Das Kaffeesatzlesen geht weit in den Winter hinein. Genau bis zu den neun Testtagen der Formel-1-Meute in Barcelona und dann in Bahrain. Die Frage, die bis dahin keiner beantworten kann: Wem ist für 2026 der grosse Motorenwurf gelungen?
Es geht um den neuen Sechszylinder-1,6-Liter-Turbo-Motor. Alles mit dem klimaneutralen Kraftstoff, der Vorschrift ist. Und schon da beginnt der Unmut im Zirkus seinen Lauf zu nehmen. Bisher kostete der Liter Sprit rund 20 Dollar. Im nächsten Jahr sind es laut «Auto, Motor und Sport» jedoch 200 Dollar pro Liter. Einige Teams müssen für den «Grüntee» selbst aufkommen. Da reden wir von
Millionen.
Wann kommt die nächste Motoren-Revolution?
Kaum geht die geldgierige Formel 1 diesen irren Weg, wird längst über eine neue Motoren-Formel gestritten. Auf dem Wunschzettel steht ein Achtzylinder-Motor (2,4 Liter, hybrid). Das für London angestrebte Gipfeltreffen wurde auf unbestimmte Zeit verschoben. Der arabische FIA-Boss Mohammed bin Sulayem will die Einführung bereits 2029. Klar, dass ihm der Gegenwind entgegenbläst. Man hatte den Herstellern bis 2030 eine Garantie gegeben.
Nun, Red Bull Powertrains und Cadillac könnten sich mit einem frühen Umstieg anfreunden. Ferrari und Mercedes sprechen sich für einen Neustart 2030 aus, Audi und Honda wollen erst 2031 eine Änderung akzeptieren.
Audi bedient sich bei Ferrari
Der Motorenkrieg wird die Formel 1 spalten. Und bringt uns wieder auf die Ausgangsfrage zurück: Wer greift 2026 mit seinen Motor-Ideen ins Klo? Es sind nur wilde Spekulationen, die die Runde machen. Mercedes, das noch McLaren, Williams und neu Alpine bedient, soll gut aufgestellt sein. Honda wechselt ja von Red Bull zu Aston Martin – ein guter Schachzug? Ferrari muss für zwei Jahre Einsteiger Cadillac ins Boot nehmen. Red Bull baut für zwei Teams (mit Ford-Unterstützung) einen neuen Antriebsstrang.
Bleibt noch Audi. Und die Deutschen bedienen sich, laut Italo-Medien, für die Motorenabteilung immer mehr der Fachkräfte von Ferrari. Ob es hinhaut? Oder eben Kaffeesatzlesen.