Und niemand hat es gemerkt
Islamisten kaperten den ESC in Basel

Islamisten haben den diesjährigen Eurovision Song Contest in Basel gehackt. Auf den Bildschirmen im Joggeli erschien kurzzeitig ein Banner mit Spendenaufruf für den «islamischen Kampf». Erst viel später macht jetzt ein Blogger auf den Vorfall aufmerksam.
Publiziert: 10:29 Uhr
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Aktualisiert: 13:00 Uhr
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Gerade spielte der kroatische Megastar Baby Lasagna seinen Gig im Joggeli – da flimmerte kurz eine Nachricht über den Screen.
Foto: Stefan Bohrer

Darum gehts

  • Islamistischer Spendenaufruf erschien kurz auf ESC-Bildschirmen in Basel
  • Vorfall blieb zunächst unbemerkt, kroatischer Reiseblogger entdeckte die Sequenz
  • 36'000 Zuschauer im Stadion bemerkten den Aufruf nicht
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Laszlo SchneiderTeamlead People-Desk

Erst zwei Monate später sorgt ein Vorfall am Eurovision Song Contest (ESC) in Basel für Wirbel, wie die «bz Basel» heute Mittwoch berichtet. Während der Liveübertragung am 17. Mai des kroatischen Beitrags des Musikers Baby Lasagna (30) im St. Jakob-Park erschien für einen Sekundenbruchteil ein islamistischer Spendenaufruf auf den Grossbildschirmen.

Das Bild, das von den 36'000 Zuschauern im Stadion unbemerkt blieb, enthielt ein Glaubensbekenntnis des IS (Islamischer Staat) und die Botschaft «Fund The Islamic Struggle Without Leaving a Trace» – zu Deutsch: «Unterstütze den islamischen Kampf, ohne eine Spur zu hinterlassen.» Laut der «bz Basel» war auch eine Bitcoin-Adresse für Überweisungen angegeben.

«Da sah ich die Stelle»

Die Herkunft des Aufrufs führt zu einem australischen Drittanbieter. Christoph Bosshardt, Leiter des Basler Standortmarketings, erklärte gegenüber der Zeitung: «Die Videoeffekte wurden zwar von uns zusammengestellt, die zuständige Person hatte das Rohmaterial aber bereits vor einigen Jahren erworben.» In dieses Rohmaterial wurde der Aufruf offenbar als sogenanntes «Easter Egg» platziert – das sind meist humorvolle, kleine Anspielungen. Manchmal steckt aber auch kriminelle Energie dahinter.

Der Vorfall blieb zunächst unbemerkt, bis ein kroatischer Reiseblogger, Ivan Kralj, die Sequenz in seinem Mitschnitt entdeckte. Kralj kontaktierte daraufhin die Veranstalter. «Ich habe das Video nochmals durchgeschaut», erzählte Kralj der «bz Basel». «Dabei hatte ich plötzlich das Gefühl, es habe geflackert. Ich spulte zurück, fast Bild für Bild – da sah ich die Stelle.»

Stadt, ESC und EBU informierten nicht über Vorfall

Die Kantonspolizei Basel-Stadt wurde nicht über den Vorfall informiert. Bosshardt erklärte, dass die Abteilung Cybercrime des Kantons Baselland Sperrungsanträge an Google als Youtube-Eigentümer gestellt habe. Eine Anzeige wurde nicht erstattet, da laut Bosshardt «kein Schaden entstanden» sei. Der Spendenaufruf, der beim ESC auftauchte, ist in der Terrorismusforschung bekannt. Er gilt als erster dokumentierter Fall, bei dem Kryptowährungen zur Unterstützung islamistischen Extremismus genutzt wurden. Die zugehörige Website war von 2012 bis etwa 2020 im Darknet aktiv.

Laut «bz Basel», habe weder die Stadt noch die SRG als Veranstalterin des ESC oder die European Broadcast Union (EBU) offiziell über den Vorfall informiert. Das erklärt die verzögerte Bekanntmachung des Vorfalls.

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