Darum gehts
- US-Demokraten fordern Prinz Andrew zur Aussage über Jeffrey Epstein auf
- Andrew bestreitet Fehlverhalten, wurde aber kürzlich seiner Titel enthoben
- 2022 legte Andrew einen Zivilprozess mit Virginia Giuffre ohne Schuldeingeständnis bei
Die Demokraten im US-Repräsentantenhaus haben eine Anfrage an Andrew Mountbatten Windsor (65), den jüngeren Bruder von König Charles III. (76), gerichtet. Wie die «Washington Post» berichtet, fordern sie ihn auf, vor dem Kongress zu erscheinen und über seine Verbindungen zum verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein (1953-2019) auszusagen. Da es sich bei Mountbatten Windsor um einen ausländischen Staatsangehörigen handelt, kann er nicht zu einer Aussage gezwungen werden.
Der ranghöchste Demokrat im Aufsichtsausschuss des Repräsentantenhauses, Robert Garcia, hat in einem Schreiben um ein transkribiertes Interview mit Andrew gebeten. Dies geschieht im Rahmen der laufenden überparteilichen Untersuchung des Ausschusses zu Epstein. Andrews Name taucht in mehreren vom Ausschuss angeforderten Dokumenten auf, darunter Flugprotokolle.
Garcia betont in seinem Schreiben: «Der Ausschuss versucht, die Identitäten von Epsteins Mitverschwörern und Helfern aufzudecken und das volle Ausmass seiner kriminellen Machenschaften zu verstehen.» Weiter erklärte er in einem Statement: «Reiche und mächtige Männer sind viel zu lange der Justiz entkommen. Jetzt hat der ehemalige Prinz Andrew die Möglichkeit, reinen Tisch zu machen und den Überlebenden Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.»
Andrew Mountbatten Windsor weist weiterhin jede Schuld von sich
Laut der «Washington Post» hat Andrew bisher nicht auf die Anfrage reagiert. Er bestreitet jegliches Fehlverhalten, wurde aber kürzlich seiner Titel enthoben. König Charles III. erklärte vor einer Woche, dass Andrew auch seinen Prinzentitel abgeben werde. Wie heute bekannt wurde, ist der Titelentzug mittlerweile offiziell. «Der König hat sich durch eine Urkunde unter dem grossen Siegel des Königreichs vom 3. November 2025 erfreut gezeigt, zu erklären, dass Andrew Mountbatten Windsor nicht länger berechtigt ist, den Titel, die Würde oder die Attribute einer ‹königlichen Hoheit› und die nominelle Würde eines ‹Prinzen› zu führen und zu geniessen», heisst es im «Gazette», dem offiziellen Amtsblatt des Vereinigten Königreichs.
Die Entwicklungen im Fall Andrew Mountbatten Windsor folgen auf die Veröffentlichung von Virginia Giuffres (1983-2025) Memoiren, in denen sie Andrew beschuldigt, sie als Teenager missbraucht zu haben. Andrew hat 2022 einen Zivilprozess mit Giuffre beigelegt, ohne Schuld einzugestehen. In einem BBC-Interview 2019 sagte Andrew, er habe keine Erinnerung an ein Treffen mit Giuffre und wäre «unter den richtigen Umständen» bereit, unter Eid auszusagen. Er bestätigte Reisen zu Epsteins Insel und Flüge in dessen Privatjet.