Darum gehts
- Die Schweiz erhält null Punkte beim Eurovision-Song-Contest-Televoting
- Zoë Më zeigt Fassung trotz Enttäuschung über das unerwartete Ergebnis
- 52 Prozent der 30'000 Blick-Umfrageteilnehmer finden das Ergebnis ungerecht
Hat die Schweiz die null Punkte verdient? Dies fragen sich nach dem Finale des Eurovision Song Contest so einige. Nach dem Jury-Voting mit 214 Punkten landete Zoë Më auf dem vorläufig zweiten Platz. Als die gebürtige Baslerin dann mit null Punkten beim Televoting auf den zehnten Platz zurückrutschte, breitete sich Enttäuschung aus.
Zoë Mës Gesicht nach der Verkündung der Televoting-Punkte zeigt ihr Erstaunen. Im nachträglichen Interview mit Blick nimmt sie die Pleite aber mit Fassung.
Wie steht die Community zu diesem Ergebnis?
Sind die null Punkte fair? Eine Blick-Umfrage mit über 30'000 Stimmen zeigt, dass rund 52 Prozent der Leserschaft dies nicht gerecht findet und Më mehr Punkte verdient hätte. 23 Prozent hingegen empfinden das Ergebnis als verständlich, denn der Song riss das Publikum zu wenig mit. 25 Prozent der Blick-Leserinnen und Leser haben Zoë Mës Auftritt gar nicht erst geschaut.
Leserin Hilda Gilli kann nachvollziehen, warum die Schweiz null Punkte erhielt. Sie findet das Lied schön, «aber die Darbietung war wohl nicht spektakulär genug, denn heutzutage ist die Show wohl wichtiger», merkt sie an. Blick-Leserin Schaya Gasser äussert ebenfalls Kritik. «Egal, ob man ihren Beitrag schön findet oder nicht – er ist nicht massentauglich und somit nicht für den Eurovision Song Contest», schreibt sie.
Auch Oswald Kräuchi wundert sich nicht über das Televoting-Ergebnis. «Katastrophale Kameraführung im Final bei Zoë Më. Dieses schwarze, uralte Mikrofon, welches das Gesicht fast völlig verdeckt hat, geht nun gar nicht. Und etwas Bewegung in der Darbietung hat auch gefehlt», findet er. «Schade einfach um den guten Song. Es wäre deutlich mehr zu holen gewesen beim Publikum!»
Leserin Regula Lang hingegen findet es unverständlich und schade, dass Zoë Më vom Publikum keine Punkte erhalten hat, und kommentiert: «Für mich war es ein wunderschönes Lied, ein richtiger Ohrwurm. Sie kann richtig gut singen. Aber leider kommt man heute nur mit einer grossen Show weiter, oder wenn man völlig ausgeflippt ist.»
Auch Silvio Nef zeigt wenig Verständnis. «Das muss ein Fehler sein. Wir haben uns die ‹Zero Points› in der Vergangenheit ja zum Teil wirklich redlich verdient, aber null Punkte für diesen Beitrag kommen mir reichlich suspekt vor», meint er.
«Also ich fand den Song schwach – am Anfang. Er wird spannender und viel ansprechender, wenn man ihn ein paarmal gehört hat. Das ist für viele Zuschauerinnen und Zuschauer natürlich nicht möglich. Die Schlichtheit und Tiefe des Songs müssen doch nicht allen gefallen, und ein landesinterner 11. von 37 Plätzen reicht für 0 Punkte», argumentiert Leser Hans-Rudolf Freund. Er findet aufmunternde Worte für die Schweizer ESC-Kandidatin: «Zoë war toll und muss sich kein Kopf machen – auch wenn im ersten Moment das schon trist vorkommt.»