Es gibt Tage in der Formel 1, die sind bedeutungslos und schnell vergessen. Aber es gibt Tage, wie der 20. September 2025, die lange in Erinnerung bleiben werden. Wenn eine Qualifikation über zwei Stunden geht, dann war vieles nicht normal.
In der Millionenstadt des Windes (der Name «Baku» steht für «windgepeitscht») am Kaspischen Meer ging das Chaos nach einer regnerischen Nacht gleich zu Beginn der Zeitenjagd mit sich krümmenden Bäumen neben der Strecke los.
Albon, ein Geheimfavorit auf die Pole-Position, schlug vorne links am Williams das Rad ab. Fast zwei Stunden später hätte das Team mit dem bisher enttäuschenden Carlos Sainz beinahe die erste Pole-Position seit Spielberg 2014 (Felipe Massa) erobert. In der WM liegt der Spanier teamintern mit 16:70 Punkten zurück.
Verstappen schlägt spät zu
Aber man soll die Feste erst feiern, wenn sie wirklich fallen. Und in den letzten 3:41 Minuten begann die Pole-Jagd fast von vorne. Ohne WM-Leader Piastri, der sich von den stürmischen Winden überraschen liess und abflog.
Sainz führte da vor dem Racing Bulls-Duo Lawson und Hadjar. Alle sieben anderen Piloten hatten im Final noch keine Zeitrunde.
Warum? Nach sieben Minuten hatte der Wind bereits den Pole-König von Baku, Leclerc mit seinem Ferrari, brutal von der Strecke gerissen. Und so endete auch seine Serie von vier Baku-Poles hintereinander in einem roten Schrotthaufen.
Als es in den letzten Sekunden um die Wurst ging, war natürlich der beste und cleverste Pilot der letzten Jahre da: Max Verstappen (28). Er nutzte im Red Bull die einzige Runde für seine 46. Pole-Position. Der Max-Faktor war wieder im Spiel – wie bei seinem Sieg vor zwei Wochen in Monza.
Rote-Flaggen-Rekord fällt
Aber was war da am Samstag los? Am Ende zählte man in den drei Qualifikationsteilen sechs rote Flaggen.
In den ersten 18 Minuten hatte es nach Albon auch noch Nico Hülkenberg erwischt. Der Deutsche ist nach seiner sensationellen Podest-Premiere in Silverstone in ein Formtief geraten. In Baku verlor er das siebte Quali-Duell gegen Bortoleto in Serie. Doch der Brasilianer (13.) war im Chaos nicht schnell genug, zum fünften Mal ins grosse Finale zu kommen.
Und dort hätte er eine grosse Show abziehen können. Denn in der zweiten Reihe finden wir mit Lawson und Antonelli zwei klare Aussenseiter. Beide blieben nach ihrem Erfolg bescheiden, konnten die aussergewöhnlichen Umstände gut einschätzen.
Nico Hülkenberg (17. Startplatz): «Es war zweifellos eine enttäuschende Session. Zum ersten Mal an diesem Wochenende hatte ich grosse Probleme mit dem Blockieren der Vorderräder, was es mir schwer machte, eine saubere Runde hinzulegen. Bis zum Qualifying lief alles gut, daher ist es frustrierend, dass ich gerade dann daneben lag, als es darauf ankam. Es wird natürlich eine Herausforderung, von unserer Position aus zu starten, aber auf dieser Strecke kann manches passieren, und wir sind hier, um zu kämpfen. Das Auto hat sich das ganze Wochenende über insgesamt gut angefühlt, und wenn sich im Rennen Chancen ergeben, werden wir versuchen, diese voll auszunutzen. Wir werden heute Abend einen Neustart machen und morgen alles geben.»
Gabriel Bortoleto (13. Startplatz): «Im Qualifying hatte ich das Gefühl, dass ich heute keine perfekte Runde gefahren bin. Ich habe in der letzten Kurve etwas Zeit verloren, und aufgrund der windigen Bedingungen war es für uns schwierig, alles unter einen Hut zu bringen. Dennoch habe ich es geschafft, das Auto sicher ins Q2 zu bringen, was ein ordentliches Ergebnis ist: Als Fahrer möchte man natürlich immer das bestmögliche Ergebnis erzielen, und ich bin natürlich ein bisschen enttäuscht, aber ich denke, das war heute das Maximum, das wir erreichen konnten. Jetzt blicken wir nach vorne auf morgen: Unser Renntempo hat Potenzial, und wenn wir die ersten Runden gut meistern, glaube ich, dass wir eine solide Leistung zeigen und hoffentlich wieder um Punkte kämpfen können.»
