«Es gibt keine Alternative zur Zwei-Staaten-Lösung»
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Spaniens Aussenminister:«Es gibt keine Alternative zur Zwei-Staaten-Lösung»

«Komplett inakzeptabel»
USA und Israel lehnen Hamas-Vorschlag ab

Raketen, Terror und Zehntausende Tote. Zwischen der Hisbollah und Hamas und Israel herrscht Krieg. Blick hält dich im Ticker auf dem Laufenden.
Publiziert: 06:12 Uhr
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Aktualisiert: 15:59 Uhr
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Darum gehts

  • Uno-Chef warnt vor humanitärer Katastrophe in Gaza

  • Israelische Armee führt neue Grossoffensive «Gideons Chariots» durch

  • Uno-Menschenrechtskommissar wirft Israel «ethnische Säuberung» vor

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Blick Newsdesk
vor 40 Minuten

Berichte über tödliche Schüsse an Verteilzentrum im Gazastreifen

Die Palästinenserorganisation Hamas hat dem israelischen Militär einen Angriff auf ein Verteilzentrum für Hilfsgüter im Gazastreifen mit mehr als 30 Toten vorgeworfen. Den Angaben zufolge sollen in dem Verteilzentrum in Rafah am Sonntag nach Schüssen der israelischen Armee 31 Menschen getötet und 176 weitere verletzt worden sein.

Die humanitäre Lage in Gaza ist tragisch.
Foto: IMAGO/Anadolu Agency

Zu dem möglichen Vorfall Vorfall am Hilfsgüter-Verteilzentrum in Rafah kursierten stark unterschiedliche Darstellungen. Der Sprecher des von der Hamas geleiteten Zivilschutzes im Gazastreifen, Mahmud Bassal, sprach der Nachrichtenagentur AFP gegenüber von gezielten Schüssen israelischer Soldaten auf «tausende Zivilisten».

Die US-geführte Hilfsorganisation GHF bezeichnete Berichte über an dem Verteilzentrum getötete Menschen als «Falschmeldungen», die von der Hamas gestreut worden seien. Alle Hilfsgüter seien am Sonntag "ohne Vorfälle" verteilt worden sein. Die israelische Armee erklärte, ihr seien keine Berichte zu Verletzten bekannt

Der 58-jährige Palästinenser Abdallah Barbach sprach von «Chaos, Schreien und Überfüllung» vor Ort und von Schüssen, welche die israelische Armee aus Drohnen und Panzern abgefeuert habe. Der 33-jährige Sameh Hamuda sprach ebenfalls von Schüssen aus Drohnen und Panzern, durch die mehrere Menschen vor seinen Augen getötet worden seien.

15:58 Uhr

Israelisches Militär meldet Raketenangriff aus Jemen

Wie das israelische Militär am Sonntag auf dem Kurznachrichtendienst X meldete, wurde eine Rakete aus dem Jemen auf Israel abgefeuert. «Die israelischen Streitkräfte haben festgestellt, dass eine Rakete aus dem Jemen auf israelisches Gebiet abgefeuert wurde, und die Verteidigungssysteme arbeiten daran, die Bedrohung abzufangen», heisst es in dem Beitrag der IDF. 

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07:03 Uhr

Mehr als 20 Tote nach israelischem Angriff – über 100 Verletzte

Bei einem israelischen Angriff im Süden des Gazastreifens sollen nach Angaben des Medienbüros der islamistischen Hamas am frühen Sonntagmorgen mindestens 22 Palästinenser getötet worden sein. 

Mehr als 115 weitere Menschen seien bei der Attacke nahe einem von einer US-Sicherheitsfirma betriebenen und von israelischen Truppen bewachten Verteilungszentrum für Hilfsgüter in Rafah verletzt worden, hiess es. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig überprüfen. Vonseiten der israelischen Armee gab es zu einem Angriff dort zunächst keine Mitteilung.

