Blick tippt die National League
Wer die Quali gewinnt, wer die Playoffs verpasst

Am Dienstag beginnt die Hockey-Saison. Es ist der Moment für den Blick in Kristallkugel der Hockey-Redaktion.
Publiziert: 14:46 Uhr
|
Aktualisiert: 14:49 Uhr
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1/7
Letzter Final: Lausanne und Damien Riat blieben gegen die ZSC Lions und ihre Abräumer Christian Marti (links) und Yannick Weber auf der Strecke.
Foto: keystone-sda.ch
1

Fribourg

Gottéron hat noch einmal nachgelegt. Mit Glauser hat man sich einen dicken Fisch geangelt. Die Zuger Johnson und Biasca sorgen für frisches Blut. Die neuen Ausländer, Verteidiger Kapla und Stürmer Borgström, kennt der neue Trainer Rönnberg aus seiner Heimat. Dass der Schwede, der mit Frölunda viermal die Champions League gewann und zweimal Meister wurde, sagte, er habe schon den Ort für die erste Fribourger Meisterfeier gefunden, ist manchem sauer aufgestossen. Doch damit zieht Rönnberg den Druck auf sich. Falls er scheitert, steht mit Assistent Leuenberger ein bewährter Mann bereit.

2

ZSC Lions

Die NHL-Abgänge von Rohrer (wenn er sich denn bei Montréal durchsetzt) und Lammikko sind schmerzhaft, aber verkraftbar. Wenn Trainer Bayer das Team auch ganzjährig bei Laune halten kann und der Erfolgshunger der Spieler noch nicht gestillt ist, ist der dritte Meistertitel in Folge realistisch. Rang 1 wirds trotzdem nicht – die hochdekorierten Stars werden kaum an jedem Quali-Abend bedingungslos Lust haben.

3

Lausanne

Wirds jemals etwas mit dem ersten Titel? Nach der zweiten Finalniederlage gegen den ZSC in Folge hat Sportchef Fust, in den das Vertrauen offenbar grenzenlos ist (neuer Vertrag bis 2029), am Team geschraubt. Mit Brännström, Niku, Caggiula und dem letztjährigen Liga-Topskorer Czarnik holte der ausgebildete Geheimagent vier vielversprechende neue Ausländer. Andererseits wiegt der Abgang von Glauser schwer. Rückkehrer Baragano dürfte lediglich den Verlust von Frick kompensieren können.

4

Zug

Die missglückte Saison hatte Konsequenzen beim EVZ. Ausländisches Personal wurde ausgewechselt, die Schweden Hansson, Carlsson und Olofsson mussten trotz Vertrag gehen. Mit Kubalik (Tsch) und Tatar (Slk) wurden für die Offensive Hochkaräter verpflichtet, ums Toreschiessen muss sich Michael Liniger, der neue Chef an der Bande, keine Sorgen machen. Sondern, dass die Defensive nicht so klasse besetzt ist. Es braucht einen Genoni in Topform.

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5

Davos

Das Team mit den wenigsten Mutationen. Aber: Saison eins ohne Leader Ambühl. Der Tscheche Stransky übernimmt von der Ikone das Captain-Amt. Der Tscheche hat das Zeug dazu, gleichermassen Zeichen zu setzen – auf wie neben dem Eis. Die Defensive ist grossgewachsen, Zuzug Frick passt da rein. Der Vorstoss in die Top 6 sollte für Trainer Holden in seiner dritten Saison kein Problem sein. Trotzdem wird sie zur Bewährungsprobe. Weil: Saison eins ohne Leader Ambühl.

6

Servette

Wenns der Wunderhexer der letzten Saison nicht richten kann – wer dann? Um Goalie Charlin kreisen allerdings weniger Fragezeichen als um den Trainerstab. Die Qualität des Kaders reicht bequem für einen Top-6-Platz. Aber bringen Treille (Play-Ins verpasst, mit Frankreich abgestiegen) und Peltonen (zuletzt IFK Helsinki, 2018 bis 2020 bei Lausanne) die vorhandenen Pferdestärken auch auf den Boden?

7

Bern

Trainer Tapola geht ins dritte Jahr beim SCB. Seine fordernde Art und klaren taktischen Vorgaben haben zu Fortschritten (Sprung von Platz 8 auf 3), aber auch zu Reibungsverlusten geführt. Czarnik, Kahun, Nemeth oder Bader haben das Weite gesucht. Die erneute Playoff-Enttäuschung und der Horror-Auftritt im Game 7 gegen Fribourg erhöhen den Druck auf Tapola, zumal dessen Vertrag ausläuft. Dass der Kern des Teams noch hinter dem Finnen steht, zeigte aber die Flut von Vertragsverlängerungen (Loeffel, Untersander, Vermin, Baumgartner, Ritzmann) im Sommer.

