Dafür hat eine SRF-Moderatorin kurzfristig abgesagt
Alt Bundesrat tritt an umstrittenem Forum auf

In Andermatt findet ein kontroverses Wassersymposium statt, das von alt Bundesrat Ueli Maurer eröffnet wird. Neben renommierten Forschern sprechen auch Referenten mit umstrittenen Theorien. SRF-Moderatorin Cornelia Boesch hat ihre Teilnahme zurückgezogen.
Publiziert: 11:57 Uhr
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Aktualisiert: 13:37 Uhr
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Alt Bundesrat Ueli Maurer wird das umstrittene Wassersymposium eröffnen.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Wassersymposium in Andermatt sorgt für Aufsehen
  • Umstrittene Redner und anerkannte Wissenschaftler treffen aufeinander
  • Tickets kosten zwischen 188 und 298 Franken
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Anna Clara KohlerRedaktorin Politik

Ein internationales Wassersymposium in Andermatt sorgt für Aufsehen. Die Veranstaltung, die am 22. November stattfindet, versprach, neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu vermitteln.

Die Beschreibung wurde jedoch nach Anfragen des «Tages-Anzeigers» auf der Webseite angepasst. Nun heisst es, das Symposium wolle «das Wasser aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten». Diese Änderung spiegelt die Kontroverse wider, denn das Programm enthält sowohl renommierte Fachleute als auch Referentinnen, deren Ansätze in wissenschaftlichen Kreisen umstritten sind.

Für das Publikum ist weder auf der Webseite noch im Programm ersichtlich, welche Beiträge wissenschaftlich fundiert sind und welche nicht.

Alt Bundesrat Maurer eröffnet Veranstaltung

Tickets für die Veranstaltung kosten zwischen 188 und 298 Franken. Ein Redner ist beispielsweise der anerkannte Wissenschaftler wie ETH-Professor Rolf Kipfer, aber auch der US-Forscher Gerald H. Pollack steht auf dem Programm. Er postuliert eine «vierte Phase» des Wassers – eine Theorie, die in der Fachwelt auf Skepsis stösst.

Alt Bundesrat Ueli Maurer (74) wird die Veranstaltung eröffnen. Auf Anfrage des «Tages-Anzeigers» schreibt er: «Für mich bedeutet die Gotthardregion und damit das Wasserschloss ein Ort unserer Wurzeln. Ich freue mich auf unterschiedliche Standpunkte – nur das ergibt spannende Diskussionen.» Seine Teilnahme verleiht dem Event Gewicht.

Der alt Bundesrat sorgte in den letzten Wochen immer wieder für Kontroversen. So nahm er Anfang September an einer umstrittenen Militärparade in China teil, offiziell als Privatperson. Westliche Staaten waren dem Anlass ferngeblieben.

SRF-Moderatorin zog Teilnahme zurück

Die Veranstalter verteidigen ihr Konzept und betonen den dialogischen Ansatz. Sie argumentieren, dass es wertvoll sei, auch kontroverse Ansätze transparent zu machen und kritisch zu beleuchten, anstatt sie auszublenden.

SRF-«Tagesschau»-Moderatorin Cornelia Boesch, die ursprünglich als Moderatorin angekündigt war, hat ihre Teilnahme zurückgezogen. Sie begründet dies mit «redaktionellen Gründen und im Sinne der journalistischen Unabhängigkeit».


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