Darum gehts
- Waidacher-Schwestern übernehmen Führungspositionen im Schweizer Frauen-Eishockey
- Isabel wechselt zum ZSC, was zu familiärem Wettbewerb führt
- Nina Kindschi verliert Stürmerin und Gotti für ihren 10 Monate alten Sohn
Monika Waidacher (35) ist bei den ZSC Lions die neue Verantwortliche für alle Frauenteams. Ihre jüngere Schwester Nina (33), die mit Bern-Verteidiger Simon Kindschi (29) verheiratet ist, ist die neue Geschäftsführerin der SCB-Frauen. Und die jüngste der drei Schwestern, Isabel Waidacher (31), spielt als einzige des Trios noch in der Women’s League.
Vergangene Saison hat sie mit den Bernerinnen den Meistertitel gefeiert, ab dieser Saison stürmt sie jedoch wieder für den ZSC – weil Monika ihrer Schwester Nina die Jüngste weggeschnappt hat.
«Das ist eine lustige Geschichte», gibt Monika Waidacher zu. Sie wollte sich unbedingt die Dienste von Isabel sichern, «weil sie mit ihrer Erfahrung wichtig ist für unser Team. Sie kann eine junge Linie führen.» Zudem kenne die siebenfache (!) Meisterin den ZSC aus früheren Jahren und hat mit der neuen Trainerin Angela Taylor (38) von 2011 bis 2018 dort zusammengespielt. «So habe ich Isi den Wechsel schmackhaft gemacht.»
Sie unterbreitet der einstigen Nati-Spielerin eine Offerte, «ohne Rücksicht auf Nina». Die älteste Waidacher-Schwester neckt ihre jüngeren gern. Auch im Familienchat, wie Nina Kindschi mit einem Augenzwinkern verrät. «Sie fragt mich vor dem Duell, wer spielt und wer nicht. Aber da bin ich sicher nicht immer ehrlich», sagt sie. Denn zum Saisonauftakt am Samstag in Bern (14 Uhr, Postfinance-Arena) treffen die Berner Meisterinnen und die Zürcherinnen bereits aufeinander.
Sie wollen die Liga weiterbringen
Sowohl Nina als auch Monika Waidacher versichern, dass sie einen sehr offenen Austausch pflegen, «weil wir die Liga weiterbringen möchten», erklärt die SCB-Frauenchefin. «Aber ich betone schon immer, dass es auf dem Eis ums Gewinnen geht», stichelt die ZSC-Frauenverantwortliche. Auf dem Eis seien sie Gegnerinnen, diese Ansicht teilen die Aroserinnen. Nina Kindschi macht deshalb klar, dass der SCB als Ziel die Final-Qualifikation in der Meisterschaft und im Cup anpeilt. Für diese Mission hat der SCB aufgerüstet und mit Sinja Leemann (23) vom ZSC dessen Topskorerin geholt.
Dass Schwester Isabel zu den Zürcherinnen abgewandert ist, dafür hat Kindschi Verständnis. «Von Arosa nach Bern ist es eine lange Zugfahrt.» Zürich sei da viel praktischer. «Ich freue mich einfach, dass sie sich entschieden hat, noch weiterzuspielen.» Die frisch gebackene Mutter verliert aber nicht nur eine Stürmerin, sondern auch das Gotti ihres Sohns Men (10 Monate), auf den sie an den Spielwochenenden in Bern ab und zu aufgepasst hat.