Schmilzt der Aletschgletscher bis zum Jahr 2100?
Wegweiser zeigen ungewisse Zukunft schmelzender Gletscher

Wegweiser zeigen beim Wandern meist Richtung und Gehzeit. Die gelben Ikonen der Initiative «Goodbye Glaciers?!» der Universität Innsbruck hingegen macht auf etwas anderes aufmerksam: das absehbare Verschwinden der Gletscher.
Publiziert: 10:59 Uhr
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Die Schweiz verfügt über einige ikonische Gletscher, wie beispielsweise den Aletschgletscher.
Foto: Keystone

Darum gehts

  • Initiative zeigt Gletscherschwund mit gelben Wanderwegweisern und 3D-Animationen
  • QR-Codes führen zu visualisieren die verschiedenen Klimaszenarien für Gletscher
  • Seit 2000 hat sich das Schweizer Gletschervolumen um fast 40 Prozent verringert
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Nikolina PanticProjektmanagerin

Was wäre, wenn der Aletschgletscher plötzlich verschwunden wäre? Ein kaum vorstellbarer Gedanke – und doch könnte genau das im Jahr 2100 Realität sein. Mit der Initiative «Goodbye Glaciers?!» macht die Universität Innsbruck im internationalen Jahr des Gletscherschutzes auf das drohende Verschwinden der alpinen Eisriesen aufmerksam – und das mit einem Symbol, das im Alpenraum jeder kennt: dem gelben Wanderwegweiser.

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Wo früher Ortsnamen und Gehzeiten standen, zeigen einige der Wanderschilder nun auf Gletscher – und tragen Jahreszahlen, ab wann diese voraussichtlich nicht mehr als solche erkennbar sein werden. Auf den Schildern prangt zudem ein QR-Code, der zu eindrucksvollen 3D-Animationen führt: Sie zeigen beispielsweise, wie der Aletschgletscher unter verschiedenen Klimaszenarien schmilzt – etwa bei einer globalen Erwärmung von 1,5 Grad oder 2,7 Grad Celsius.

Die kraftvolle Wirkung von 1,5 Grad

Die Animationen verbildlichen, wie ein Gletscher bei einer globalen Erwärmung von 1,5 Grad oder eben 2,7 Grad verschwindet, und erlauben direkte Vergleiche. Die Visualisierungen verdeutlichen eindrücklich, welche Bedeutung das Einsparen von Treibhausgasen für den Erhalt der Gletscher hat. Die 1,5 Grad repräsentieren dabei das im Übereinkommen von Paris festgelegte Ziel, die globale Erderwärmung auf deutlich unter 2,0 Grad zu reduzieren. Gemäss der Universität Innsbruck würde eine Begrenzung der Erwärmung auf 1,5 Grad bis zum Ende des Jahrhunderts über 100 alpine Gletscher retten. Derzeit sind über 50 Animationen auf der Website der Initiative abrufbar.

Ein allgegenwärtiges Problem

Dass Gletscher aufgrund des Klimawandels schwinden, ist bekannt. Wie rasch dieser Prozess tatsächlich voranschreitet, wird jedoch oft unterschätzt. Laut einer Studie der ETH Zürich und der Vrije Universiteit in Brüssel könnten bei anhaltend hohen Emissionen bis Ende des Jahrhunderts 46 bis 54 Prozent der globalen Gletschermasse verschwinden. Die Schweiz folgt diesem globalen Trend: Seit dem Jahr 2000 hat sich das Gletschervolumen hierzulande um fast 40 Prozent verringert – ein mittlerer Verlust von mehr als einem Meter Eisdicke pro Jahr.

Nicht zuletzt deshalb haben die Vereinten Nationen den 21. März 2025 zum ersten Weltgletschertag erklärt. Auch Initiativen wie «Goodbye Glaciers?!» tragen dazu bei, das Ausmass dieser Veränderungen sichtbar zu machen – mit einem Symbol, das im Alpenraum omnipräsent ist. Die gelben Wegweiser, die einst Wandernden die Richtung wiesen, zeigen heute auf eine Zukunft, in der viele Gletscher nur noch auf Karten und in Erinnerungen existieren.

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