Alkoholfreier Monat
Was passiert bei einem Monat Abstinenz

Immer mehr Menschen verzichten dauerhaft auf Alkohol, um gesundheitliche Probleme wie Lebererkrankungen und Herz-Kreislauf-Beschwerden zu vermeiden. Eine Studie zeigt, dass schon ein Monat Abstinenz positive Effekte auf Gewicht, Blutdruck und Leberfett haben kann.
Publiziert: 13:04 Uhr
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Aktualisiert: 13:07 Uhr
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Schon ein Monat Alkohol-Abstinenz hat positive Effekte auf Gewicht, Blutdruck und Leberfett.
Foto: Getty Images
Jemeima Christen

Immer mehr Menschen entscheiden sich bewusst dafür, auf Alkohol zu verzichten – und das nicht nur zeitweise, sondern dauerhaft. Der Grund: Alkohol gilt als gesundheitsschädlich und steht in Verbindung mit zahlreichen physischen und psychischen Problemen, darunter Lebererkrankungen, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Schlafstörungen und ein erhöhtes Risiko für Abhängigkeit. Der Trend zum alkoholfreien Leben wächst stetig – viele erkennen, wie positiv sich der Verzicht auf Alkohol auf ihr Wohlbefinden, ihre Konzentration, ihre Stimmung und ihre Gesundheit insgesamt auswirken kann. Auch in der Schweiz schliessen sich immer mehr Menschen diesem gesundheitsbewussten Lebensstil an.

Was passiert mit dem Körper beim Verzicht auf Alkohol?

In einer Studie über die Vorteile von kurzzeitiger Abstinenz bestätigen Forschende, dass bereits ein einmonatiger Alkoholverzicht einen spürbaren Unterschied machen kann. Bei Menschen, die normalerweise mässig bis viel trinken, wurden folgende gesundheitliche Veränderungen beobachtet:

  • Teilnehmende nahmen im Schnitt zwei Kilogramm ab

  • Der Blutdruck sank um fünf Prozent

  • Das Diabetes-Risiko verringerte sich um 30 Prozent

  • Das Immunsystem wurde gestärkt

  • Die Leber konnte sich erholen

Unklar, wie lange die Vorteile anhalten

Die Forschungsergebnisse weisen jedoch darauf hin, dass unklar ist, wie langfristig diese positiven Effekte sind – insbesondere, wenn nach einer Alkoholpause der vorherige Konsum wieder aufgenommen wird.

Menschen, die ohnehin nur gelegentlich oder in kleinen Mengen trinken, werden möglicherweise weniger starke Effekte feststellen. Zudem ist es schwer zu beurteilen, ob die positiven Veränderungen allein auf den Alkoholverzicht zurückzuführen sind. Viele Menschen achten während einer bewussten Pause zusätzlich verstärkt auf ihre Gesundheit – etwa durch gesündere Ernährung oder mehr Bewegung.

Da eine kurze Abstinenz den Körper nur vorübergehend entlastet, empfehlen Gesundheitsexperten, den Alkoholkonsum generell dauerhaft auf einem niedrigen Niveau zu halten.

Verändertes Konsumverhalten möglich

Auch wenn die langfristigen gesundheitlichen Vorteile begrenzt sein können, könnte ein alkoholfreier Zeitraum ausreichen, um das persönliche Konsumverhalten nachhaltig zu verändern. Die Studie deutet darauf hin, dass der Anteil der Personen mit problematischem Trinkverhalten auch sechs bis acht Monate nach der Abstinenzphase deutlich gesunken war – um rund 50 Prozent.

Die Forschenden vermuten, dass eine solche bewusste Auszeit zum Nachdenken anregen und das Verhalten gegenüber Alkohol längerfristig beeinflussen kann. Gleichzeitig reicht eine einzelne Studie nicht aus, um dies abschliessend zu belegen. Es besteht auch das Risiko, dass manche Menschen nach einer Pause in alte Gewohnheiten zurückfallen – mit dem Gefühl, ihrem Körper bereits «genug Gutes» getan zu haben.

Die Untersuchung zeigt: Bei den abstinent lebenden Teilnehmenden sank das Leberfett im Durchschnitt um 15 Prozent – bei manchen sogar um 20 Prozent. Da eine Fettleber oft der Beginn schwerwiegender Leberschäden ist, kann dieser Effekt langfristig von grosser Bedeutung sein. Ebenfalls auffällig: Die Blutzuckerwerte sanken um durchschnittlich 16 Prozent.

Problem erkennen und Hilfe holen

Daher ist es wichtig, das Thema Alkoholkonsum offen anzusprechen. Ein bewusster Verzicht bietet die Möglichkeit, die eigene Beziehung zu Alkohol zu reflektieren – und gegebenenfalls frühzeitig gegensteuern zu können.

Wenn der Verzicht schwerfällt oder das Gefühl entsteht, dass etwas im Alltag fehlt, kann das ein Hinweis auf eine Abhängigkeit sein. In solchen Fällen ist es sinnvoll, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

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