Jonathan Wheatley, Teamchef: «Es war ein turbulentes, vom Wind beeinflusstes Qualifying mit sechs roten Flaggen, was bisher noch nie vorgekommen ist. Bei einer davon war Nico beteiligt. Letztendlich hatten beide Fahrer Schwierigkeiten, eine saubere Runde zu fahren, sodass wir nun von den Plätzen 13 und 17 ins Rennen starten. Es war eindeutig ein Tag, den man in den bezüglich der Zeiten lieber vergessen sollte, aber das Tolle an der Formel 1 ist, dass jedes Rennen neue Chancen bietet. Wir werden uns über Nacht neu formieren und unsere Aufmerksamkeit auf das Rennen morgen richten.»
Nico Hülkenberg (17. Startplatz): «Es war zweifellos eine enttäuschende Session. Zum ersten Mal an diesem Wochenende hatte ich grosse Probleme mit dem Blockieren der Vorderräder, was es mir schwer machte, eine saubere Runde hinzulegen. Bis zum Qualifying lief alles gut, daher ist es frustrierend, dass ich gerade dann daneben lag, als es darauf ankam. Es wird natürlich eine Herausforderung, von unserer Position aus zu starten, aber auf dieser Strecke kann manches passieren, und wir sind hier, um zu kämpfen. Das Auto hat sich das ganze Wochenende über insgesamt gut angefühlt, und wenn sich im Rennen Chancen ergeben, werden wir versuchen, diese voll auszunutzen. Wir werden heute Abend einen Neustart machen und morgen alles geben.»
Gabriel Bortoleto (13. Startplatz): «Im Qualifying hatte ich das Gefühl, dass ich heute keine perfekte Runde gefahren bin. Ich habe in der letzten Kurve etwas Zeit verloren, und aufgrund der windigen Bedingungen war es für uns schwierig, alles unter einen Hut zu bringen. Dennoch habe ich es geschafft, das Auto sicher ins Q2 zu bringen, was ein ordentliches Ergebnis ist: Als Fahrer möchte man natürlich immer das bestmögliche Ergebnis erzielen, und ich bin natürlich ein bisschen enttäuscht, aber ich denke, das war heute das Maximum, das wir erreichen konnten. Jetzt blicken wir nach vorne auf morgen: Unser Renntempo hat Potenzial, und wenn wir die ersten Runden gut meistern, glaube ich, dass wir eine solide Leistung zeigen und hoffentlich wieder um Punkte kämpfen können.»
Jonathan Wheatley, Teamchef: «Es war ein turbulentes, vom Wind beeinflusstes Qualifying mit sechs roten Flaggen, was bisher noch nie vorgekommen ist. Bei einer davon war Nico beteiligt. Letztendlich hatten beide Fahrer Schwierigkeiten, eine saubere Runde zu fahren, sodass wir nun von den Plätzen 13 und 17 ins Rennen starten. Es war eindeutig ein Tag, den man in den bezüglich der Zeiten lieber vergessen sollte, aber das Tolle an der Formel 1 ist, dass jedes Rennen neue Chancen bietet. Wir werden uns über Nacht neu formieren und unsere Aufmerksamkeit auf das Rennen morgen richten.»
Ferrari enttäuscht
Zu den grossen Verlierern gehörten – neben WM-Schlusslicht Alpine (auch Colapinto crashte) und dem Sauber-Team (Chef Wheatley: «Ein Tag zum Vergessen») – auch Ferrari.
Am Freitag hatten die Roten in Aserbaidschan noch einen Doppelsieg im Training gefeiert. Am Samstag lief alles schief: Hamilton schied als 12. aus – und Leclerc gehörte zu den Crash-Opfern. «Ich finde nur ein Wort – Frust!», so Ferrari-Chef Vasseur.
Egal, die Roten können heute kaum verhindern, dass McLaren-Mercedes schon in Baku der früheste Weltmeister aller Zeiten wird. Oder sonst eben in der Nacht-Show von Singapur in zwei Wochen.