Im Hockey ist der Teufel los. Ein Trend hält Einzug: Rentenverträge. So erhielt beispielsweise Ken Jäger, der per nächste Saison von Lausanne zu Stammklub Davos zurückkehren wird, einen Siebenjahresvertrag.
«Klar ist es ein Bedürfnis der Spieler, abgesichert zu sein, denn sie tragen auch das Risiko einer schweren Verletzung, die ihre Karriere infrage stellen kann, gerade wenn man an die gravierenden Gehirnerschütterungsgeschichten denkt», sagt Agent Sven Helfenstein, der neuerdings Ken Jäger vertritt.
Der WM-Silberheld ist nicht der einzige Spieler, den der HCD langfristig an sich gebunden hat. «Wir sind kein Klub aus einer grossen Stadt, sind deshalb auch angehalten, über den Tellerrand hinauszuschauen, andere Wege zu gehen», erklärt Sportchef Jan Alston. «Uns war es ein Anliegen, den Kern langfristig zu halten, deshalb haben wir mit Jung, Frick, Aeschlimann und Jäger langfristige Verträge gemacht und auch mit den Ausländern Ryfors, Zadina und Tambellini frühzeitig bis 2028 verlängert.»
Eine «Möglichkeit, das Salär abzufedern»
Eine ähnliche Strategie verfolgt Fribourg. Den Anfang machten einst Reto Berra und Raphael Diaz. Zuletzt kehrten Christoph Bertschy, Yannick Rathgeb und Andrea Glauser zurück. Und mit Ludovic Waeber hat man sich bereits den Berra-Nachfolger gesichert. Sportchef Gerd Zenhäusern sieht in den Rentenverträgen «die Möglichkeit, das Salär abzufedern», weil dabei der Lohn mit zunehmenden Jahren sinkt. Er räumt ein, dass das Risiko eines langen Vertrags beim Klub liegt. «Aber man geht es ein, weil sich so die Chance bietet, den Kern der Mannschaft zu erhalten. Der Markt spielt derzeit verrückt, es besteht nur wenig Konkurrenzkampf unter den Schweizer Spielern.»
7 Jahre
- Ken Jäger (27), von Lausanne zu Davos, 2026-2033
- Andrea Glauser (29), von Lausanne zu Fribourg, 2025-32
- Christophe Bertschy (31), von Lausanne zu Fribourg, 2022-29
- Tristan Scherwey (34), bei Bern verlängert, 2020-27
6 Jahre
- Sven Jung (30), bei Davos verlängert, 2025-31
- Dario Simion (31), von Zug zu Lugano, 2025-31
- Grégory Hofmann (32), bei Zug verlängert, 2022-28
5 Jahre
- Théo Rochette (23), bei Lausanne verlängert, 2026-31
- Michael Fora (29), von Davos zu Lausanne, 2026-31
- Sandro Aeschlimann (30), bei Davos verlängert, 2026-31
- Connor Hughes (28), von Laval zu Lausanne, 2025-30
- Lukas Frick (30), von Lausanne zu Davos, 2025-30
- Yannick Rathgeb (29), von Biel zu Fribourg, 2024-29
- David Aebischer (25), von den SCRJ Lakers zu Lugano, 2024-29
- Calvin Thürkauf (28), bei Lugano verlängert, 2024-29
- Denis Malgin (28), von Colorado zu den ZSC Lions, 2023-28
- Dean Kukan (32), von Columbus zu den ZSC Lions, 2022-27
- Michael Hügli (29), von Biel zu Lausanne, 2022-27
- Luca Fazzini (30), bei Lugano verlängert, 2022-27
- Gaëtan Haas (33), von Edmonton zu Biel, 2021-26
4 Jahre
- Justin Sigrist (26), bei den ZSC Lions verlängert, 2026-30
- Ludovic Waeber (29), von Kloten zu Fribourg, 2026-30
- Dario Rohrbach (27), von den SCL Tigers zu Bern, 2026-30
- Damien Riat (28), bei Lausanne verlängert, 2026-30
- Iñaki Baragano (23), von den SCRJ Lakers zu Lausanne, 2025-29
- Tim Bozon (31), von Lausanne zu Servette, 2025-29
- Vincent Praplan (31), bei Servette verlängert, 2025-29
- Tobias Geisser (26), bei Zug verlängert, 2025-29
- Jason Fuchs (29), bei Lausanne verlängert, 2025-29
- Marco Lehmann (26), bei Bern verlängert, 2025-29
- Sven Andrighetto (32), bei den ZSC Lions verlängert, 2025-29
- Fabio Hofer (34), bei Biel verlängert, 2024-28
- Tino Kessler (29), von Biel zu Davos, 2024-28
- Christian Marti (32), bei den ZSC Lions verlängert, 2024-28
- Lino Martschini (32), bei Zug verlängert, 2023-27
- Melvin Nyffeler (30), bei den SCRJ Lakers verlängert, 2022-26*
*inzwischen bis 2028 verlängert
7 Jahre
- Ken Jäger (27), von Lausanne zu Davos, 2026-2033
- Andrea Glauser (29), von Lausanne zu Fribourg, 2025-32
- Christophe Bertschy (31), von Lausanne zu Fribourg, 2022-29
- Tristan Scherwey (34), bei Bern verlängert, 2020-27
6 Jahre
- Sven Jung (30), bei Davos verlängert, 2025-31
- Dario Simion (31), von Zug zu Lugano, 2025-31
- Grégory Hofmann (32), bei Zug verlängert, 2022-28
5 Jahre
- Théo Rochette (23), bei Lausanne verlängert, 2026-31
- Michael Fora (29), von Davos zu Lausanne, 2026-31
- Sandro Aeschlimann (30), bei Davos verlängert, 2026-31
- Connor Hughes (28), von Laval zu Lausanne, 2025-30
