Darum gehts
- Leerstandsquote in der Schweiz sinkt weiter auf 1 Prozent
- Grösste Rückgänge in Tessin und Genferseeregion beobachtet
- Nur 37'194 Mietwohnungen, ein Minus von 8 Prozent
Die Lage am Schweizer Wohnungsmarkt spitzt sich weiter zu: Am 1. Juni 2025 wurden in der Schweiz 48'455 Leerwohnungen gezählt. Das sind ein Prozent des Gesamtwohnungsbestands – einschliesslich der Einfamilienhäuser. Insgesamt standen im Vergleich zum Vorjahr 3519 Wohnungen weniger leer, was einer Abnahme von 6,8 Prozent entspricht. Zum Vergleich: 2024 betrug die Abnahme 5,1 Prozent. Dies ist der fünfte Rückgang des Leerstands in Folge, der auf das schwindende Angebot an Mietwohnungen zurückzuführen ist, wie das Bundesamt für Statistik schreibt.
In allen Grossregionen der Schweiz wurden am Stichtag weniger leerstehende Wohnungen angeboten als noch ein Jahr zuvor, heisst es weiter. Die grössten Abnahmen der Leerstandsquote wurden in der Grossregion Tessin sowie der Genferseeregion beobachtet. Am wenigsten stark fiel sie in der Grossregion Nordwestschweiz.
Grosse kantonale Unterschiede
Im Kantonsvergleich lag die tiefste Leerwohnungsziffer mit nur 0,34 Prozent in Genf, gefolgt von Zug. In Zürich betrug sie 0,48 Prozent. Insgesamt blieben 15 Kantone mit einer Leerstandsquote unter der 1-Prozent-Marke. Die Marke gilt als wichtig, denn fällt die Leerstandsquote schweizweit unter 1 Prozent, gilt landesweit akute Wohnungsnot. Die Kantone Jura und Solothurn wiesen mit 3,03 und 2,05 Prozent die höchsten Leerwohnungsziffern aus und lagen als Einzige über der 2-Prozent-Marke. In 19 Kantonen nahm die Quote gegenüber dem Vorjahr ab, in sechs stieg sie an und im Kanton Graubünden blieb sie unverändert.
Nur 37'194 Wohnungen in der ganzen Schweiz wurden am Stichtag 1. Juni 2025 zur Miete angeboten. Dies entspricht im Jahresvergleich einem Rückgang von 3229 Mietwohnungen oder einem Minus von 8 Prozent. Schon in den letzten fünf Jahren verringerte sich das Angebot an leer stehenden Mietwohnungen kontinuierlich. Auch nahm die Zahl der unbewohnten und zum Kauf angebotenen Wohnungen innert Jahresfrist um 290 Einheiten oder 2,5 Prozent ab.
Auch mehr Neubauten und Einfamilienhäuser stehen leer
3959 leer stehende Neubauwohnungen – die nicht älter als zwei Jahre sind – waren am 1. Juni 2025 in der Schweiz zur Dauermiete oder zum Kauf ausgeschrieben. Das waren 251 oder sechs Prozent weniger als noch ein Jahr zuvor. Die Zahl der am Stichtag angebotenen und unbewohnten Einfamilienhäuser nahm im Jahresvergleich um 25 Einheiten (-0,4 Prozent) leicht ab. Insgesamt standen am Stichtag schweizweit 6797 Einfamilienhäuser leer, die weder einen Mieter noch einen Käufer fanden.
Die meisten Leerwohnungen haben drei oder vier Zimmer. Im Vergleich zum Vorjahr verringerte sich der Leerwohnungsbestand bei allen Wohnungen mit ein bis fünf Zimmer um 9 Prozent bis 3,9 Prozent. Demgegenüber nahm die Zahl von Grosswohnungen zu. Ein Plus von 2,3 Prozent (+84 auf 3717 Einheiten) resultierte bei den Wohnungen mit sechs und mehr Zimmern.