Lara Stoll steht in riesiger Schlange für Wohnungsbesichtigung
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Im Januar 2025:Lara Stoll filmt riesige Schlange für Wohnungsbesichtigung

Bundesamt warnt
Keine Aussicht auf Besserung bei der Wohnungsnot

Die Wohnungsknappheit in der Schweiz verschärft sich weiter, besonders für Haushalte mit niedrigem Einkommen. Das Bundesamt für Wohnungswesen warnt, dass keine schnelle Entspannung in Sicht ist.
Publiziert: 15:11 Uhr
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Aktualisiert: 15:35 Uhr
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Bezahlbarer Wohnraum ist knapp – und die Lage verschärft sich weiter. Das Monitoring des Bundes sieht keine Entspannung der Lage.
Foto: manuel geisser

Darum gehts

  • Wohnungsknappheit in der Schweiz verschärft sich weiter, keine schnelle Entspannung erwartet
  • Besonders betroffen sind städtische Zentren, Agglomerationen und zunehmend auch Bergkantone
  • Wohnkostenbelastung könnte für Haushalte mit tiefer Kaufkraft von 29,1% auf 35,7% steigen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Die Wohnungsknappheit in der Schweiz hat sich im ersten Halbjahr 2025 weiter verschärft. «Besonders betroffen sind Haushalte mit tiefem Einkommen sowie solche des unteren Mittelstands», schreibt das Bundesamt für Wohnungswesen (BWO) in seinem neusten Monitoring. Eine schnelle Entspannung sei nicht in Sicht.

Die Gründe für die aktuelle Wohnungsnot sind vielfältig: starke Wirtschaft, tiefe Zinsen und ein ungenügendes Wachstum beim Wohnungsbau. Und es ist absehbar, dass sich die Situation nochmals zuspitzen könnte. Denn wie der Bund schreibt, sei es bereits heute absehbar, «dass der Wohnungsbau in den nächsten zwei Jahren mit dem Wachstum der Haushalte nicht Schritt halten kann».

Städte und Bergkantone unter Druck

Die Entwicklung der Wohnkosten im Verhältnis zum Einkommen rücke deswegen in den Fokus. Das Angebot wird weiter abnehmen, die Nachfrage aber steigen. Das könnte die Preise noch mehr in die Höhe treiben – besonders für Haushalte mit eher tiefer Kaufkraft. Denn wie Blick bereits geschrieben hat, mangelt es nicht an luxuriösen Neubauten, sondern an bezahlbarem Wohnraum.

Dieser ist besonders in den städtischen Zentren wie Zürich, Genf, Lausanne oder Basel rar. Aber auch die Agglomerationen seien zunehmend betroffen. Und der Druck in den Bergkantonen steige ebenfalls.

Der Bund veranschaulicht den Ernst der Lage wie folgt: «Wären alle Haushalte mit tiefer bis mittlerer Kaufkraft gezwungen, heute eine neue Wohnung zu den aktuellen Marktbedingungen zu mieten, würde ihre durchschnittliche Wohnkostenbelastung von heute 29,1 Prozent auf 35,7 Prozent des Einkommens steigen.»

Weshalb werden nicht mehr Wohnungen gebaut?

Das ist eine sehr komplexe Frage. Die Bestrebungen, mehr Wohnraum zu schaffen, sind vorhanden. Einerseits beklagen sich aber Bauunternehmer immer wieder über den wachsenden Papierberg, den es für eine Bewilligung der Baueingabe zu bewältigen gilt. Auch Einsprachen können Bauten in die Länge ziehen. 

Andererseits wird Wohnraum besonders in den Städten saniert, grosszügig ausgebaut und gentrifiziert. Dadurch entsteht häufig nicht mehr Wohnraum, sondern es geht sogar welcher verloren. Auch das BWO schreibt in seiner Mitteilung, dass sich Investoren vermehrt auf Ersatzneubauten oder Gesamtsanierungen konzentrieren. «Das hält zwar die Bauwirtschaft in Schwung, trägt aber wenig zur Erweiterung des Wohnungsbestandes bei, die eigentlich nötig wäre.»

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