Darum gehts
- Markus Söder stellt Deutschlands ESC-Teilnahme wegen wachsendem Hass gegen Israel infrage
- Nemo sendet ESC-Siegestrophäe an EBU zurück, kritisiert Israels Teilnahme
- Fünf Länder haben ihre Teilnahme am ESC bereits abgesagt
Es vergeht derzeit gefühlt keinen Tag, an dem es nicht zu neuen Entwicklungen rund um den Eurovision Song Contest kommt. Fünf Länder haben ihre Teilnahme bereits abgesagt, nun könnte noch ein weiteres folgen. Zumindest, wenn es nach dem CSU-Parteichef Markus Söder (58) geht. Der Deutsche stellt die Teilnahme Deutschlands gemäss der «Bild» infrage, vor allem wegen des wachsenden Hasses gegen Israel. Ländern, die wegen Israel nicht teilnehmen wollen, gäbe es immer. «Wenn die es nicht wollen, dann machen wir es halt auch nicht. Wir zahlen eh nur alles», wird Söder von der Zeitung zitiert.
Tatsächlich gehört Deutschland zu den sogenannten «Big Five» des Musikwettbewerbs und somit zu den grossen Geldgebern. Dafür sind sie jeweils automatisch im Finale, müssen sich nicht in einem der beiden Hauptfinals beweisen.
Nemo schickt den Siegerpokal zurück
Am Mittwoch gab Island bekannt, sich aus dem Wettbewerb zurückzuziehen. Begründet wird dies mit der Teilnahme Israels am Wettbewerb. In dieselbe Kerbe schlagen Slowenien, die Niederlande, Irland und Spanien, auch sie werden beim ESC 2026 in Wien nicht vertreten sein. Die Absage Spaniens wird die Organisatoren dabei besonders schmerzen, da auch das Land am Mittelmeer zu den fünf grössten Geldgebern gehört.
Ein klares Zeichen gegen das Vorgehen der European Broadcasting Union (EBU), die hinter dem ESC steht, hat am Donnerstagabend Nemo gesetzt. Das Bieler Gesangstalent, welches 2024 mit «The Code» den Sieg in die Schweiz geholt hatte, verkündete, die Siegestrophäe an die EBU nach Genf zurückzusenden. «Der Eurovision Song Contest steht nach eigenen Angaben für Einheit, Inklusion und Würde für alle. Diese Werte haben diesen Wettbewerb für mich bedeutungsvoll gemacht. Aber die fortgesetzte Teilnahme Israels während eines Vorgangs, den die Unabhängige Internationale Untersuchungskommission der Vereinten Nationen als Völkermord eingestuft hat, zeigt einen klaren Konflikt zwischen diesen Idealen und den Entscheidungen der EBU», meinte Nemo dazu auf Instagram.
Am Freitag liess Nemo seinen Worten Taten folgen und zeigte das an die EBU adressierte Paket, in dem sich der 2024 gewonnene Glaspokal befindet.