Seit anderthalb Jahren schlägt sich Denis Hollenstein (35) mit einer Unterkörper-Verletzung herum. Sie hat seine Karriere ins Wanken gebracht. Letzte Saison hat der WM-Silberheld von 2013 gerade mal ein Spiel in der Champions League gemacht. Danach gab es den nächsten Rückschlag und im Februar eine weitere Operation. Auch beim Saisonstart am Dienstag fehlte Hollenstein noch immer.
Seine letzte Amtshandlung auf Schweizer Eis war, wie er im April 2024 den Meisterpokal in die Höhe reckte. Als Erster. ZSC-Captain Patrick Geering wollte das so, um Hollensteins Karriere, der nach vielen Anläufen endlich erstmals Meister wurde, zu würdigen.
Trainiert auf dem Eis mit
Danach begann die grosse Leidenszeit des Zürcher Unterländers. Und manch einer hätte während dieser einen Schlussstrich gezogen. Umso mehr, da sich mit dem Meistertitel der Kreis geschlossen hatte. Nicht aber Hollenstein. «Ich habe noch immer zu viel Freude am Hockey», begründet er seinen Kampf.
Aktuell trainiert der Routinier mehrheitlich mit der Mannschaft auf dem Eis mit. Das Comeback steht dennoch nicht unmittelbar bevor. Man will es vorsichtig angehen. Was ist der Plan, wann kann er wieder spielen? Wirds Oktober? November? Dezember?
Kein Datum im Kopf
«Es gibt einen Plan, aber ich fasse kein konkretes Datum mehr ins Auge. Das habe ich letzte Saison getan, und es ging schief. Ich kehre dann zurück, wenn ich vollständig gesund bin.» Seine Verletzung sei eine komplexe Sache, betont Hollenstein, ohne näher darauf einzugehen, «aber wir sind auf einem guten Weg».
Dass er im Frühling trotz seiner Verletzungsgeschichte und seinem fortgeschrittenen Alter nochmals einen Vertrag erhielt, empfindet Hollenstein als «riesige Wertschätzung und zeigt, wie wir beim ZSC füreinander da sind». Es ist auch ein Lohn dafür, dass sich Hollenstein auch als verletzter Spieler enorm engagiert, gerade den zahlreichen jungen Spielern zur Seite steht. «Es ist mir ein Bedürfnis, wenigstens auf diese Weise zu helfen.»
Dass es für ihn, auch wenn er gesund ist, im starken Kader des Meisters alles andere als einfach wird, sich einen Platz in der Aufstellung zu erkämpfen, ist sich Hollenstein bewusst: «Ich habe über ein Jahr praktisch nicht gespielt, das geht nicht spurlos an einem vorbei.» Umso bemerkenswerter wäre es, wenn es mit dem Happy End klappt und der Ex-Internationale den Anschluss nochmals schafft.