06:43 Uhr

USA und Israel lehnen Hamas-Vorschlag ab

Die Hoffnungen auf eine Waffenruhe im Gaza-Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas haben sich vorerst zerschlagen. Zwar stimmte die Terrororganisation in ihrer Antwort auf einen Vorschlag des US-Vermittlers Steve Witkoff für eine Feuerpause zu, einige Geiseln freizulassen, stellte aber weitere Bedingungen. Die USA und Israel weisen die Antwort der Hamas prompt zurück: Sie sei «komplett inakzeptabel», schreibt Witkoff auf X. 

Eine Garantie für die endgültige Einstellung der Kampfhandlungen gibt es in dem Witkoffs Plan nicht – das ist jedoch eine zentrale Forderung der Hamas. Der US-Vorschlag sieht eine Freilassung von 10 Geiseln aus dem Gazastreifen sowie die Übergabe der sterblichen Überreste von 18 weiteren Verschleppten vor. Im Gegenzug sollen palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen freikommen. Diesem Kern des Vorschlags stimmt die Hamas zwar zu. Gleichzeitig stellt die Terrororganisation aber weitere Bedingungen.

Schmettert die Antwort der Hamas auf seinen Vorschlag für einen Waffenstillstand ab: Der US-Vermittler Steve Witkoff.
Foto: keystone-sda.ch

So fordern die Islamisten eine zeitlich länger gestreckte Taktung der Geiselfreilassungen, als sie in Witkoffs Plan vorgesehen ist, wie die Nachrichtenagentur dpa aus Hamas-Kreisen erfuhr. Diese Änderung solle verhindern, dass Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu die Gespräche über eine dauerhafte Waffenruhe nach einer Freilassung der ersten zehn Geiseln abbricht, wie er es während der vorherigen Waffenruhe im Januar getan habe, berichtet die «Times of Israel» unter Berufung auf eine in die Gespräche involvierte Quelle.

Auch will die Hamas, dass sich Israels Militär nach dem Inkrafttreten der Waffenruhe in umfassenderem Ausmass aus dem abgeriegelten Gazastreifen zurückzieht, wie die dpa aus Hamas-Kreisen weiter erfuhr. Die Islamisten hätten ferner festhalten wollen, dass, falls innerhalb 60 Tagen keine Einigung über eine dauerhafte Waffenruhe erzielt wird, die befristete Feuerpause automatisch auf unbestimmte Zeit verlängert wird, zitiert die «Axios» eine informierte Quelle. 

31.05.2025, 18:48 Uhr

Hamas stimmt US-Waffenruheplan in Teilen zu

Die islamistische Hamas im Gazastreifen hat dem Waffenruheplan des US-Vermittlers Steve Witkoff in einem zentralen Punkt zugestimmt. Wie die Organisation in ihrem Telegram-Kanal mitteilte, enthält ihre Antwort an die USA ein Bekenntnis zur teilweisen Freilassung von israelischen Geiseln im Gegenzug für die Freilassung palästinensischer Gefangener durch Israel.

Der Witkoff-Plan sieht vor, dass während einer 60-tägigen Waffenruhe 10 Geiseln sowie die sterblichen Überreste von 18 weiteren Opfern der Hamas an Israel übergeben werden. Israel geht davon aus, dass sich derzeit 20 bis 23 lebende Geiseln sowie mindestens 35 Leichen von Verschleppten in der Gewalt der Hamas befinden.

Gemäss dem Witkoff-Plan sollen die beiden Seiten während der 60-tägigen Waffenruhe über die Freilassung der restlichen Geiseln im Gegenzug für eine Beendigung des Krieges verhandeln. Eine Garantie für die endgültige Einstellung der Kampfhandlungen gibt es dabei nicht - das war aber bisher eine zentrale Forderung der Hamas. Inwieweit die Hamas nun auf diesen Teil des Plans reagiert hat, blieb zunächst offen.

