Leser über ESC-Pokal-Rückgabe
«Für mich ist das scheinheilig!»

Nemos Rückgabe des ESC-Pokals sorgt für heftige Reaktionen. Wie viel Politik verträgt ein Unterhaltungs-Event? Die Community hat eine klare Meinung.
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Darum gehts

  • Nemo (26) gibt ESC-Pokal zurück
  • Blick-Umfrage: 41 Prozent Zustimmung, 59 Prozent Ablehnung
  • Lesermeinungen: Kunst soll Kunst bleiben
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Sarah RiberzaniRedaktorin Community

Mit der Rückgabe des ESC-Pokals protestiert Nemo (26) gegen die Teilnahme Israels am Musikwettbewerb. Der Entscheid sorgt nicht nur auf Social Media, sondern auch in der Blick-Community für viele Reaktionen. Unsere Umfrage zeigt ein deutliches Bild: Von über 5000 Teilnehmenden unterstützen 42 Prozent Nemos Schritt. 58 Prozent hingegen lehnen die Rückgabe ab und können sie nicht nachvollziehen.

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Zwischen Kunst und Politik

In der Kommentarspalte spiegelt sich diese kritische Haltung. Viele Leserinnen und Leser stellen die Frage: Wie politisch darf ein Unterhaltungsevent sein? Für Leserin Marianne Lüdi ist die Antwort eindeutig: «Künstler sollten Kunst machen und nicht Politik!»

Userin Nicole Lighty betont, dass der ESC entweder komplett überarbeitet werden müsse oder ganz eingestellt werden solle. «Es ist ein Gesangswettbewerb und nicht eine politische Bühne. Der Gesang muss im Vordergrund stehen und nicht die Person, die ihn vorträgt. Geschlecht, Nationalität, Religion und sexuelle Neigung spielen keine Rolle, sondern einzig und allein der Song!»

«Diese Aktion nützt nichts!»

Auch Chris Schefer schreibt: «Ich verurteile die Terrororganisation Hamas, wie auch die Handlungen der israelischen Politik.» Für ihn stehe jedoch vor allem das Leid der Opfer und deren Angehörigen auf beiden Seiten im Vordergrund. «Empathie und Herz, das wäre angebracht und sollte gerade einer kulturschaffenden Person möglich sein. Diese Aktion nützt nichts!»

Christian Müller äussert grundsätzlich Zweifel am Vorgehen: «Für mich ist das scheinheilig. Nemo hätte den Auftritt gleich absagen müssen, damit ich es ernst nehme. Aber auftreten, gewinnen und anderthalb Jahre vom Sieg profitieren, bevor das nun kommt, macht das alles unglaubwürdig. Für mich reine Publicity.»

Lob für Nemos Schritt

Auf der anderen Seite erhält Nemo auch Zustimmung. Leser Roland Greter hält fest: «Bei Israel hat alles mit Politik zu tun. Die meisten Stimmen, die Israel bekommt, sind politisch motiviert, und das zieht sich überall durch.» Ob man es wahrhaben wolle oder nicht, Politik spiele immer eine Rolle. «Dass der Zorn auf Israel mit dem Genozid noch wächst, ist nichts als logisch. Wenn der ESC Russland ausschliesst, muss er auch Israel ausschliessen!»

Lars von der Heide begrüsst den Entscheid von Nemo ebenso. «Israel sollte schon seit Jahren von irgendwelchen Veranstaltungen ausgeschlossen werden. Sei es nun EM, WM, ESC oder Olympia!» Er schlägt vor, wie bei Russland Ausnahmen für Athleten zu machen, die sich von ihrer Regierung distanzieren. Diese könnten dann unter neutraler Flagge antreten.

Auch Hans Peter Loosli lobt Nemos Schritt ausdrücklich: «Bravo, ein mutiger und richtiger Schritt. Es wäre schön, wenn die Verantwortlichen in der Schweiz auch Haltung zeigen würden!»

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