Darum gehts
- Einsatzkräfte in Blatten VS arbeiten zusammen, um die Situation zu bewältigen
- Regionaler Führungsstab, Air Zermatt und Zivilschutz übernehmen wichtige Aufgaben
- Rund 70 Armeeangehörige stehen in Turtmann VS mit schwerem Gerät bereit
In Blatten VS ist derzeit jede helfende Hand zu gebrauchen, darum spannen auch mehrere Einsatzkräfte zusammen – ein Überblick.
Regionaler Führungsstab
Der regionale Führungsstab ist ein Team von Freiwilligen aus dem Lötschental, das verschiedene Funktionen einnimmt. Dazu gehören unter anderen ein Informationsdienst, ein Nachrichtenchef oder ein Stabschef. Als vor knapp zwei Wochen bekannt wurde, dass es einen Bergsturz geben könnte, wurde dieser ins Leben gerufen. Seit der Evakuation der ersten 100 Leute aus Blatten steht der Stab im Einsatz und wurde weiter ausgebaut.
Air Zermatt
Die Fluggesellschaft operiert vor Ort mit Helikoptern, um Material aus dem Bachbereich abzuführen. So kann verhindert werden, dass bei einem stärkeren Wasserabfluss beispielsweise Baumstämme talauswärts verschoben werden und bei Engpässen eine Verstopfung verursachen. Weiter unterstützte Air Zermatt die Bevölkerung mit Material- und Personentransporten. Sie war stark involviert bei der Evakuierung der Menschen, die hinter dem Schuttkegel lebten.
Zivilschutz
Die Zivilschützer übernehmen in Blatten primär zwei Aufgaben: Auf der einen Seite sperren sie Wanderwege, auf der anderen observieren sie das Gelände auf allfällige Bewegungen am Berg. Überwacht wird nicht mit modernen Messgeräten, sondern von blossem Auge und mit Feldstechern. Sie versuchen festzustellen, was vor Ort passiert. Die Truppen schlagen Alarm, wenn sie beispielsweise eine Erhöhung des Lonza-Pegels sehen oder der aufgestaute See schneller abfliesst. So kann talabwärts entsprechend auf die Entwicklungen beim Schuttkegel oder am Berg reagiert werden.
Feuerwehr
Die Lötschentaler Feuerwehr übt sich als Allrounderin. So übernimmt sie wie der Zivilschutz Beobachtungsaufgaben oder hilft der Air Zermatt aus – dazu fliegen auch eigene Leute mit.
Armee
Bei einem Besuch versicherte Verteidigungsminister Martin Pfister (61) den betroffenen Menschen, dass die Armee alle nötige Hilfe leisten werde – bisher lässt die Sicherheitslage jedoch keinen Einsatz der Truppen zu. Im Moment seien rund 70 Angehörige der Armee vor Ort, so der Bundesrat. Diese stehen in Turtmann VS mit Wasserpumpen, Baggern und weiteren schweren Räumungsmitteln sowie Beleuchtungsmaterial bereit.