Rote Köpfe in Flims wegen Flemxpress
130 Franken für die Bergfahrt retour!

Die Preise für den neuartigen Flemxpress in Flims GR sorgen für Aufregung. Eine Fahrt zur Bergstation Nagens Sura und zurück kostet für Erwachsene 105 Franken, für Kinder 52.50 Franken. Das ist im Vergleich zu vielen anderen Bergbahnen deutlich höher.
Publiziert: 15.06.2025 um 20:01 Uhr
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Aktualisiert: 15.06.2025 um 20:03 Uhr
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Eine Gondel des Flemxpress bei der Station Foppa: Die Weisse Arena Gruppe hat das weltweit autonome Gondelsystem lanciert.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Flemxpress-Preise in Flims Laax Falera GR sorgen für Diskussionen bei Touristen
  • Autonome Gondeln auf Abruf, Ziel wie im Lift wählbar
  • Fahrt für Erwachsene kostet 105 Franken, für Kinder 52.50 Franken
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Jean-Claude RaemyRedaktor Wirtschaft

Wie viel wert ist der herrliche Blick auf die Alpen und die frische Alpenluft? Wir lieben unsere Alpen. Aber der Zugang dorthin kann teils ziemlich ins Geld gehen.

So etwa in der Tourismusregion Flims Laax Falera GR. Die Preise für den dortigen Flemxpress sorgen für rote Köpfe, wie die «SonntagsZeitung» berichtet.

Zum Normalpreis ohne Rabatt fast 400 Franken für Familien

Tatsächlich reicht ein Blick auf die Buchungs-Website: Für die Fahrt von Flims zur Station Nagens Sura und zurück sind beispielsweise am 16. Juni saftige 105 Franken für eine erwachsene Person gefragt. Für Kinder von 6-15 Jahren kostet die Beförderung 52.50 Franken, für Senioren ab 64 Jahren 94.50 Franken. 

Dabei handelt es sich offenbar um vergünstigte Preise. Unter den Preisangaben finden sich die offenbar zuvor geplanten Preise, durchgestrichen: 131.25 Franken für Erwachsene, 65.63 Franken für Kinder, 118.13 Franken für Senioren.

Für ein Paar wären zu diesem Tarif also 262 Franken allein für die Beförderung bis nach Nagens und zurück fällig. Kommen noch zwei Kinder dazu, wären über 390 Franken fällig. Ausgaben für die Verpflegung im Bergrestaurant sind da noch nicht enthalten.

Bei den aktuellen Preisen, die offenbar für die ganze Sommersaison gelten, sind es immerhin «nur» 210 Franken für das Paar oder 315 Franken für die Familie. Fairerweise muss man zudem erwähnen, dass mit einem Swisspass die Preise rabattiert sein können. Blick erhielt beim Selbstversuch allerdings keine Rabattierung: Der Swisspass mit Halbtax-Abo wurde vom Buchungssystem abgelehnt.

Happig – aber es geht noch teurer

Der Preis hat es auch so noch in sich. Damit ist man auf Augenhöhe mit Zermatt VS. Dort ist die Fahrt zum Klein Matterhorn und retour laut Website «ab 114 Franken» zu haben. In einer ganz eigenen Liga ist das Angebot «Matterhorn Alpine Crossing» zwischen Zermatt und Cervinia in Italien, wo die Hin- und Rückfahrt pro Person zu den genannten Daten 228 Franken kostet.

Zum Vergleich: Für die Fahrt von Kriens LU oder Alpnachstad OW zum Pilatus Kulm und zurück sind am selben Datum für eine erwachsene Person, unrabattiert, 80 Franken fällig. Die Fahrt mit der einzigartigen Cabrio-Bahn von Stans NW aufs Stanserhorn kostet, mit den gleichen Parametern, 82 Franken. Die Fahrt mit der steilsten Standseilbahn der Welt auf den Stoos SZ und bis hinauf zum Fronalpstock mit weiteren Bahnen kostet 52 Franken.

Blick über die Grenze: Die Fahrt vom französischen Chamonix zur Aiguille du Midi beim Mont-Blanc kostet 81 Euro. Im mondänen österreichischen Ort Kitzbühel kostet im Sommer die Berg- und Talfahrt 34,50 Euro.

Diverse Misstöne seit dem Start

Der Flemxpress sollte das Vorzeigeprojekt der Weisse Arena Gruppe sein, die den Betrieb des Wintersportgebiets Laax mitsamt Freizeitangeboten und Betrieben verantwortet: Autonome Gondeln auf Abruf, bei denen sich das Ziel wie in einem Lift wählen lässt.

Abgesehen von normalen Startproblemen gab es im bisherigen Betrieb den einen oder anderen Misston: Lange Wartezeiten wurden bemängelt, ebenso das komplizierte Bedienkonzept. Wegen Anpassungen am Bauprojekt verschob sich die Gesamteröffnung des Flemxpress mit allen Sektionen schon mehrfach und ist nun für Anfang Dezember 2025 geplant.

Klar, der Flemxpress ist einzigartig. Dank den bald sechs Stationen lässt sich das Bergerlebnis individuell gestalten. Die komplexen Steuerungssysteme und verschiedenen Optimierungen erfordern aber hohe Kosten und damit gesalzene Ticketpreise. Die Anbieter müssen darauf bauen, dass Besucher im Sommer wie im Winter bereit sind, für das Erlebnis im hochwertigen Feriengebiet einen ordentlichen Batzen hinzulegen.

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