Darum gehts
- Armee räumt Stausee bei Blatten. Gefahr einer Flutwelle noch nicht gebannt
- Strenge Sicherheitsmassnahmen und Evakuierungsübungen wegen möglicher weiterer Bergbewegungen
- 12 Armeeangehörige arbeiten mit Booten und Spezialbagger am Aufräumen des Sees
Seit Freitag wird mit Hochdruck auf dem neu entstandenen Stausee von Blatten im Wallis gearbeitet. Endlich, könnte man sagen. Lange Zeit waren die Einsatzkräfte grösstenteils zum Nichtstun verdammt. Zu gefährlich war es unterhalb des Kleinen Nesthorns.
Der Bergsturz vom 28. Mai, der das Dorf Blatten verwüstet hatte, hatte auch die Lonza aufgestaut. Die Folge: Es entstand ein Stausee, die Angst vor einer Flutwelle ging um. Doch es kam zum Glück anders, die Lonza bahnte sich einen Weg über die Schutthalde, das Wasser konnte langsam abfliessen.
Doch die Gefahr ist deswegen nicht gebannt. Denn leer ist der See noch lange nicht. Darum der Einsatz der Armee. «Unser Auftrag ist klar: Wir fischen das Material aus dem See, bevor es gefährlich wird», erklärt deshalb Oberst Sébastien Neuhaus, Kommandant des Katastrophenhilfe-Bereitschaftsbataillons, am Dienstag gegenüber Blick. Die Trümmer könnten den neu entstandenen Abfluss der Lonza jederzeit wieder verstopfen.
Mit Booten und Wassersperren
12 Armeeangehörige sind mit dem Aufräumen des Sees beschäftigt. Zum Einsatz kommen Boote, Wassersperren der Feuerwehr und ein geländegängiger Spezialbagger einer privaten Baufirma. Doch gearbeitet wird nur in einem Teil des Sees. «Wegen der Gefahr weiterer Bergbewegungen haben wir ein strenges Sicherheitskonzept. Letzte Woche führten wir sogar Evakuierungsübungen durch, um im Notfall schnell reagieren zu können», sagt Neuhaus. Die Sicherheitsverantwortung liegt beim Zivilschutz, der das Gelände ständig überwacht.
Trotz Wetterkapriolen – am Montag sorgten Gewitter für einen Arbeitsstopp – geht es gut voran. «Dank der hervorragenden Zusammenarbeit von Armee, Zivilschutz, Feuerwehr, zivilen Baukräften und Gemeindearbeitern kommen wir planmässig vorwärts», betont der Kommandant. Doch eines ist klar: Die Natur bleibt unberechenbar – und gibt den Takt bei den Räumungsarbeiten vor.
«Die Natur ist die Chefin»
Der Katastrophen-Einsatz der Armee ist bis am Donnerstag bewilligt, kann bei Bedarf und auf Antrag der zivilen Behörden aber verlängert werden. In diesem Zusammenhang betonte Divisionär Raynald Droz am Dienstag vor den Medien (Blick berichtete im Live-Ticker) die Einsatzbereitschaft der Truppe: «Wir haben jeden Tag gearbeitet. Jetzt können wir in die Zukunft sehen. Die Armee wird immer unterstützen – das ist das, was die Armee macht.»
Staatsrat Stéphane Ganzer zeigte sich zufrieden mit der Arbeit der Armee. Sie arbeite gut und schnell. «Wir werden so weiter arbeiten», kündigt Ganzer deshalb an. Doch auch der Regierungsvertreter gab zu bedenken: «Es gibt eine Chefin hier in den Bergen. Und das ist die Natur.» Ganzer dankte den Einsatzkräften für ihre Arbeit. «Wir tun alles, um ihre Sicherheit zu gewährleisten, doch für die Menschen auf dem See bleibt ein Restrisiko.»
Blatten verspürt Hoffnung
Auch Matthias Bellwald, der Gemeindepräsident von Blatten, ist froh darüber, dass die Armee auf dem Stausee arbeitet. «Es gibt Mut, Hoffnung, Zuversicht», sagt er zur Stimmung in der Bevölkerung.
Die Arbeiten der Armee auf dem neu entstandenen See geben Bellwald sichtlich Kraft. «Es geht vorwärts, damit das Dorf wieder entstehen kann», sagt er im Gespräch mit Blick. Gleichzeitig ist ihm die gewaltige Aufgabe bewusst: «Das ist eine riesige Arbeit, aber wie beim Bergsteigen beginnt auch der längste Aufstieg mit dem ersten kleinen Schritt.»
Unterdessen ist der Berg noch immer in Bewegung. Auch an diesem Mittwoch kommt es am Kleinen Nesthorn immer wieder zu kleineren Abbrüchen. Wie, um die Aussage der Verantwortlichen zu unterstreichen: «Die Natur ist die Chefin.»
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