- Lukas Frick (30), von Lausanne zu Davos, 2025-30
- Yannick Rathgeb (29), von Biel zu Fribourg, 2024-29
- David Aebischer (25), von den SCRJ Lakers zu Lugano, 2024-29
- Calvin Thürkauf (28), bei Lugano verlängert, 2024-29
- Denis Malgin (28), von Colorado zu den ZSC Lions, 2023-28
- Dean Kukan (32), von Columbus zu den ZSC Lions, 2022-27
- Michael Hügli (29), von Biel zu Lausanne, 2022-27
- Luca Fazzini (30), bei Lugano verlängert, 2022-27
- Gaëtan Haas (33), von Edmonton zu Biel, 2021-26
4 Jahre
- Justin Sigrist (26), bei den ZSC Lions verlängert, 2026-30
- Ludovic Waeber (29), von Kloten zu Fribourg, 2026-30
- Dario Rohrbach (27), von den SCL Tigers zu Bern, 2026-30
- Damien Riat (28), bei Lausanne verlängert, 2026-30
- Iñaki Baragano (23), von den SCRJ Lakers zu Lausanne, 2025-29
- Tim Bozon (31), von Lausanne zu Servette, 2025-29
- Vincent Praplan (31), bei Servette verlängert, 2025-29
- Tobias Geisser (26), bei Zug verlängert, 2025-29
- Jason Fuchs (29), bei Lausanne verlängert, 2025-29
- Marco Lehmann (26), bei Bern verlängert, 2025-29
- Sven Andrighetto (32), bei den ZSC Lions verlängert, 2025-29
- Fabio Hofer (34), bei Biel verlängert, 2024-28
- Tino Kessler (29), von Biel zu Davos, 2024-28
- Christian Marti (32), bei den ZSC Lions verlängert, 2024-28
- Lino Martschini (32), bei Zug verlängert, 2023-27
- Melvin Nyffeler (30), bei den SCRJ Lakers verlängert, 2022-26*
*inzwischen bis 2028 verlängert
Agent Daniel Giger, CEO und Chairman bei 4Sports, sagt: «Etwas Planungssicherheit ergibt sich dadurch, klar, aber falls die Beziehung nicht gedeihen sollte, findet man trotz der Laufzeit einen Ausweg.»
Wenn ein Spieler einen langen Vertrag unterschreibt, stellt sich die Frage, ob er hungrig bleibt. «Es ist nur ein kleiner Kreis von Spielern, der für Langzeitverträge infrage kommt», betont Helfenstein. «Spieler wie mein Klient Ken Jäger, der im Ruf steht, immer Gas zu geben und noch besser werden zu wollen. Oder ein Tristan Scherwey, bei dem man weiss, dass er täglich das Maximum aus sich herausholt.»
«Für einen verantwortungsbewussten Vorstand unmöglich»
Scherwey, der 2019 um sieben Jahre beim SCB verlängerte, sagt: «Es gab immer wieder Sprüche, dass ich mich nun zurücklehnen könne. Doch für mich war das nie ein Gedanke. Immer wieder gab es neue Trainer. Da beginnt es immer wieder bei null, und man muss sich von Neuem beweisen. Ich habe meine Werte.»
Es sind nicht die kleinen Klubs, die Spieler mit langen Verträgen ausstatten. So verlieren die SCL Tigers nach dieser Saison Shootingstar Dario Rohrbach an den SCB, der ihn für vier Jahre verpflichtete. «Bei Dario haben wir alles probiert, und ich hatte vom VR sogar das Okay bekommen, ihm drei Jahre zu offerieren», sagt Sportchef Pascal Müller. «Länger, das können wir kaum tun, denn wer übernimmt die Verantwortung dafür? Unser VR ist jeweils für zwei Jahre gewählt, und es ist nicht das Gleiche wie etwa bei Zug, Zürich oder Davos, die ihre Budgetgarantien haben.»
Ein anderes Beispiel ist HCD-Verteidiger Michael Fora, der sich für fünf Jahre bei Lausanne verdingt hat – obwohl er gerne zu Ambri zurückgekehrt wäre. «Ich hätte auf Lohn verzichten müssen. Doch für Ambri hätte ich es getan», sagte er gegenüber der RSI. Doch Boss Filippo Lombardi legte sein Veto ein. «Für einen verantwortungsbewussten Vorstand war es unmöglich gewesen, Ja zu sagen.» Es sei um einen Siebenjahresvertrag gegangen, «mit einem Gesamtbetrag von gegen 4 Millionen brutto. Solche Zahlen lassen mir das Blut in den Adern gefrieren, insbesondere wenn ich gleichzeitig nicht weiss, wie wir die Covid-Kredite zurückzahlen sollen.»
An die Covid-Zeit, als die Klubs um ihr Überleben zitterten und Staatshilfe in Anspruch nehmen mussten, scheint sich bei den Grossklubs kaum einer mehr zu erinnern.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | ZSC Lions | 3 | 9 | 9 | |
2 | HC Davos | 3 | 7 | 9 | |
3 | EV Zug | 3 | 3 | 7 | |
3 | Genève-Servette HC | 3 | 3 | 7 | |
5 | Lausanne HC | 3 | 4 | 6 | |
6 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 3 | 3 | 6 | |
7 | HC Fribourg-Gottéron | 3 | 1 | 5 | |
8 | SCL Tigers | 3 | -2 | 5 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 3 | -3 | 3 | |
10 | EHC Kloten | 3 | -1 | 3 | |
11 | SC Bern | 3 | -3 | 2 | |
12 | HC Lugano | 3 | -6 | 1 | |
13 | HC Ajoie | 3 | -7 | 0 | |
14 | EHC Biel | 3 | -8 | 0 |