«Ami hat ihr ein Zimmer in ihrer Wohnung gegeben»
2:14
Beste Freundin des Opfers:«Ami hat ihr ein Zimmer in ihrer Wohnung gegeben»

Aminata T. (†60) tot in ihrer Zürcher Wohnung gefunden – jetzt spricht Freundin Binta S.
«Sie war wie eine Schwester»

In Zürich-Albisrieden wurde Aminata T. (†60) tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Eine langjährige Freundin erinnert sich an die Senegalesin als ehrliche und fleissige Frau, die einen erfolgreichen Coiffeursalon führte. Die Umstände ihres Todes sind weiterhin unklar.
Publiziert: 15:02 Uhr
|
Aktualisiert: 16:27 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/7
Aminata T. (†60) wurde am Montag tot in ihrer Wohnung in Zürich-Albisrieden gefunden.
Foto: zVg

Darum gehts

  • 60-jährige Senegalesin in Zürcher Wohnung tot aufgefunden, Ermittlungen laufen
  • Opfer führte erfolgreichen Coiffeursalon und unterstützte Familie im Senegal
  • Freundin kannte die Verstorbene seit über 24 Jahren
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Nach dem schrecklichen Fund am Montagnachmittag in Albisrieden steht nun fest, wer die Frau ist, die in einer Wohnung im Zürcher Kreis 9 tot aufgefunden wurde. Wie eine Freundin gegenüber Blick bestätigt, handelt es sich um Aminata T.* (†60), die Mieterin der Wohnung.

Noch immer laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. Die Polizei ist am Dienstag mit Spürhunden vor Ort, um herauszufinden, was sich in der kleinen, inzwischen versiegelten Wohnung zugetragen hat und wie es zum Tod der 60-jährigen Senegalesin kam. Laut Polizei wurden die Einsatzkräfte wegen eines Streits zur Wohnung gerufen. 

«Sie ist wie eine Schwester»

Binta S.* (53), beste Freundin und Vertraute von Aminata T., spricht im Interview mit Blick sichtlich erschüttert über den Verlust: «Sie ist wie eine Schwester, wie eine Tante, sie war eine gute Freundin.» Mehr als 24 Jahre habe sie Aminata gekannt. In der Gemeinschaft der in der Schweiz lebenden Menschen aus Gambia und dem Senegal sei sie fest verankert gewesen. «Sie war eine ehrliche, fleissige und vertrauenswürdige Frau.»

T. führte über Jahre erfolgreich einen eigenen Coiffeursalon nahe der Zürcher Langstrasse. Schon früh machte die Frau aus dem Senegal, die im Kreis 4 Zöpfchen flocht, in Schweizer Medien auf sich aufmerksam, um ihre Familie in der Heimat zu unterstützen. 2007 schrieb das «Migros-Magazin»: «Gern würde sie ins geliebte Afrika heimkehren, doch die hohe Arbeitslosigkeit im Senegal hindert sie daran.» 2010 folgte eine Reportage im «Zürcher Tagblatt», 2016 berichtete die NZZ erneut über ihr Coiffeur-Geschäft.

Wer ist die zweite Frau?

«Wir waren wie eine Familie», erzählt S. weiter. «Aminata hatte eine Schwester in der Schweiz, ihre Mutter, mich und viele andere Menschen, die ihr nahestanden. Auch ihre Familienmitglieder im Senegal kenne ich.» Vom Tod erfuhr S. von einer Frau aus Kamerun, die ebenfalls in der Schweiz lebt: «Sie sagte: ‹Wir haben eine Schwester verloren.› Ich konnte es zunächst nicht glauben.»

Am Tatort, der Wohnung von Aminata T., befand sich gemäss Polizei am Montag eine zweite Frau. Sie wurde für weitere Abklärungen auf eine Polizeiwache gebracht. Wer sie ist und in welchem Verhältnis sie zur gestorbenen Frau stand, ist noch nicht bekannt. Aktuell ist nicht bekannt, ob die Frau in den Tod der 60-Jährigen verwickelt ist.

«Vielleicht wollte Aminata, dass sie geht»

Binta S. behauptet, sie wisse, wer die zweite Frau ist. «Ich kannte sie schon lange. Sie fragte mich, ob ich jemanden kenne, der eine Wohnung vermietet. Ich sagte, ich würde mich umhören.» Über mehrere Ecken sei sie dann auf Aminata T. gestossen, die die Frau bei sich aufgenommen habe. S. vermutet, dass es zu einem Streit zwischen Aminata und der Untermieterin kam: «Wie wir in den Nachrichten gesehen haben, gab es einen Streit, vielleicht sogar einen Kampf. Vielleicht wollte Aminata einfach, dass sie geht.» Offizielle Bestätigungen dafür gibt es nicht.

Fest steht: Der ältere Bruder des Opfers wird in die Schweiz kommen. Binta S. sagt: «Wir haben keinen Zugang zur Leiche und zur Wohnung, bis die nächsten Angehörigen eintreffen. Er wird spätestens morgen oder übermorgen hier sein.» Kinder hatte Aminata T. nicht. «Aber ich erinnere mich, dass sie einmal sagte: ‹Ich hätte gerne ein eigenes Kind. Ich würde so gern ein Baby haben.›»

Nun ist Aminata T. leider verstorben.

* Namen bekannt 

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Heiss diskutiert
    Meistgelesen
      Meistgelesen