Darum gehts
- Heidi Klum spricht über Karriere, Kinder, Kaulitz und Körper im People-Magazin
- Sie zeigt sich offen und ehrlich, erklärt Neid auf Claudia Schiffer
- Seit 1992 steht Heidi Klum nach Gewinn einer Model-Show im Rampenlicht
Der Tausendsassa Heidi Klum (52) ziert das August-Cover des «People-Magazin» und spricht dort über ihre Karriere, ihre Kinder, ihren Kaulitz und ihren Körper. Die Deutsche zeigt sich offen und ehrlich wie eh und je und erklärt auch, weshalb sie auf Claudia Schiffer (54) neidisch war. Blick hat die spannendsten Punkte aus dem grossen Interview zusammengefasst.
Über ihre Karriere
Seit dem Gewinn einer Model-Show von Thomas Gottschalk 1992 steht Heidi Klum im Rampenlicht. Ihr grosser Traum? Das Level der «coolen Girls» wie Claudia Schiffer oder Eva Herzigova (52) zu erreichen. «Sie bekamen alle Magazinaufträge, und ich machte die kitschigeren Sachen, die Katalogaufträge, aber Kataloge waren gut, weil sie gut bezahlt wurden.» Das dazumal vorherrschende Körperideal sei nicht zu ihrem Vorteil gewesen. «Damals war extra dünn angesagt, und ich war das genaue Gegenteil davon. Ich hatte Brüste und Hüften und passte nicht in die Kleider. Es gab definitiv viele Jobs, die ich gerne gemacht hätte, aber nicht machen konnte.» Spätestens seit ihrem grossen Durchbruch, dem Cover der «Sports Illustrated» 1998, und ihrer 13-jährigen Karriere als «Victoria's Secret»-Engel bewies Klum, dass auch sie in die Riege der Topmodels gehört – mit Hüften und Brüsten.
Über ihren Kaulitz
Mit dem Bassisten von Tokio Hotel, Tom Kaulitz (35), ist Klum bereits seit sechs Jahren verheiratet. Die Finger können sie noch immer nicht von sich lassen. Kein Wunder, gehört Lingerie-Shopping daher zu ihren Lieblingsunternehmungen. Als Zeichen ihrer Liebe hat sich das Paar gar gegenseitig die Namen tätowiert, wobei «seines so viel besser aussieht».
Damit ihre Lebensgemeinschaft aber funktioniert, musste Klum sich erst von Altlasten früherer Beziehungen befreien. Denn ihre Projektion früherer Männer-Erfahrungen auf Kaulitz bedrohte ihr Liebesglück, woraufhin er klare Worte fand. «Tu mir das nicht an, denn ich bin nicht dieser Mensch, ich bin nicht jener Mensch. Vergiss alles. Ich muss eine faire Chance bekommen.»
Über ihre Kinder
Heidi Klum ist Mutter von vier Kindern – Leni (21), Henry (19), Johan (18) und Lou (15) – und sie habe alles an ihrer Rolle geliebt. Auch heute sei sie dann am glücklichsten, wenn sie all ihre Lieben um sich habe, ganz nach dem Motto «Je mehr, desto besser». Sorgen um ihre Kinder habe sie sich immer gemacht. Als sie jung waren, weil sie sich die Finger in die Steckdose hätten stecken können. Und jetzt wegen des Autofahrens, dem «Sex, den Drogen und des Rock'n'Rolls». Doch sie hoffe, dass ihre Erziehung Früchte trage und ihre Kinder «gute Menschen» seien.
Über das Thema Nacktheit
Ihre Erziehung beinhaltet auch einen offenen Umgang mit dem Thema Nacktheit. «Ich war schon immer sehr offen mit meinem Körper. Wenn ich mich im Garten sonne, trage ich vielleicht kein Oberteil. Ich bin Europäerin ... meine Kinder kennen mich nicht anders und sind wahrscheinlich deshalb auch lockerer mit ihrem Körper». So könne sie auch die Kontroverse rund um ihr Lingerie-Shooting mit Tochter Leni nicht nachvollziehen.
Ebenso wenig die Diskussion um ihre freizügigen Instagram-Bilder. Sie stehe seit 1992 nackt oder in Dessous gekleidet vor der Kamera, für sie sei das daher nichts Neues. «Seit 15 Jahren machen andere nun das, was ich schon seit 30 Jahren mache. Anstatt in einem Magazin in Unterwäsche zu posieren, bin ich jetzt auf Instagram. Das ist dasselbe.»
Über das Älter werden
Mit dem Älterwerden hat Klum kein Problem, lasse weder age- noch body-shaming an sich heran. «Ich finde, jeder sollte tun, was er will. Ich renne gerne sexy herum – sogar jetzt mit 52.» Im Gegensatz zu früher sei es heute okay, älter zu sein. «Ich habe das Gefühl, dass wir Falten und Rundungen an unserem Körper eher akzeptieren. Es ist toll, in jedem Alter akzeptiert zu werden, und dass wir uns verändert haben und so weit gekommen sind.»
Kosmetischen Eingriffen gegenüber sei sie dennoch nicht abgeneigt, insbesondere Botox. Graue Haare? Habe sie noch nicht, bis auf das eine in ihrer Augenbraue. «Es ist so seltsam. Und ich habe eines an der Brust, das zum Teil echt lang wird». Sollte sich das Grau auch auf ihrem Kopf bemerkbar machen, würde sie die Farbe ebenso willkommen heissen, wie alles andere, was das Leben mit sich bringt. «Wollen wir nicht alle alt werden? Ich weiss, dass wir das immer sagen, aber es ist die Wahrheit. Ich blicke bereits auf mein 60. und 70. Lebensjahr, hoffentlich sogar auf mein 80. und 90. Und wenn wir dann noch fit sind, lassen wir es richtig krachen.»