Zug-Bengtsson hatte sieben Spiele in neun Tagen
Rotlicht-Therapie und Sauna helfen gegen Monster-Programm

EVZ-Verteidiger Lukas Bengtsson spielt im Schnitt 25 Minuten pro Match. Der Schwede sagt, wie er das Mammutprogramm mit sieben Partien in neun Tagen überstanden hat. Und Zug-Trainer Michael Liniger, wieso er in den Schlussminuten in Rappi trotz Pleite gegrinst hat.
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Das Duell zwischen Rappi und Zug ist knackig, obwohl es für die Zuger das vierte Spiel in fünf Tagen ist. Und für EVZ-Verteidiger Bengtsson (r.) gar das siebte in neun Tagen.
Foto: keystone-sda.ch
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Nicole VandenbrouckReporterin Eishockey

Der EVZ hätte es beinahe geschafft und die happige Woche mit der vollen Punktzahl abgeschlossen. Doch nach dem Halbfinal-Einzug in der CHL am Dienstag, den Siegen gegen Kloten (5:4) und Biel (4:0) am Mittwoch und Freitag werden die Zuger am Samstag in Rappi-Jona Opfer ihrer schwindenden Energie. Vor allem der mentalen, wie Goalie Leonardo Genoni nach der 2:4-Niederlage auf Mysports betont.

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Vier Spiele in fünf Tagen sind fordernd. Für all jene Akteure, die zuvor auch noch mit ihren Nationalteams in Einsatz gestanden sind, sind es sogar sieben Partien in neun Tagen! Eine enorme Belastung für den Körper. Wobei EVZ-Doc Beat Schwegler gesagt hat, dass er sich mehr Sorgen um die jüngeren als die älteren Spieler mache, weil Routiniers wüssten, wie sie damit umgehen müssen.

Zuhause trägt er Kompressionshosen und macht Rotlicht-Therapie

Einer von ihnen ist Lukas Bengtsson. Der Verteidiger wird forciert, kommt auf eine durchschnittliche Eiszeit von rund 25 Minuten. Was er bei diesen Strapazen beachtet? «Ich versuche, im Spiel gute Entscheide zu treffen, wann sich der Zusatzweg lohnt und wann nicht.» Das gelingt dem Schweden gegen die Lakers auch in seinem siebten Spiel in den neun Tagen. Seinen Tempolauf schliesst er in der 2. Minute mit der 1:0-Führung ab, seinem ersten Treffer in dieser Saison.

Vor allem die Tage zwischen den Spielen sind bei einem solchen Mammutprogramm wichtig. Da hat der 31-Jährige alles gegeben, um seinen Körper in Form zu halten. Was er dafür alles getan hat? «Physiotherapie, Massagen, Sauna-Gänge», zählt er auf, «zu Hause trage ich noch spezielle Kompressionshosen und machte eine Rotlicht-Therapie.» Letztere hilft der Regeneration, weil sie die Durchblutung fördert und so die Muskeln entspannt. Gutes Essen und viel Schlaf gehören ebenfalls zur Erholung.

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Bengtsson erzählt, dass er sich in den letzten Tagen kaum müde gefühlt hat und er lieber spiele, als zu trainieren. Erst im Spiel gegen die Lakers stellt sich die Erschöpfung langsam ein. Nach der 2:0-Führung der Zuger geht Rappis Plan, sie müde zu spielen, auf. Die Batterien der Zuger entladen sich, die Lakers blasen zur Wende.

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Der EVZ liegt wenige Minuten vor Schluss 2:3 zurück, als Trainer Michael Liniger alles versucht, um seine Mannschaft nochmals anzutreiben. Als er kurz am TV eingeblendet wird, sieht man ihn auf der Spielerbank sprechen und danach lachen – trotz drohender Niederlage.

Der Grund? «Ich habe einigen Spielern zugerufen, sie sollen nochmals Gas geben und alles versuchen. Sie haben mich dann entschuldigend angeschaut. Sie konnten einfach nicht mehr», erklärt der 46-Jährige, der ob dieser Situation lächeln muss, weil er Verständnis hat und mit der Leistung dieser Woche dennoch zufrieden ist.

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