinem 202. Grand-Prix-Triumph schon in zwei Wochen in Baku mit jetzt 617 Punkten definitiv seinen WM-Titel verteidigen. 

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