Die israelische Regierung unter Ministerpräsident Benjamin Netanjahu lehnt eine Waffenruhe, in deren Zuge alle Geiseln freikommen und der Krieg ein Ende findet, strikt ab. Kritiker werfen ihr vor, den Krieg aus innenpolitischen Gründen unbegrenzt weiterführen zu wollen. Mit dem Zugeständnis einer nur teilweisen Geiselfreilassung hat sich die Hamas in den Verhandlungen auf Israel zubewegt - wohl auch unter dem Eindruck ihrer massiven Verluste im Krieg und der katastrophalen Lage der gedrängten Bevölkerung des Gazastreifens. Dort droht eine Hungersnot.

31.05.2025, 17:55 Uhr

UN-Organisation meldet: 77 Lkws mit Hilfsgütern in Gaza gestürmt

Eine grosse Zahl hungernder Menschen hat im Gazastreifen 77 Lastwagen mit Hilfsgütern des UN-Welternährungsprogramms (WFP) auf dem Weg zu den Verteilungszentren gestoppt, gestürmt und geplündert. Das teilte die Organisation mit Sitz in Rom auf der Plattform X mit. Nach einer fast 80-tägigen Blockade des abgeriegelten Küstenstreifens durch Israel würden die Bewohner «nicht mehr einfach nur zusehen, wie Nahrung an ihnen vorbeifährt», hiess es in der Mitteilung.

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Um das Vertrauen in die Hilfslieferungen und ihre sachgemässe Verteilung wiederherzustellen, müsse der Gazastreifen jetzt «mit Nahrungsmitteln geflutet werden», so das WFP. Die Organisation sei dazu in der Lage. «Wir haben genügend Nahrung (auf Lager), um alle 2,2 Millionen Bewohner (des Gazastreifens) zwei Monate lang zu versorgen», hiess es in dem Beitrag auf X weiter. Dazu bedürfe es aber sicherer Verkehrswege im Gazastreifen, schnellerer Genehmigungsverfahren auf der israelischen Seite und letztlich einer Waffenruhe in dem seit fast 20 Monaten anhaltenden Gaza-Krieg.

Nach einer mehrmonatigen Blockade von Hilfslieferungen lässt Israel seit einigen Tagen geringfügig wieder Güter in den abgeriegelten Küstenstreifen zu. Durch die Blockade sollte der Druck auf die Hamas erhöht werden, die verbliebenen Geiseln freizulassen. Zudem beschuldigte die Regierung die Hamas, Hilfsgüter zu stehlen, um damit Geld zu machen, was diese bestreitet. In erster Linie ist Israel nun bestrebt, die Hilfslieferungen in den Gazastreifen nicht mehr über UN-Organisationen und andere unabhängige Akteure abwickeln zu lassen, sondern über eine umstrittene Stiftung, die von den USA unterstützt wird.

Die Gaza-Stiftung für humanitäre Hilfe (GHF) richtete zu Wochenbeginn einige wenige Verteilungszentren im Süden des Gebiets ein, über die sie nach eigenen Angaben 3,8 Millionen Mahlzeiten verteilt haben will. Beobachter sprachen von teilweise chaotischen Szenen im Umfeld dieser Zentren. Die UN-Organisationen bezweifeln, dass die neue Stiftung in der Lage sei, die Bevölkerung des Gazastreifens angemessen zu versorgen.

31.05.2025, 17:39 Uhr

Hamas will zehn Geiseln freilassen

Im Rahmen der Verhandlungen über eine mögliche Geiselvereinbarung hat die Hamas einen neuen Vorschlag vorgelegt. Demnach zeigt sich die Organisation bereit, zehn lebende sowie 18 getötete Geiseln freizulassen. Im Gegenzug fordert sie die Freilassung einer festgelegten Anzahl palästinensischer Häftlinge durch Israel. Darüber hinaus verlangt die Hamas einen umfassenden Rückzug der israelischen Streitkräfte aus dem Gazastreifen.

31.05.2025, 13:10 Uhr

Hamas: Mindestens 60 Tote in vergangenen 24 Stunden

Mindestens 60 Tote sind nach palästinensischen Angaben durch israelische Angriffe innerhalb eines Tages im Gazastreifen registriert worden. Das von der islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium meldete zudem 284 Verletzte in den vergangenen 24 Stunden. Das Ministerium unterscheidet nicht zwischen Kombattanten und Zivilisten. Die Angaben lassen sich derzeit nicht verifizieren.

