Fürstliche Formel 1
Legendärer Circuit de Monaco stellt Fahrer auf die Probe

Der Grosse Preis von Monaco gilt als Kronjuwel der Formel 1. Von der engen Sainte Dévote bis zur berühmten Casino-Kurve und dem Tunnel bietet der Circuit de Monaco eine Mischung aus Tradition und Nervenkitzel.
Publiziert: 20.05.2025 um 17:00 Uhr
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Aktualisiert: 21.05.2025 um 16:22 Uhr
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Kommendes Wochenende steht der legendäre Monaco-GP auf dem F1-Programm.
Foto: Getty Images

Fürstentum-Klassiker ein Dauergast in der Formel 1

Der Circuit de Monaco, Schauplatz des Formel-1-Rennens dieses Wochenendes, ist eine der traditionsreichsten und glamourösesten Rennstrecken der Welt. Die Idee für ein Rennen in den engen Strassen des Fürstentums entstand bereits in den 1920er Jahren durch Antony Noghès, den Präsidenten des Automobile Club de Monaco. Der erste Grosse Preis von Monaco fand am 14. April 1929 statt und wurde von William Grover-Williams in einem Bugatti gewonnen.

Seit der Gründung der Formel-1-WM 1950, mit Ausnahme weniger Jahre, ist der Circuit de Monaco fester Bestandteil des F1-Kalenders und bildet zusammen mit den 24 Stunden von Le Mans und dem Indianapolis 500 die sogenannte «Triple Crown» des Motorsports. Die Strecke ist berühmt für ihre einzigartige Atmosphäre, die Nähe der Zuschauer zum Geschehen und die extreme Herausforderung, die sie an die Fahrer stellt. Aufgrund des engen Layouts und der fehlenden Auslaufzonen gilt sie als einer der anspruchsvollsten Kurse überhaupt, auf dem Fehler selten verziehen werden.

Vorprogrammierte Startkollisionen in Kurve 1

Der Start des Rennens erfolgt auf dem Boulevard Albert 1er, bevor die Fahrer in die erste, enge Rechtskurve Sainte Dévote (Kurve 1) einbiegen, wo es oft zu Kollisionen kommt. Direkt danach beschleunigen die Boliden den Hügel hinauf entlang der Avenue d'Ostende in Richtung Massenet (Kurve 3), einer langen Linkskurve, die blind angefahren wird und Präzision erfordert, um nicht in die Leitplanken zu krachen. Unmittelbar darauf folgt die berühmte Casino-Kurve (Kurve 4), eine Rechtskurve, die vor dem mondänen Casino von Monte-Carlo liegt und aufgrund ihrer Unebenheiten und der schnellen Anfahrt extrem schwierig zu meistern ist.

Als Nächstes geht es bergab durch die nicht minder knifflige Mirabeau Haute (Kurve 5), eine enge Rechtskurve, die oft Schauplatz von Überholversuchen und Crashs ist. Im Anschluss muss die langsamste Kurve im gesamten Formel-1-Kalender gemeistert werden, die berühmte Grand Hotel Hairpin (Kurve 6), ehemals Loews-Kurve. Mit einer Geschwindigkeit von nur etwa 50 km/h müssen die Fahrer hier das Lenkrad maximal einschlagen.

Nach dieser fast schon surreal langsamen Passage folgen zwei Richtungswechsel nach rechts, Mirabeau Bas (Kurve 7) und Portier (Kurve 8). Letzterer ist besonders tückisch, da sie leicht abfällt und die Fahrer hier Gefahr laufen, bei zu viel Gas am Kurvenausgang die Traktion zu verlieren und die Leitplanken zu touchieren.

Gefährliche Schwimmbad-Sektion direkt am Hafen

Die Passage durch den Tunnel (zwischen Kurve 8 und 9) ist ein weiteres einzigartiges Merkmal von Monaco. Die Fahrer erleben hier einen abrupten Wechsel von hellem Sonnenlicht zu relativer Dunkelheit und wieder zurück, während sie mit Höchstgeschwindigkeit durch die leicht gebogene Röhre rasen. Am Ende des Tunnels wartet zudem eine der härtesten Bremszonen der Strecke vor der Nouvelle Chicane (Kurven 10 und 11).

Über die schnelle Linkskurve Tabac (Kurve 12), die direkt am Hafenbecken entlang führt, gehts in die technisch anspruchsvolle Schwimmbad-Sektion, bestehend aus der schnellen Links-Rechts-Kombination Louis Chiron (Kurven 13 und 14) und der engeren Rechts-Links-Schikane Piscine (Kurven 15 und 16). Hier ist äusserste Präzision gefragt, da die Leitplanken bedrohlich nah sind.

Der letzte anspruchsvolle Richtungswechsel vor der Start-Ziel-Geraden ist die nach einem Restaurant benannte Rechtskurve La Rascasse (Kurve 18). Sie ist eng, langsam und erfordert eine saubere Ausfahrt, um optimal auf die kurze Gerade zur letzten Abzweigung, die ebenfalls enge Rechtskurve Antony Noghès (Kurve 19), zu beschleunigen. Benannt nach dem Gründer des Grand Prix, führt sie die Fahrer zurück auf die Start-Ziel-Gerade und beendet eine Runde, die an Konzentration und fahrerischem Können kaum zu überbieten ist.

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