Mythos oder Wahrheit
Macht Rotwein wirklich müde?

Ein Glas Rotwein am Abend – für viele ein kleines Ritual zum Abschalten. Nicht selten folgt darauf ein wohliges Gähnen und bald schon der Weg ins Bett. Aber ist es wirklich der Wein, der müde macht?
Publiziert: 13:59 Uhr
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Rotwein kann tatsächlich ermüden.
Foto: Shutterstock

Darum gehts

  • Rotwein kann müde machen durch Alkohol und entspanntes Umfeld
  • Alkohol beeinflusst Gehirnbotenstoffe, verändert Stimmung und Verhalten
  • Glückshormone wie Serotonin und Dopamin können freigesetzt werden
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Nicolas GreinacherRedaktor Wein

Es gibt gute Gründe, warum Rotwein schläfrig machen kann. Der offensichtlichste ist Alkohol. Er wirkt dämpfend auf das zentrale Nervensystem, entspannt die Muskulatur und verlangsamt Reaktionen – ideal für einen ruhigen Abend. Meiner Erfahrung nach wirkt Rotwein im Vergleich zu alkoholhaltigeren Getränken wie schnell getrunkenen Cocktails deutlich gleichmässiger.

Der in Rotwein enthaltene Alkohol beeinflusst bestimmte Stoffe im Gehirn, die unsere Stimmung und unser Verhalten steuern. Dabei werden sowohl aufputschende Hormone wie Adrenalin und Cortisol als auch sogenannte Glückshormone wie Serotonin und Dopamin freigesetzt. Gleichzeitig wird ein anregender Botenstoff namens Glutamat gebremst. Das alles zusammen kann dazu führen, dass man sich entspannter fühlt und müde wird.

Rotwein kann tatsächlich ermüden

Auch die Atmosphäre spielt eine Rolle, in der der Wein getrunken wird. Ein Glas Rotwein trinkt man selten in hektischer Umgebung oder bei grellem Licht, sondern eher zu Hause gemütlich auf dem Sofa, vor dem Kaminfeuer oder bei einem ruhigen Abendessen. Der Körper nimmt diese Stimmung auf und schaltet in den Entspannungsmodus. Rotwein kann also effektiv müde machen, aber es ist nicht nur der Wein allein. Das Zusammenspiel verschiedener Botenstoffe und das entspannte Umfeld wirken zusammen.

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