«Der SCB wird die Negativüberraschung»
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Prognose vor Saisonstart:«Der SCB wird die Negativüberraschung»
8

Lugano

Ein neuer Sportchef (Steinmann) und ein neuer Trainer (Mitell) sollen den Mief der letzten Saison aus der Resega fegen. Ein paar Altlasten wurden entsorgt und durch ausländische Fachkräfte wie Mike Sgarbossa und Brendan Perlini ersetzt, die auch als Komparsen in einem Spaghetti-Western eine gute Falle machen würden. Was Hoffnung macht? Schlechter als letzte Saison geht kaum. Andererseits: In Lugano ist alles möglich.

9

Biel

Mit neuen ausländischen Verteidigungs-Ministern (Hultström, Laaksonen), Comback-Leitwolf Haas und vielen jungen Wilden in der Hinterhand will Biel im zweiten Jahr unter Trainer Martin Filander zurück in die Playoffs. Da ist in der Bandbreite vom berauschenden Aufbruch bis zum neuerlichen Absturz fast alles möglich. Das wahrscheinlichste Szenario ist, dass sich Biel die Playoffs über die Play-Ins verdienen muss.

10

Ambri

Das schmerzt. NL-Torschützenkönig Kubalik hat sich nach Zug abgesetzt, was aufgrund der Gesetze des Marktes niemanden überraschen kann. Die 27 Quali-Tore des Tschechen sollten die neuen Ausländer aber ersetzen können: Joly schoss in seiner unbefriedigenden zweiten Saison bei Lugano immer noch 12, Petan bei Kasan 11 und Tierney bei Minsk in der KHL 10 Treffer. Zudem hat man Formenton, der in 46 Spielen 20-mal für Ambri getroffen hat, nach dessen Freispruch im Prozess gegen fünf kanadischen U20-Weltmeister zurückgeholt.

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11

Kloten

Sollte man die vergangene Bombensaison inklusive Playoff-Teilnahme bestätigen können, wäre das ein Mirakel. Möglich wird das Unmögliche, wenn die Konkurrenz wie letzte Saison schwächelt (Lugano, Servette), die fünf neuen Ausländer schnurstracks das Rendement ihrer Vorgänger erreichen und die Schweizer Leistungsträger noch einen draufsetzen. Klotens Vorteil? Das gut geschnürte taktische Korsett des Trainers Marjamäki.

12

SCL Tigers

Charlin weg, Saarijärvi weg, Zanetti weg, Saarela weg. Langnau hat gleich vier Schlüsselspieler des Playoff-Coups der letzten Saison verloren, ohne sie gleichwertig ersetzen zu können. Dieser Substanzverlust wird sich schonungslos in der Tabelle niederschlagen. Denn Trainer Thierry Paterlini kann zwar sehr viel, aber ist nicht David Copperfield.

13

SCRJ Lakers

Der grösste Gewinn der Lakers: Der Zuzug von Abwehr-Könner Honka (Fi), dessen Hang zum Spektakel allerdings Risiken birgt. Doch sonst ist die Ausländer-Besetzung zu fragil, Jensen (Dä) und Rask (Sd) zu verletzungsanfällig, und Rappi (zu) stark von seinen Söldnern abhängig. Schwierig wird es für den SCRJ auch, weil direkte Strich-Gegner diesbezüglich eher aufgerüstet haben. Und: Ob zehn Verteidiger den internen Konkurrenzkampf nicht eher verkomplizieren? Am Obersee drohen stürmische Zeiten.

14

Ajoie

Einige Ajoie-Insider vertreten die These, dass man den letzten Platz erst loswird, wenn man sich endlich von den einstigen Sturm-Helden Hazen und Devos (beide 35) verabschiedet. Ein leichtes Plus an CH-Qualität ist bei den Feldspielern zu verzeichnen, aber ohne einen Hexer, der mehr hält, als er halten müsste, ist der letzte Platz wohl auch im fünften Jahr nach dem geschenkten Aufstieg zementiert.

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National League 25/26
Mannschaft
SP
TD
PT
1
EV Zug
EV Zug
1
2
3
2
EHC Biel
EHC Biel
1
1
3
2
HC Ajoie
HC Ajoie
1
1
3
2
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
1
1
3
2
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
1
1
3
6
EHC Kloten
EHC Kloten
1
0
1
6
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
1
0
1
6
HC Davos
HC Davos
1
0
1
6
Lausanne HC
Lausanne HC
1
0
1
10
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
10
HC Lugano
HC Lugano
1
-1
0
10
SCL Tigers
SCL Tigers
1
-1
0
10
ZSC Lions
ZSC Lions
1
-1
0
14
SC Bern
SC Bern
1
-2
0
Playoffs
Qualifikationsspiele
Relegation Play-Offs
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