SRG erklärt Absage von Céline Dion
An der Pressekonferenz, bei der die ESC-Organisatoren ihre Bilanz nach dem Gross-Event verkündeten, sprach Blick den Co-Executive-Producer des ESC, Moritz Stadler, auf die zahlreichen Gerüchte um Céline Dion an.
Dabei bestätigt er, dass sie tatsächlich bis zum letztmöglichen Moment auf einen Auftritt der Kanadierin reagiert hätten. «Ursprünglich haben wir vom Management eine Absage von ihr erhalten. Bei einem ersten Gespräch mit ihrem Team hiess es eher nein», so Stadler im Gespräch mit Blick. «Trotzdem haben wir weitergemacht und es immer wieder versucht, in den letzten zwei Wochen waren wir über einen privaten Kontakt mit ihr direkt im Austausch.» Céline Dion, die Schweiz und ESC gehöre zusammen. «Darum war es uns so wichtig, sie dabei zu haben. Und ich verstehe die Fans, die enttäuscht sind, dass sie nicht vor Ort war.»
Er könne die Meldung, dass Céline Dion in Basel war, nicht bestätigen. «Meines Wissens war sie nicht vor Ort.» RTS-Kommentator Jean-Marc Richard (64) hatte dies am Samstagabend in den Nachrichten von RTS verkündet. «Er war allerdings nicht in der Organisation des ESC involviert. Er steht auf der Seite der Delegationen. Wir selbst haben nie etwas bestätigt.»
Die Spekulationen hat Stadler mit Interesse verfolgt. «Es gab so viele. Irgendwann spielten selbst meine Gedanken verrückt und ich überlegte mir, ob jemand parallel zu uns etwas mit ihr plant», sagt er. Witzig: Es wurde unter anderem über eine Garderobe mit der Aufschrift «Top Secret» berichtet. Das war aber nicht der Raum, der für Dion vorgesehen wäre, sondern die Umkleide für die Trommelgruppe Top Secret Drum Corps, die bei der Flaggenparade im Finale aufgetreten sind.
Dass Dion im Finale nicht einmal erwähnt wurde, begründet Stadler so: «Weil wir die Hommage mit der Grussbotschaft bereits im ersten Halbfinale hatten, verzichteten wir auf dieses Element.»
Glückliche Organisatoren
Über eine halbe Million Menschen haben letzte Woche die Angebote rund um den Eurovision Song Contest (ESC) in Basel genutzt. Die SRG, die Gastgeberstadt sowie die Polizei zogen am Montag eine positive Bilanz zur ESC-Woche.
«Es sind diejenigen Zahlen, die wir erträumt haben, unsere Erwartungen wurden erfüllt», sagte der Basler Regierungspräsident Conradin Cramer vor den Medien. «My wildest dreams sind true gekommen», zitierte er den österreichischen ESC-Sieger JJ.
Rund 170 Millionen Menschen verfolgten den ESC am Bildschirm. Insgesamt über 100'000 Personen besuchten die Shows in der St. Jakobshalle und in der Arena plus. Mindestens so viele wohnten am vorletzten Sonntag der Eröffnungszeremonie mit der Parade durch die Basler Innenstadt bei.
Weitere 343'000 Personen besuchten die Begleitprogramm-Anlässe, wie an der Bilanzmedienkonferenz bekannt wurde. Pro Tag besuchten etwa 23'000 Menschen das Eurovision Village in der Messehalle 1. Die Bühne des Eurovision Square am Barfüsserplatz zog bis zu 25'000 Gäste an.
«Wir haben gespürt, dass die Stadt Basel von Anfang an wirklich dabei war», sagte SRG-Generaldirektorin Susanne Wille und bedankte sich bei allen Beteiligten. Die Stimmung sei friedlich gewesen und der «Funke des ESC» auf die Gesellschaft übergesprungen, so Wille.