Laut Mitteilung des Ministeriums umfassen die aktuellen Zahlen nicht die Opfer, die in Krankenhäusern im Norden des umkämpften Küstengebiets registriert worden seien. Der Zugang zu diesen sei derzeit zu schwierig. Das israelische Militär äusserte sich zunächst nicht zu den aus dem Gazastreifen gemeldeten Angriffen.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs mit dem beispiellosen Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober 2023 sind nach palästinensischen Angaben mehr als 54'300 Menschen getötet worden. Mehr als 124'000 wurden demnach verletzt.

Rauchschwaden steigen auf nach israelischen Angriffen auf Gaza-Stadt.
Foto: AFP
30.05.2025, 17:31 Uhr

Wadephul kündigt Überprüfung deutscher Waffenexporte an Israel an

Deutschlands Aussenminister Johann Wadephul.
Foto: IMAGO/AA

Der deutsche Aussenminister Johann Wadephul hat eine Überprüfung der deutschen Waffenexporte an Israel angekündigt. Es werde geprüft, «ob das, was im Gazastreifen geschieht, mit dem humanitären Völkerrecht in Einklang zu bringen ist», sagte Wadephul der «Süddeutschen Zeitung» laut Mitteilung vom Freitag. «An dieser Prüfung ausgerichtet werden wir gegebenenfalls weitere Waffenlieferungen genehmigen.» Auf die Frage, ob dies zu einem teilweisen Lieferstopp führen könne, sagte Wadephul: «Das sagt ja die Formulierung.»

Der Aussenminister machte aber klar, dass sich Israel «auch mit deutschen Waffensystemen» gegen Gefahren von aussen etwa von Seiten der Huthi-Miliz im Jemen, der Hisbollah im Libanon oder des Irans verteidigen können müsse. Mit Blick auf Israels Vorgehen im Gazastreifen erneuerte Wadephul seine Kritik an der israelischen Regierung. 

Die im Gazastreifen ankommenden Hilfslieferungen seien «nur ein Tropfen auf den heissen Stein», sagte Wadephul. «Dabei geht es um die Gewährung grundlegender Menschenrechte. Die Kranken und die Schwachen und die Kinder sterben als Erstes», kritisierte er. «Als Konsequenz haben wir unsere Sprache verändert und werden im nächsten Schritt wahrscheinlich auch das politische Handeln ändern.» Kommende Woche wird dem Bericht zufolge der israelische Aussenminister Gideon Saar in Berlin erwartet.

In den vergangenen Tagen war in Deutschland über einen Stopp von Waffenlieferungen an Israel diskutiert worden. Forderungen kamen diesbezüglich vor allem aus der SPD. Bundesinnenminister Alexander Dobrindt lehnte einen Stopp der Waffenlieferungen ab. Zusagen für die Unterstützung Israels mit Waffen müssten «weiter eingehalten werden», sagte er. Bundeskanzler Friedrich Merz hatte seine Tonart gegenüber Israel zuletzt verschärft, die Frage der Waffenlieferungen aber offen gelassen.

30.05.2025, 12:44 Uhr

UNO: 100 Prozent der Bevölkerung von Hungersnot bedroht

Angesichts des anhaltenden Krieges im Gazastreifen sind nach UN-Einschätzung mittlerweile alle Bewohner des Palästinensergebiets von einer Hungersnot bedroht. Der Gazastreifen sei das einzige «fest umrissene Land oder Territorium auf der Welt, in der die gesamte Bevölkerung von Hunger bedroht ist», sagte der Sprecher des UN-Büros für humanitäre Angelegenheiten (Ocha), Jens Laerke, am Freitag in Genf. Der Gazastreifen sei damit «der Ort mit dem grössten Hunger auf der Welt».

In der Stadt Khan Yunis verteilen Hilfsorganisationen Essen an die Bevölkerung.
Foto: x2025xAnadoluxAbedxRahimxKhatibx
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