Darum gehts
- Fusel bezeichnet schlecht hergestellte Alkoholika mit negativen Eigenschaften
- Fuselöle entstehen als Nebenprodukte beim Gär- oder Brennprozess
- Fusel-Wein enttäuscht nicht nur, sondern beleidigt fast
Wer schon mal einen richtig schlechten Wein im Mund hatte, hat ihn vielleicht auch so genannt: Fusel. Ein Wort, das sofort nach Geschmacklosigkeit, brennendem Abgang und Kopfschmerzen klingt. Ursprünglich stammt der Begriff vom lateinischen fusilis, was flüssig bedeutet. Seine heutige Verwendung hat mit dieser harmlosen Bedeutung allerdings kaum noch etwas zu tun.
Fusel steht für schlecht und unsauber hergestellte Alkoholika. Besonders gefürchtet sind die sogenannten Fuselöle. Sie entstehen als Nebenprodukte beim Gär- oder Brennprozess und können in alkoholischen Billig-Getränken in erhöhter Konzentration vorkommen. In der Welt der Spirituosen ist der Begriff Fusel längst geläufig.
Fusel ist mehr als schlechter Wein
Auch beim Wein hat sich Fusel als abwertende Bezeichnung für missratene Tropfen etabliert. Für mich steht Fusel aber für weit mehr als einen harmlosen Fehlgriff im Weinregal. Es geht um Weine, denen ein Minimum an anständiger Qualität abhandengekommen ist. Weine, die nicht bloss enttäuschen, sondern fast schon beleidigen.
All jene, die sich auf ein ehrliches Glas Wein freuen, werden von solchen Tropfen regelrecht verspottet. Fusel ist handwerklich katastrophal gemacht, geschmacklich diffus und emotional komplett leer. Ein Wein, der besser nie in den Verkauf geraten wäre. So mies, dass sogar der Kochtopf dankend ablehnt. Falls du trotzdem mal Fusel im Glas hast, sei tapfer, lächle höflich und schenk dir ein Glas Wasser ein.