Darum gehts
- Virginia Giuffre schrieb bis zu ihrem Tod an Enthüllungsbuch über Epstein
- Buch enthüllt neue Details zu Missbrauch durch Vater und Epsteins Drohungen
- Giuffre wurde mit 11 vergewaltigt und mit 18 zur Leihmutterschaft gedrängt
Sie schrieb bis zu ihrem Tod an dem Buch, das Prinz Andrew im schlechtesten Licht darstellt. Virginia Guiffre (†41) war die bekannteste Anklägerin im Missbrauchskomplex um den US-Multimillionär und verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein (1953–2019). Weltweite Aufmerksamkeit erhielt sie vor allem wegen ihrer Anschuldigungen gegen Prinz Andrew (65): Er habe sie mehrfach sexuell missbraucht – auch damals, als sie erst 17 Jahre alt war. Andrew weist die Vorwürfe entschieden zurück. Eine Zivilklage in den USA endete im Februar 2022 mit einem aussergerichtlichen Vergleich in Millionenhöhe.
Das Enthüllungsbuch «Nobody’s Girl» erscheint am 21. Oktober auf Englisch, die deutsche Ausgabe folgt am 18. November. Darin erzählt Virginia Giuffre ihr Schicksal in eigenen Worten, wie sie schon als Kind missbraucht wurde – und wie sie diese frühen Verletzungen später für «Raubtiere» wie Jeffrey Epstein und Ghislaine Maxwell (63) zur leichten Beute machten. Zwar war bekannt, dass Giuffre eine traumatische Kindheit hinter sich hatte. Doch die nun geschilderten Übergriffe durch den eigenen Vater waren bisher nie in dieser Brutalität öffentlich.
Die Akte Andrew
Besonders intensiv behandelt Giuffre die zwei Jahre zwischen 2000 und 2002, in denen sie für Jeffrey Epstein und Ghislaine Maxwell gearbeitet hat und Teil ihres Missbrauchssystems wurde. Das Kapitel «Prisoner» (Gefangene) dreht sich entsprechend auch intensiv um Prinz Andrew.
Giuffre beschreibt Andrews Verhalten als «anspruchsvoll». Als ob er glaubte, Sex mit ihr zu haben, sei sein «Geburtsrecht». Wie Epstein soll auch Andrew eine Vorliebe für Füsse gehabt haben. Er habe ihre Zehen liebkost und ihren Rist geleckt. Auch die Sexorgien auf Epsteins Privatinsel Little Saint James werden noch einmal beschrieben. Ebenso das legendäre Foto, das Prinz Andrew mit Virginia Giuffre und Ghislaine Maxwell im Hintergrund zeigt, wird thematisiert.
Diese Details im Buch sind neu:
Missbrauch durch den Vater
Schon als Elfjährige wurde Virginia Giuffre vergewaltigt, von einem Mann namens Forrest, einem Freund ihres Vaters. Dieses traumatische Ereignis führte zur Scheidung der Eltern. Sie kommt zu Pflegefamilien, wird zur Ausreisserin und gerät in die Fänge eines Sex-Traffickers, damit startet die Spirale des Missbrauchs.
Das erkaufte Schweigen
Im Buch enthüllt sie weitere Details zum «Hush Money», das ihr Vater von Epstein kassiert haben könnte. Bereits vor Gericht äusserte sie den Verdacht, dass der pädophile Milliardär ihrem Vater eine Art Schweigegeld bezahlt hat. Genau zu der Zeit, als sie als 16-Jährige in einem Spa in Mar-a-Lago zu arbeiten beginnt, wo sie Ghislaine Maxwell als reisende Masseurin anheuert – der Köder, der sie als verletzlichen Teenager in Epsteins Sex-Trafficking-Ring zieht.
Epsteins Drohungen
Die 16-Jährige wird durch psychologische Manipulation und die direkten Drohungen gefügig gemacht. So soll ihr Epstein ein Foto des jüngeren Bruders gezeigt und gesagt haben: «Ich weiss, wo er zur Schule geht.» Und er warnt sie davor, jemandem zu erzählen, was im Haus passiert: «Mir gehört die Polizei von Palm Beach.»
Warum sie geblieben ist
Im Rückblick gibt Giuffre Einblick in ihre Gedankenwelt und die psychologischen Mechanismen, die sie in Epsteins Fängen hielten. Sie redete sich ein, Epstein sei kein selbstsüchtiger Pädophiler, sondern ein Retter, der sie aus ihrem schwierigen Leben befreit habe. Erst später erkannte sie, wie geschickt er sie und andere Mädchen manipulierte und sich dabei ins beste Licht rückte. Giuffre erklärt, warum sie immer wieder in diese «krankhafte Welt» zurückkehrte: Die Hoffnung auf eine Chance, die Aussicht auf Geld und Sicherheit – all das führte zu einer verzerrten Realität, in der sie selbst ihr eigenes Opfersein rationalisierte. Es ist ihre persönliche Erklärung, warum Opfer oft in einer solchen Situation bleiben oder immer wieder zurückkehren. Die Kombination aus Abhängigkeit, Verführung und ständiger Manipulation trieb sie in eine psychologische Falle, aus der es kein Entkommen gab.
Sie sollte Leihmutter sein – dann floh sie
Epstein trug nie Kondome, und Giuffre wurde ungewollt schwanger – das Kind ging verloren. Als sie 18 Jahre alt wurde und damit zu alt für den Pädophilen-Ring war, forderten Epstein und Maxwell, dass sie als Leihmutter ein gemeinsames Kind austrägt – und alle Rechte am Baby abtritt. Für Giuffre war das der entscheidende Wendepunkt: Sie begann, ihre Flucht zu planen. Als Vorwand nutzte sie den Plan der beiden, sie in Thailand in Thai-Massage auszubilden – so entkam sie endgültig aus den USA.
«Nobody's Girl» endet mit den Worten: «Wenn ich mit diesem Buch nur einer Person helfen kann, habe ich mein Ziel erreicht.» Virginia Giuffre selbst hat es nicht geschafft, ihre Narben zu heilen. Am 25. April 2025 nahm sie sich in ihrem Zuhause in Australien das Leben.
Die deutsche Autobiografie «Nobody's Girl. Meine Geschichte von Missbrauch und dem Kampf um Gerechtigkeit» – erscheint im Yes-Verlag am 18. November.
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