Von wegen nachhaltig und ethisch korrekt
Warum nicht alle Avocados vegan sind

Die Modefrucht Avocado ist in aller Munde. Sie gilt als gesund und nahrhaft und ist bei vielen Ernährungstrends als Superfood hoch im Kurs. Dem Hype verfallen auch viele Veganerinnen und Veganer - doch genaugenommen sind nicht alle Avocados vegan.
Publiziert: 17.10.2018 um 11:01 Uhr
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Aktualisiert: 17.11.2018 um 23:00 Uhr
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Avocados sind genaugenommen nicht vegan, behauptet die BBC-Sendung «IQ».
Foto: Getty Images

Die Avocado ist eines der Symbole der aktuellen Ernährungstrends: Sie ist gesund und hat als pflanzliches Produkt einen besonders hohen Anteil ungesättigter Fettsäuren, womit sie für Veganerinnen und Veganer besonders interessant ist. Allerdings ist die Frucht bei jenen, denen die Umwelt wirklich am Herzen liegt, schon längst durchgefallen, denn sie hat eine miserable Ökobilanz.

Um ein Kilo Avocados - also drei Stück - zu erzeugen, braucht es sage und schreibe 1000 Liter Wasser. Dazu kommt, dass die ursprünglich aus Mittelamerika stammende Frucht auf der ganzen Welt in tropischen und subtropischen Gebieten und im Mittelmeerraum angebaut wird und meistens aufwendig um die ganze Welt transportiert werden muss. In den Anbauregionen herrschen zwar ideale klimatische Bedingungen, aber Wasser ist dort meistens knapp und wird eigentlich für andere Zwecke benötigt.

Avocados sind nicht immer vegan

Doch das macht die Trendfrucht noch nicht zu einem tierischen Produkt. In einem Ausschnitt der britischen BBC-Sendung «QI», der vor einer Woche auf YouTube erschienen ist, behauptet Moderatorin Sandi Toksvig, dass unter bestimmten Bedingungen produzierte pflanzliche Lebensmittel strenggenommen nicht vegan seien. Häufig würden bei der Produktion von Früchten und Gemüse nämlich Tiere auf «unnatürliche Weise» benutzt.

Bei Grossplantagen werden häufig nicht ganz «artgerechte» Mittel eingesetzt, um eine ertragreiche Ernte zu erzielen: Lastwagen mit Bienenkästen fahren von Plantage zu Plantage, wo die Bienen zur Bestäubung der Blüten ausschwärmen und nach getaner Arbeit in ihre Kästen zurückkehren. Für die Halter wird so auch der Honig zum lukrativen Geschäft.

Wie gesund ist Avocado?

Kaum ein Lebensmittel ist so vielseitig wie die Avocado. Sie liefert lebenswichtige Vitamine, Nährstoffe, hilft gegen Stress, macht schönes Haar – und soll sogar gegen Krebs helfen. Und das pur, als Drink oder sogar als Glacé.

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Nachhaltig durch Bewusstsein und Verzicht

Der preisgekrönte Film «More than Honey» des Schweizers Markus Imhof, der 2012 erschienen ist, zeigt dies auf faszinierende aber vor allem auch erschreckende Art und Weise u.a. am Beispiel von kalifornischen Mandeln: Monokulturen, Pestizide, Antibiotika und Zuckerwasser tragen zum Bienensterben bei. Zudem veranschaulicht der Film den Extremfall China, wo es seit Mao Zedong kaum mehr Bienen gibt. Dort werden die Blüten von Menschen bestäubt.

Neben Avocados werden auch andere Gemüse- und Früchtesorten unter diesen Umständen produziert. Wenn man sich also wirklich «nachhaltig» und «ethisch korrekt» ernähren möchte, sollte man auf unter diesen Umständen produzierte pflanzliche Produkte verzichten. Und Avocados sollte man ganz weglassen.

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