«Meine Frau war schwanger, haben das Kind leider verloren»
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FIala erklärt verspätete Reise:«Meine Frau war schwanger – haben das Kind leider verloren»

Drama um Nati-Star
Nati-Star Fiala bedankt sich nach Schicksalsschlag bei seiner Frau

Kevin Fiala legt 24 Stunden nach seiner Ankunft einen starken Auftritt hin beim 3:0-Sieg gegen die USA. Unmittelbar danach offenbart er: Seine schwangere Frau Jessica hat vor wenigen Tagen ihr zweites gemeinsames Kind verloren.
Publiziert: 12.05.2025 um 20:31 Uhr
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Aktualisiert: 12.05.2025 um 22:10 Uhr
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Erst am Sonntag kam Kevin Fiala in Dänemark an.
Foto: freshfocus

Darum gehts

  • Kevin Fiala spielt trotz Verlust des ungeborenen Kindes bei der WM
  • Fiala reiste verspätet an, zeigt aber beeindruckende Leistung gegen USA
  • Schweiz gewinnt 3:0 gegen USA, Fiala gibt Vorlage zum 2:0
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Nicole VandenbrouckReporterin Eishockey

Die ganze Hockey-Schweiz hat sich gefragt, welcher private Grund die Abreise von Kevin Fiala aus Los Angeles verzögert hat. Die Antwort darauf ist eine bedrückende – und der 28-Jährige gibt sie nach dem beeindruckenden 3:0-Sieg gegen die USA gleich selbst ins Blick-Mikrofon: «Meine Frau war zum zweiten Mal schwanger, aber wir haben das Kind leider verloren. Die letzte Woche war emotional nicht einfach für uns, für die ganze Familie nicht.»

Die letzte Woche. Sie beginnt am Montag mit einer geplanten Schwangerschaftsuntersuchung bei seiner Frau Jessica (29). Am Dienstag hätte der NHL-Star dann nach Dänemark fliegen sollen. Doch es werden Unregelmässigkeiten festgestellt und deshalb sicherheitshalber ein zweiter Kontrolltermin am letzten Freitag vereinbart. Dann die traurige Nachricht des schmerzhaften Verlustes.

Mit Nati-Trainer Patrick Fischer ist Fiala die ganze Zeit über im offenen Austausch. Er ruft ihn an und erzählt es ihm. «Ich habe Kevin dann gefragt, ob ich auch die Mannschaft über die Situation informieren kann.» Er tut es. Am Samstag dann entscheidet sich der Goalgetter der LA Kings, für die Weltmeisterschaft trotzdem zum Schweizer Team zu stossen. «Das zeigt einmal mehr sein Bekenntnis zur Nati», so Fischer, «auch Jessicas Familie war einverstanden damit. Das Leben muss irgendwie weitergehen.»

«Sie ist die beste Frau, die es gibt»

Fiala selbst wirkt gegen aussen zwar gefasst, ist aber gerührt: «Dass Jessica mich wieder unterstützt, trotzdem mitkommt, dafür bin ich ihr unglaublich dankbar. Sie ist die beste Frau, die es gibt.» Jessica Fiala sitzt während des Spiels mit Töchterchen Masie-Mae (1) in den Armen auf der Tribüne. Die Schwedin verfolgt, wie ihr Mann unten auf dem Eis einen Auftritt hinlegt, als hätte er kein Drama hinter sich. Und keinen Elf-Stunden-Flug aus Kalifornien nach Dänemark in den Beinen.

Wie er das geschafft hat? «Das weiss ich selbst nicht.» Da huscht sogar ein kleines Lächeln über sein Gesicht. Dass die Familie mitgekommen ist, habe ihm einen Extra-Boost gegeben. «Und ich habe mich gefreut, die Jungs zu sehen. Die Freude des Teams hat sich auf mich übertragen.» Von seiner Leistung ist Nati-Trainer Fischer schwer beeindruckt: «Er hatte nur ein Training in zwei Wochen und spielt einen Riesenmatch. Das hat den Jungs auch einen Schub gegeben.»

Fialas Ankunft in Dänemark
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NHL-Star an der WM:Hier stösst Fiala mit dem Kinderwagen zur Nati

Schon vor einem Jahr reist Fiala erst zum dritten WM-Spiel in Prag (Tsch) an. Damals ist der Grund ebenfalls ein emotionaler – aber ein erfreulicher: Nur wenige Tage vor dem Turnierstart werden die Fialas Eltern von Masie-Mae. Der Ostschweizer lässt seine Liebsten mit ihrem Einverständnis in Los Angeles zurück, verstärkt die Nati und rockt die WM. Der Silberheld wird zum MVP des Turniers gewählt. Als frischgebackener Vater.

Nur ein Jahr später sind es andere Gefühle, die Fiala bewegen. Trotzdem tanzt er wie ein Eiskunstläufer, aber mit Puckkontrolle. Trickst Gegenspieler aus. Hämmert die Scheibe zweimal an den Pfosten. Und gibt Jonas Siegenthaler ein herrliches Pässchen zu dessen Treffer zum 2:0. Und analysiert danach das 3:0 über die US-Truppe so: «Es war ein geiler Sieg gegen eine Top-Nation. Wir hatten das Spiel im Griff – vom Anfang bis zum Schluss.» Die Amerikaner seien in der Startphase noch etwas besser gewesen als sie. «Aber nach dem ersten Tor sind wir erwacht und haben das Spiel übernommen. Das Risiko schätzten wir immer gut ein. Und Leo (Genoni, die Red.) war top wie immer.»

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