Darum gehts
- Freiwilligenarbeit für Nachhaltigkeit: Aktiv etwas für den Umweltschutz tun
- Vielfältige Einsatzmöglichkeiten: Von Naturschutzgebieten pflegen bis zu Bäume pflanzen
- Pro Natura: Über 4400 Freiwillige leisteten 2021 mehr als 89000 Stunden
Schmelzende Gletscher, mehr Hitzetage oder sinkende Biodiversität: Angesichts dieser Nachrichten fühlen sich viele traurig und machtlos. Doch es gibt ein Rezept dagegen: Aktiv etwas für den Umweltschutz tun. Das kann gelingen, wenn wir im Alltag sorgfältig mit Ressourcen umgehen. Oder noch aktiver, indem wir unsere wertvollste Ressource für die Nachhaltigkeit einsetzen: unsere Zeit.
Tausende von freiwilligen Helferinnen und Helfern engagieren sich in der Schweiz ohne Lohn für die Nachhaltigkeit: Die Auswahl an Projekten ist gross: Freiwillige unterstützen Landwirte beim Entbuschen von Wiesen, Weiden und Mooren, pflegen wertvolle Wiesen oder pflanzen Hecken und Ufergehölz.
Naturschutzgebiete pflegen
Sie befreien Bäche von Abfall, legen Teiche an oder pflanzen Hochstammbäume. Sie schaffen oder pflegen neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen in Form von Hecken, Amphibienteichen, Magerwiesen oder Steinhaufen für Organisationen wie WWF, Pro Natura oder BirdLife. Auch ein Engagement als Freiwillige bei politischen Aktionen für die Umweltorganisation Greenpeace für das Klima ist möglich.
Auch ganze Schulklassen können sich für ein nachhaltiges Projekt engagieren. Zum Beispiel für die Naturschutzorganisation Pro Natura, wo Schülerinnen und Schüler Naturschutzgebiete in ihrer Region kennen- und pflegen lernen. Daneben gibt es weitere Kategorien für Freiwilligeneinsätze: ein Ehrenamt in einer kantonalen Pro-Natura-Sektion, Tageseinsätze in der Schutzgebietspflege als Einzelperson oder via Corporate Volunteering mit Arbeitskollegen, die Teilnahme an Ferienarbeitswochen oder das Leiten einer Jugendnaturschutzgruppe.
«Stark gefragt sind Leute, die in den kantonalen Pro-Natura-Büros und Gremien ehrenamtlich mitwirken», sagt Nathalie Rutz, Medienverantwortliche von Pro Natura, gegenüber Blick. Als Freiwillige im administrativen Bereich, bei Standaktionen oder als Redaktorin für die Sektionswebseite könne man sich gemäss den eigenen Stärken einbringen und das öffentliche Bild des Naturschutzes mitprägen.
Immer mehr Freiwillige im Einsatz
Auch die strategische Entwicklung des Schweizer Naturschutzes lässt sich aktiv mitgestalten – dies als Mitglied eines kantonalen oder nationalen Gremiums im Delegiertenrat, Zentralvorstand oder kantonalen Vorstand. Die Zahl der Freiwilligen bei Pro Natura hat zwischen 2015 und 2021, als die Freiwilligenarbeit das letzte Mal untersucht wurde, um 33 Prozent zugenommen. Gleichzeitig hat die Gesamtzahl der geleisteten Stunden leicht abgenommen. 2021 leisteten über 4400 Freiwillige mehr als 89'000 Stunden unentgeltliche Arbeit.
Davon engagiert sich die grosse Mehrheit der Freiwilligen in praktischen Naturschutzprojekten. Grundsätzlich steht die Freiwilligenarbeit allen Interessierten offen. Voraussetzung ist die Freude an der Natur und ein Interesse am Naturschutz. «Ein Pflegeeinsatz dauert meist einen Tag, wobei wir natürlich froh sind um Personen, die mehr als einmal mitmachen», hält Nathalie Rutz fest.
Sinnstiftende Freizeitbeschäftigung
Ferienarbeitswochen dauern eine Woche. Bei ehrenamtlichen Engagements in einem kantonalen Büro oder Gremium ist die Organisation darauf angewiesen, dass sich die Personen längerfristig engagieren. Gemäss Nathalie Rutz sind bei ehrenamtlichen Engagements Erfahrung und Kontakte im Naturschutz von Vorteil. Für Schutzgebietspflegeeinsätzen und Ferienarbeitswochen sollte man körperlich fit sein. Beim Leiten von Jugendgruppen ist eine Affinität für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen gewünscht.
Einzelne Organisationen haben sich auf Freiwilligenarbeit zu einem Thema spezialisiert. Zum Beispiel das Bergwaldprojekt, bei dem Freiwillige bei ihren Arbeitseinsätzen einen aktiven Beitrag zur Erhaltung des Bergwaldes leisten. Die Einsätze dauern eine Woche; teilnehmen können Menschen von 18 bis 88 Jahren und forstliche Kenntnisse sind nicht nötig. Die Freiwilligen arbeiten unter professioneller Anleitung in Gruppen zwischen sechs und 20 Personen. Sie bauen beispielsweise Wege und pflanzen oder schützen Bäume.
Soziales und Nachhaltigkeit verbinden
Jährlich leisten Menschen in der Schweiz 220 Millionen Stunden Freiwilligenarbeit in Vereinen und Organisationen. Auf der grössten Plattform für Freiwilligenarbeit Benevol.ch findest du vor allem Freiwilligenjobs im sozialen Bereich oder Jobs, die Nachhaltigkeit und Soziales verbinden: Zum Beispiel Einsätze für die Non-Profit-Organisation Tischlein deck dich, die Lebensmittel an armutsbetroffene Menschen in der Schweiz verteilen, statt sie wegzuwerfen.