Kleine Schliere in Alpnach Dorf OW mit hohem Pegel
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Wegen dem vielen Regen:Kleine Schliere in Alpnach Dorf OW mit hohem Pegel

Starkregen, Hagel und Sturmböen
Diese Regionen waren von den Unwettern betroffen

Die Schweiz erlebte ein stürmisches Wochenende mit heftigen Gewittern, Starkregen und Hagel. In der Zentralschweiz, im Aargau und in Teilen Zürichs kam es zu Feuerwehreinsätzen und lokalen Überschwemmungen, wobei erheblicher Sachschaden entstand. Eine Bilanz.
Publiziert: 28.07.2025 um 20:28 Uhr
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Aktualisiert: 28.07.2025 um 22:52 Uhr
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Nach intensiven Regenfällen fliesst in der Aare viel Wasser.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Schweiz erlebt stürmisches Wochenende mit Gewittern, Starkregen und lokalen Überschwemmungen
  • Bund erhöhte Gefahrenstufe auf 4, warnte vor Hochwasser und Murgängen
  • Über 160 Notrufe im Kanton Aargau, bis zu 170 mm Regen erwartet
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Die Schweiz hat ein stürmisches Wochenende hinter sich. Heftige Gewitter mit Starkregen, Hagel und stürmischen Böen führten vor allem in der Zentralschweiz, im Aargau und in Teilen des Kantons Zürich zu zahlreichen Feuerwehreinsätzen und lokalen Überschwemmungen. Verletzt wurde niemand – dennoch entstand teils erheblicher Sachschaden.

Auch am Montag geht es stürmisch und vor allem nass weiter, wie Bilder einer Leserin aus dem Kanton Obwalden zeigen. Der Sarnersee in Sachseln ist über die Ufer getreten und auch der Fluss «Kleine Schliere» in Alpnach führt mehr Wasser als üblich. 

Warnung vor Hochwasser

Bereits am Sonntag hatte der Bund die Gefahrenstufe von 3 auf 4 angehoben. Meteo News und das Bundesamt für Umwelt (Bafu) warnten vor Hochwasser, plötzlichen Flutwellen in Bächen sowie Murgängen, die in den Bergen ohne Vorwarnung auftreten können. Besonders gefährdet waren die Regionen Ostschweiz, Zentralschweiz und das Berner Oberland. Betroffen waren unter anderem Erstfeld, Engelberg, das Muotathal, Gersau-Engelbergtal sowie Teile des Kantons Glarus.

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Die Bevölkerung wurde dringend aufgerufen, Uferbereiche von Flüssen und Seen sowie steile Hänge zu meiden.

Heftige Regenfälle und Gewitterzellen

Von Samstagabend bis Dienstag erwarteten die Meteorologen bis zu 170 Millimeter Regen, lokal sogar mehr. Die Regenfälle sollen teilweise noch bis Dienstag anhalten. In der Nacht auf Montag sank die Schneefallgrenze von 3000 auf 2000 Meter.

Am Samstagnachmittag erwischte es den Kanton Aargau besonders heftig: Innerhalb von rund drei Stunden gingen bei der Notrufzentrale über 160 Meldungen ein. 20 Feuerwehren standen im Einsatz, hauptsächlich wegen überfluteten Kellern und Unterführungen. Auf der Bözbergstrasse musste eine Sperrung wegen Gerölls verhängt werden. In Burg schlug ein Blitz in ein Gebäude ein – ein Brand entstand nicht.

Überflutungen in Zürich und der Zentralschweiz

Auch der Kanton Zürich war betroffen: Am Sonntagabend brachte eine Gewitterzelle den Regionen Embrach, Pfungen und Neftenbach viel Regen. In Pfungen stand eine Unterführung rund 30 Zentimeter unter Wasser. Die Feuerwehr pumpte sie leer, weitere kleine Überflutungen wurden gemeldet.

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In Zürich Oerlikon drang Regenwasser ins Einkaufszentrum «Center Eleven» ein. Auch in Lyss (BE) schüttete es am Sonntagnachmittag «wie aus Kübeln» – innert einer Stunde fielen 13 Millimeter Regen.

Die Region Bözberg im Aargau meldete die extremsten Niederschlagsmengen: Meteo Schweiz registrierte zeitweise bis zu 80 Millimeter Regen pro Stunde, teils durchsetzt mit Hagel.

Strassensperrung im Kanton Uri

Wegen eines Murgangs sowie Stein- und Felssturzes musste die Axenstrasse im Kanton Uri gesperrt werden. Grund war auch hier der Starkregen. Die automatischen Überwachungssysteme reagierten umgehend und führten zur sofortigen Vollsperrung der Nationalstrasse. Mehrere Steinschlagschutznetze wurden beschädigt. 

Die heftigen Regenfälle sorgten auch dafür, dass sich in Brienz GR mehrere Felsstürze ereigneten. Rund zehntausend Kubikmeter Gestein fielen dabei auf das absturzgefährdete Material oberhalb des Bündner Bergdorfs.

Die Wetterlage beruhigt sich nur langsam. Laut Prognosen bleibt es bis Dienstag unbeständig mit weiteren Schauern und Gewittern. Die Warnungen vor Hochwasser und Murgängen gelten weiterhin.

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