Flimser über Flemxpress
«Diese Bahn hat praktisch jeden Tag eine Störung»

Am Donnerstagmittag stand der Flemxpress bei Flims GR für mehr als eineinhalb Stunden still. Offenbar gibt es bei der Bahn immer wieder Pannen.
Publiziert: 14:18 Uhr
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Aktualisiert: 16:45 Uhr
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Der Flemxpress stand am Donnerstagmittag plötzlich still. Die Ursache ist noch unklar.
Foto: Leserreporter

Darum gehts

  • Flemxpress in Flims GR stand über 1,5 Stunden still
  • Evakuation per Helikopter wurde erwogen, Bahn lief plötzlich wieder
  • Fahrt zur Bergstation kostet Erwachsene 105 Franken, Kinder 52.50 Franken
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Marian NadlerRedaktor News

Erst machte der neue Flemxpress in Flims GR mit den hohen Preisen Schlagzeilen, nun kam es am Donnerstagmittag auch noch zu einem technischen Problem. Die dritte Sektion der Bergbahn stand still. Das berichtete ein Leserreporter (42). «Seit über 2 Stunden stecken wir im Flemxpress fest! Technische Probleme, wie sie sagen», meldete er. 

Die Medienstelle der Betreiberfirma Weisse Arena Gruppe bestätigt auf Anfrage, dass der Flemxpress am Donnerstagmittag für über 1,5 Stunden lang still stand. «Die Ursache konnte noch nicht gefunden werden. Wir wissen noch nicht, woran es liegt», teilte eine Mediensprecherin mit. Techniker waren im Einsatz. Die Ursache der technischen Störung ist mit dem Hersteller Bartholet in Abklärung.

Weisse Arena Gruppe verlangt happige Preise

Zunächst habe eine Evakuation via Helikopter im Raum gestanden, gegen 13.40 Uhr lief die Bahn aber dann plötzlich wieder. Die Insassen der Gondeln konnten diese somit kurz darauf verlassen. «Die Gäste erhielten nebst dem Gutschein ihr Ticket zurückerstattet sowie einen weiteren Gutschein für eine Tageskarte», so die Mediensprecherin weiter.

«Ich bin gerade ausgestiegen», meldete der Leserreporter gegen 14 Uhr. «Auf die Frage, woran es lag, kam nur Schulterzucken zurück», schob er nach und ärgerte sich: «Sie sollen die Scheissbahn endlich in den Griff bekommen! Es ist eine Katastrophe.» 

Es sei bereits das zweite Mal, dass er in der Bahn steckenblieb. Zuletzt erlebte er im Winter eine Panne mit. «Die Verantwortlichen sollen endlich einsehen, dass sie zurücktreten sollen», forderte er.

Einheimischer: «Bahn hat praktisch jeden Tag eine Störung»

Nach dem Vorfall meldet sich auch noch ein Einheimischer aus der Region bei Blick. Er möchte anonym bleiben. «Diese Bahn hat praktisch jeden Tag eine Störung. Das heute war kein Einzelfall. Die Techniker sind beinahe jeden Tag im Einsatz.» Der Bündner findet das Preis-Leistungs-Verhältnis des Flemxpress sehr schlecht. Die Probleme gibt es laut ihm schon seit Inbetriebnahme der Bahn.

Zudem kommt es in den Gondeln zu Platzproblemen, wenn Velofahrer mitwollen. Als Wanderer habe er dann oft das Nachsehen. «Die Velofahrer bringen ausserdem jede Menge Dreck mit in die Bahn», fügt er hinzu.

Weisse Arena Gruppe verteidigt sich gegen Vorwürfe

Was sagt die Weisse Arena Gruppe zu den Vorwürfen? «Aktuell kommt es im Betrieb vermehrt zu Unterbrüchen auf einzelnen Sektionen. Andere Sektionen können unterdessen weiterfahren», heisst es in einer Stellungnahme gegenüber Blick am Nachmittag. «Die Weisse Arena Gruppe als Betreiberin sowie die Bartholet Maschinenbau AG als Herstellerin der Bahn arbeiten gemeinsam mit Hochdruck daran, den FlemXpress in einen reibungslosen Betrieb zu überführen, um das Gästeerlebnis zu verbessern», teilt das Unternehmen mit und verweist darauf, dass es sich um eine technologische Innovation und Weltneuheit handele.

Die beiden neuen Sektionen, Startgels – Segnes und Segnes – Nagens Sura, seien erstmals im Sommer im Betrieb und würden durch zwei verschiedene Gästegruppen, Bikern und Fussgängern, mit unterschiedlichen Bedürfnissen frequentiert. «Dies stellt uns wiederum vor neue Herausforderungen». Die Firma räumt ein: «Der Betrieb bedarf Optimierungen, die sich im Vorfeld nur begrenzt simulieren liessen und erst jetzt durch die Betriebserfahrung ermöglicht werden.»

105 Franken kostet das Flemxpress-Billett

Das Bahnpersonal lerne täglich dazu und das System werde kontinuierlich verbessert. «Wir hoffen, zusammen mit der Bahnherstellerin schnellstmöglich die nötigen Verbesserungen erzielen zu können, sodass wir unseren Gästen wieder einen einwandfreien Aufenthalt bei uns bieten können», schliesst die Medienstelle der Weissen Arena Gruppe ihr Statement. 

Die Preise für den neuartigen Flemxpress in Flims sorgen für Aufregung. Eine Fahrt zur Bergstation Nagens Sura und zurück kostet für Erwachsene 105 Franken, für Kinder 52.50 Franken. Das ist im Vergleich zu vielen anderen Bergbahnen deutlich höher.

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