Darum gehts
- Asylgesuche in Europa sinken, in der Schweiz steigen sie weiter an
- Drei Bundesasylzentren werden aufgrund steigender Zahlen wiedereröffnet
- 14'109 Asylgesuche in den ersten sieben Monaten 2025 eingegangen
Die Zahl der Asylgesuche ist in Europa im Vergleich zu 2024 um 23 Prozent gesunken. Auch in der Schweiz waren die Zahlen Anfang Jahr stark rückläufig. Seit Juni hat sich der Trend aber gekehrt. Die Zahlen steigen an. Deshalb überprüft nun der Bund seine Asylprognose für das verbleibende Jahr, wie «SRF» schreibt. Ausserdem werden drei Bundesasylzentren wiedereröffnet.
Ein Hauptgrund für den deutlichen Rückgang von Asylgesuchen im Rest Europas ist der Sturz von Syriens Langzeit-Diktator Baschar al-Assad (59). Durch den Machtwechsel haben Gesuche von Syrerinnen und Syrern um gut zwei Drittel abgenommen. Die Schweiz spürt davon aber wenig, da sie nie ein wichtiges Zielland für die Geflüchteten war, wie «SRF» feststellt.
24'000 prognostizierte Asylgesuche
Der Bund kündigte aufgrund der Entwicklungen im Juli 2025 an, die Bundesasylzentren in Moudon VD, Dübendorf ZH und Eigenthal LU wiederzueröffnen. Bei den beiden Zentren in der Waadt und Zürich handelt es sich um Mehrzweckhallen.
Anfang Jahr wurden gut 24'000 Asylgesuche für 2025 prognostiziert. Das wäre ein Rückgang im Vergleich zu 2024, in dem Flüchtlinge 27'740 Gesuche stellten. Die Zahlen des aktuellen Jahres sind bereits bis und mit Juli publiziert. In diesen sieben Monaten sind 14'109 Asylgesuche eingegangen, wobei die Zahlen erst ab Juni rapide anstiegen.
Laut SEM entspreche das aber «dem üblichen» saisonalen Anstieg. Wetterbedingt ist die Migration über die Mittelmeer-Route im Sommer einfacher. Zudem sei «erfahrungsgemäss mit der Höchstzahl neuer Gesuche zwischen Mitte August und November zu rechnen», schreibt das Staatssekretariat für Migration in einer Mitteilung.