Auch die bikantonale Einsatzorganisation zieht eine positive Bilanz. Bis auf einzelne Störaktionen durch Demonstrantinnen und Demonstranten sei die Grossveranstaltung ohne gewalttätige Zwischenfälle über die Bühne gegangen, wie Justiz- und Sicherheitsdirektorin Stephanie Eymann festhielt.
Insgesamt haben in der ESC-Woche zehn Demonstrationen stattgefunden, drei davon waren bewilligt. Gefordert waren die Einsatzkräfte während der Eröffnungsparade, als sie beim Messeplatz 150 Personen stoppte, welche sich der israelischen Delegation in den Weg stellen wollten. Zudem hinderte sie am Finale am Samstagabend rund 400 Demonstrierenden, zum Eurovision Village zu gelangen.
Das Angebot der Awareness-Teams mit einer niederschwelligen Opferhilfe sei genutzt worden, es habe aber bis dato keine Anzeigen wegen Sexualdelikten im Zusammenhang mit den ESC-Anlässen gegeben, sagte Eymann. Es gab auch elf Verstösse gegen das Drohnenflugverbot und entsprechende Verwarnungen. Es habe sich dabei aber um Personen gehandelt, denen das Verbot nicht bekannt war und die «keine bösen Absichten» hegten, sagte Eymann weiter.
Zudem gab es während des ESC drei Drohungen gegen die Veranstaltung per Mail. Die sofort eingeleiteten Abklärungen hätten jeweils keine ernstzunehmende Bedrohung ergeben, heisst es in der Bilanz der bikantonalen Einsatzorganisation. Auch die erwarteten Cyberangriffe hätten zu keinen Schäden an der IT-Infrastruktur der Behörden und Veranstalter geführt.
Gemessen am hohen Besucherandrang hätten Polizei und Rettungskräfte vergleichsweise wenig zu tun gehabt. Vereinzelt musste die Polizei Schlägereien zwischen alkoholisierten Festgängern schlichten, gröbere Angriffe blieben jedoch aus, wie es weiter heisst.
Der ESC bescherte der Basler Hotellerie rund 50'000 Logiernächte, darunter etwa 3000 Gäste in privaten Unterkünften, wie die Basler Tourismusdirektorin Letizia Elia bilanzierte. Zu Wochenbeginn lag die Auslastung der Hotels bei 85 Prozent, in der zweiten Wochenhälfte gar bei 95 Prozent. Dies bedeutet einen deutlichen Anstieg im Vergleich zum üblichen Mai-Durchschnitt von 60 Prozent, wie Elia erklärte.
Insgesamt waren in Basel während der ESC-Woche 250 Stunden Live-Musik zu hören, wie Host City-Projektleiter Beat Läuchli sagte. «Es war ein Volksfest, wie es sein muss», sagte Läuchli. Zudem seien am Finaltag die Parkhäuser der Stadt nur zur Hälfte ausgelastet gewesen. Das ÖV-Konzept mit den Extrazügen sowie zusätzlichen Tram- und Busfahrten habe sich also bewährt.
Auch die beiden ESC-Produzenten Reto Peritz und Moritz Stalder zogen eine positive Bilanz zum Grossanlass. So wurde das erste Halbfinale von 552'000 Personen auf den SRG-Sendern mitverfolgt, das zweite Halbfinale von 594'000 Menschen. Bei Finale sasse 880'000 Zuschauende vor dem TV-Bildschirm.
880’000 Menschen schalteten auf SRF den Eurovision Song Contest ein
Bis zu 880’000 Personen verfolgten am Samstagabend das grosse Finale vom Eurovision Song Contest auf SRF 1. Dies liess der Sender am Montag in einer Mitteilung verlauten. Damit erzielte SRF einen Marktanteil von 57.5 Prozent. Damit übertraf die diesjährige Show aus Basel sogar die Zuschauerzahlen der Ausgabe von 2024, als die Schweiz mit Nemo den Sieg holte – 2024 waren rund 800'000 Menschen vor dem Bildschirm.
