WM beginnt von vorne
Verstappen stoppt McLaren-Duo – und jubelt zweimal

Max Verstappen (27) hat beim Europa-Auftakt in Imola mit seinem 65. GP-Sieg den Titelkampf gegen die beiden McLaren-Stars Piastri und Norris neu eröffnet. Das Trio liegt innerhalb von nur 22 Punkten.
Publiziert: 18.05.2025 um 19:23 Uhr
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Aktualisiert: 18.05.2025 um 22:18 Uhr
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Max Verstappen ist in Imola eine Klasse für sich.
Foto: Lukas Gorys
Roger Benoit, Imola

«Ich gebe weiter keine Prognosen für den Rest der Saison ab. Ich bin einfach froh, dass der Red Bull wieder besser läuft», sagte der Holländer.

Zu früh gebremst

Und diesmal war es Super-Max, der beim Start Pole-Mann Piastri fair austrickste und in der Links-Rechts-Kombination den Australier überholte und überraschte. Der WM-Leader: «Ich habe zu früh gebremst!»

Nachher wurde der von viel Sonne begleitete Formel-1-Abschied von der Todesstrecke von Senna und Ratzenberger (1994) zum Reifenpoker. Wer hatte die Nerven zu warten, bis vielleicht eine Safety-Car-Phase das Feld einbremste?

Erinnerungen an Houston 1970

Piastri hatte von der Spitzengruppe die Geduld nicht. Und wenig später, in der 29. Runde, passierte Folgendes. Haas funkte: «Ocon, halt das Auto an, wir haben ein Problem.» 1970 hatte dies Houston mit seiner Mondfähre Apollo 13.

Das virtuelle Safety Car (wenn das Tempo klar reduziert werden muss) wurde aktiviert. Die Piloten ohne Reifenstopp kamen so fast gratis zu einem Boxengeschenk. Und selbst Piastri tauchte zum zweiten Mal auf.

Antonelli: Kaputtes Gaspedal

Als es weiterging, lag Verstappen weiter 18 Sekunden vor Norris und 27 vor Albon. Doch der Thai im Williams wurde bald von Piastri geschnappt. Wie auch Teamkollege Norris.

Dann der Hammer in der 45. Runde. Antonelli, der erstmals irgendwo im Niemandsland herumfuhr, stellte den Mercedes mit einem defekten Gaspedal in der Wiese ab.

18-Sekunden-Vorsprung weg

Jetzt kam das echte Safety Car raus und sammelte das Feld ein. Der schöne 18-Sekunden-Vorsprung von Verstappen war dahin. Als es nach acht Runden endlich wieder richtig losging, lag zum Beispiel Hülkenberg im Sauber als Zehnter nur noch elf Sekunden hinter Leader Verstappen.

Doch beim fliegenden Neustart demonstrierte Super-Max seine Klasse und flog dem McLaren-Duo davon. Und dort zeigte Norris, dass er sein Nervenkostüm noch nicht ganz fortgeworfen hat – und überholte Piastri. Der vierfache Saison-Sieger und WM-Leader nahms locker: «Man muss auch mal mit dritten Plätzen zufrieden sein.»

Max-Jubel wegen PSV Eindhoven

Kaum war Verstappen aus dem Auto, konnte er nochmals feiern. Sein Lieblingsklub PSV Eindhoven hatte nach einer wochenlangen Misere Ajax Amsterdam mit 79:78 Punkten den Titel doch noch weggeschnappt.

Und saure Tifosi feierten Ferrari

Die grossen Sieger von Imola waren aber die beiden Ferrari-Fahrer, die sich in der Qualifikation mit den Startplätzen 11 und 12 lächerlich machten.

Doch Hamilton (4.) und Leclerc (6.), der mit Reifenproblemen kämpfte, liessen die enttäuschten Tifosi plötzlich jubeln. Total waren in drei Tagen 242'000 Fans an der Strecke. Rekord. Dieser kommt für die Region Emilia-Romagna leider zu spät.

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