Bereits den ersten ESC-Halbfinal am Dienstag (13. Mai) verfolgten rund 411'000 Personen auf SRF 1, den zweiten Halbfinal am Donnerstag (15. Mai) lockte 458'000 Zuschauerinnen und Zuschauer vor den Fernseher, so SRF.
Ooooooh nein!!
Die Fragen dürfen nur in eine separaten Räumchen gestellt werden und gehen nicht live über den Äther. Wir sind aber natürlich vor Ort und fühlen den Schweizer ESC-Verantwortlichen auf den Zahn. Alle (hoffentlich) spannenden Antworten auf (kritische) Fragen liefern wir so schnell wie möglich.
Wird es jetzt endlich kritischer?
Jetzt sind die Medienvertreter an der Reihe. Meine Hoffnung: Bitte endlich mal auch eine kritische Frage stellen!
Gegenseitige Lobhudeleien
Jetzt sprechen die ESC Co-Produzenten Moritz Stadler und Reto Peritz. Auch sie verteilen Lob mit der grossen Kelle. Zuvor heimsten sie Komplimente vom Basler Regierungspräsidenten Conradin Cramer ein. «Ihr habt Basel verstanden», sagt der Politiker.
In diesem Tenor verläuft die ganze Medienkonferenz: Man lobt sich, man lobt einander, man lobt sie Organisation und das Event. Es scheint, als wäre während dem Schweizer ESC wirklich gar nichts schief gelaufen.
Der ESC in Basel soll nachhaltig wirken
434 Millionen Kontakte habe Basel Tourismus in der ESC-Woche generieren können, sagt Letizia Elia, die Direktorin Basel Tourismus. So könne die Stadt auch weit über den ESC hinaus vom Event profitieren.
«Er hatte Tränen in den Augen»
Projektleiter Läuchli hat das ESC-Finale mit dem CEO der EBU in der Arena plus im St. Jakob-Park geschaut. Er sei der Stimmung so bewegt gewesen, dass er Tränen in den Augen hatte.
Besucherzahl übertrifft die Erwartungen
Beat Läuchli, der Projektleiter Host City Basel, ist hoch erfreut über die Besucherzahl in seiner Stadt. Mit über einer halben Million Menschen sei man im obersten Bereich der Erwartungen gewesen, sagt er. «Die Stimmung ging durch die Decke», freut er sich.
«Mehr als erleichtert»
Der ESC sei eine Weltbühne für Musik, aber auch für Schlimmeres, wie Anschläge, sagt Stephanie Eymann. Darum sei sie «mehr als erleichtert», dass es keine Vorkommnisse gegeben habe. Zehn Demonstrationen haben stattgefunden, drei davon seien bewilligt gewesen. Palästina-Fahnen waren sichtbar, sagt sie, die Polizei sei konsequent, aber defensiv damit umgegangen. Es habe wenige harmlose Cyber-Angriffe und einige Verstösse gegen das Flugverbot von Drohnen gegeben.
Was Stephanie Eymann besonders freut: Es habe bisher keine Anzeigen wegen sexueller Übergriffe gegeben.
Wie wurde der ESC sicher?
«Es ist eine riesige Last von mir abgefallen», gibt Stephanie Eymann, Regierungsrätin Justiz- und Sicherheitsdepartement, zu. Sie habe in ihrem Job nicht nur mit «Happy Problems» zu tun, sie sei aber glücklich, dass alles so gut funktioniert habe und der Basler ESC sicher gewesen sei.
1300 Polizistinnen und Polizisten aus der ganzen Schweiz seien im Einsatz gewesen und es habe viel Lob für ihre Arbeit gegeben.
Susanne Wille schwärmt in den höchsten Tönen
Von der Ausrichtung des ESC in der Schweiz könne die SRG viel lernen. Das Event sie ein Unternehmen im Unternehmen gewesen, sagt Susanne Wille. Das zeige sich vor allem, wie man schnell einen Mega-Anlass auf die Beine stellen könne und wie man mit Problemen umgehe.
«Ich bin stolz und freudig, dass wir das geschafft haben», schwärmt Susanne Wille.
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